Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
Vom Netzwerk:
Sonnenschein. Es gibt keine Überraschungen. Keine Herausforderungen. Ein Tag ist wie der andere.«
    »Hm, hört sich nicht gerade spannend an.«
    »Richtig. Es ist todlangweilig.«
    Lachend trieb Jasper sein Pferd in einen Kanter und ließ die Themse hinter sich. Bis zum Ende des Tages hatte er noch viel Arbeit vor sich. »Wenn Sie möchten, können Sie gern noch länger in meiner Welt bleiben. Da gibt es keine Langeweile.«
    »Dann warten Sie mal ab, bis Sie verheiratet sind«, knurrte Westfield.
    Als Jasper in Begleitung von Westfield sein Haus betrat, dröhnte ihm aus dem Salon im Erdgeschoss raues Gelächter entgegen. Kaum waren sie in der Eingangshalle angekommen, wurde Herbert Crouch ihrer ansichtig.
    Als hätte er sie erwartet, lehnte Herbert am Rahmen der Salontür, doch sobald er Jasper und Westfield bemerkte, nahm er die Hände aus den Hosentaschen und richtete sich auf. Er war einer von Jaspers langjährigsten Mitarbeitern; alt genug, dass seine beiden erwachsenen Söhne inzwischen ebenfalls für Jasper tätig waren. Er verbeugte sich mit einem breiten Grinsen, das hinter seinem ungekämmten buschigen Bart hervorblitzte.
    Die Crouch-Familie war insgesamt ein merkwürdig aussehender Haufen. Herbert war so groß wie Jasper, aber sehr viel breiter. Viele seiner Nachkommen waren jedoch die reinsten Riesen, die Jasper um knapp zwei Köpfe überragten.
    Herbert griff mit seiner fleischigen Hand unter seinen Hut und kratzte sich den strohblonden Kopf. »Ich habe da Neuigkeiten, die interessant sein könnten.«
    Jasper deutete in Richtung seines Arbeitszimmers, gab dem Butler im Vorbeigehen seinen Hut, behielt den Gehrock jedoch an. Die Sondergenehmigung in seiner Tasche war zu wichtig, um sie außerhalb seiner Reichweite zu lassen.
    Während Jasper am Schreibtisch Platz nahm, ging Westfield zum Konsoltischchen hinüber und schenkte sich ein Glas Armagnac ein. Herbert ließ sich schwer atmend auf ein Sofa sinken.
    Sein Glas in der Hand, drehte sich Westfield zu den beiden Männern um und lehnte sich mit der Hüfte gegen das Konsoltischchen. Geziert kreuzte er die Beine an den Knöcheln und nahm einen tiefen Schluck. »Wie geht es Ihnen, Crouch?«
    Jasper warf Westfield einen Blick zu. Der Earl schien in letzter Zeit etwas viel zu trinken. Wenn er so weitermachte, würde Jasper ihn darauf ansprechen. Er war weiß Gott nicht wild darauf, dieses Thema anzuschneiden, die Gesundheit seines Freundes ging allerdings vor.
    »Den Umständen entsprechend, Mylord.« Herbert lächelte nicht, was ungewöhnlich für ihn war. Doch Jasper wusste, dass Herbert sich im gesellschaftlichen Umgang mit einem Earl einfach nur unbehaglich fühlte.
    »Wie geht es Mrs. Crouch und Ihren Sprösslingen?«
    »Sehr gut. Die Missus erwartet wieder ein Kind.«
    »Schon wieder? Großer Gott!« Westfield schenkte sich noch ein Glas ein. »Wie viele Kinder haben Sie mittlerweile?«
    »Achtzehn. Und das kleine, das unterwegs ist.«
    »Sie haben wahrlich mehr Manneskraft als ich, Crouch.«
    Verlegen zupfte sich Herbert am Bart und sah Jasper beinahe flehend an.
    Um den Mann aus seiner Pein zu erlösen, sagte Jasper: »Bevor Sie anfangen, sollten Sie wissen, dass wir nun nach einer Frau suchen.«
    »Ich wusste es!« Herbert schlug sich auf das Knie.
    »Das hätte ich von Ihnen nicht anders erwartet.« Jasper war sehr zufrieden mit den Fähigkeiten seiner Mannschaft. Besonders Herbert besaß einen ausgeprägten Jagdinstinkt und wurde sehr hartnäckig, wenn er spürte, dass etwas nicht stimmte. »Was haben Sie herausgefunden?«
    »Ich muss über manche Mieter noch ein paar Dinge klären, aber es gibt eine Mieterin, bei der ich mir ziemlich sicher bin, dass sie nicht diejenige ist, die sie vorgibt zu sein.«
    »Wer ist das?«
    »Vanessa Pennington. Aaron und ich haben herumgefragt, doch wir können keinen Hinweis auf einen Mr. Pennington finden. Kein Ring an ihrem Finger, keine Unterlagen oder Briefe, keine Porträts.«
    »Vielleicht bewahrt sie solch sentimentale Erinnerungsstücke an einem privaten Ort auf«, warf Westfield ein.
    »Das habe ich überprüft«, erwiderte Herbert.
    »Und wie …?« Westfield hielt inne. »Vergessen Sie die Frage.«
    Nachdenklich spitzte Jasper die Lippen. »Ihre Wohnung befindet sich über dem Laden, nicht wahr?«
    Herbert nickte. »Abgesehen von dem Mietvertrag mit Miss Martin konnte ich nichts mit dem Namen Pennington finden. Allerdings bin ich auf einige Quittungen gestoßen, die auf eine gewisse Vanessa Chilcott

Weitere Kostenlose Bücher