STOP! (German Edition)
anstellen.“
„Ich habe auch nichts angestellt!“, fauchte sie. „Abgesehen davon, dass ich alles hingeschmissen und mir Illusionen gemacht habe, dass mein Plan in irgendeiner Weise aufgehen würde, aber das war mal wieder so typisch. Es war so klar. Was hab ich mir dabei nur wieder gedacht?“ Jetzt war sie den Tränen nahe.
„Moment. Warum meinen Sie jetzt auf einmal, dass Ihr Plan nicht aufgehen würde? Er hört sich zumindest mal strukturierter an als meiner. Okay, vielleicht auch ein bisschen gewagter, weil ich nach einer Woche wieder hierher kommen werde, aber trotzdem ... Ich wollte Sie nicht verunsichern.“
„Haben Sie aber. Und mein Plan ist nicht strukturiert. Er ist schwachsinnig. Ich mache mir nur selbst was vor.“
„Also hatte ich wieder mal recht. Sie fliehen.“
„Nein! Tu ich nicht! Ich hatte nur die idiotische Hoffnung, dass mein Leben in London endlich mal schön werden könnte.“
„Na dann fliehen Sie also doch vor ihrem alten Leben in ein neues, schöneres. Ist das alte denn so schlimm gewesen?“
„Herrgott! Hören Sie auf, solche Fragen zu stellen! Ich möchte nicht mit Ihnen diskutieren.“
„Eigentlich war das ja noch keine richtige Diskussion.“
Sie drehte sich weg und versuchte ihn wieder außer Acht zu lassen.
„Na ja, ich geh erst mal `nen Kaffee holen. Wollen Sie auch ...“
„Nein, ich will keinen Kaffee“, schnitt sie ihm das Wort ab.
Er zuckte mit den Schultern, stand auf und ging. Endlich. Sie schaute sich um, aber sonst war nirgends ein Sitzplatz frei und stehen wollte sie wegen ihm auch nicht. Also hoffte sie, dass sich jemand anderes neben sie setzen würde. In der Zeit, in der dieser Quälgeist nicht da war, checkte sie wieder ihre Mails, aber James hatte sich noch immer nicht gemeldet. Vielleicht hatte er die Mails einfach noch nicht gelesen ... oder er hatte sie gelesen und wollte nicht antworten. Aber warum? Er war doch verrückt nach ihr gewesen, hat sich gekümmert und gesorgt, wie es sonst nie zuvor jemand für sie getan hatte. Und dann ein plötzlicher Sinneswandel? Das konnte Emily sich kaum vorstellen. Bestimmt hatte er einfach nur furchtbar viel Arbeit. Sie seufzte und war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie nicht mitbekam, wie er sich wieder neben sie setzte.
„So, da bin ich wieder“, er schlürfte an seinem Kaffee.
Emily verdrehte die Augen.
„Hat er noch nicht geantwortet?“ Er beantwortete sich die Frage selbst, nachdem er ihr Gesicht sah. „Vielleicht fühlt er sich ein bisschen überrumpelt, oder war das geplant, dass Sie zu ihm fliegen? War es seine Idee gewesen?“
„Er wird schon noch antworten, machen Sie sich da mal keine Gedanken.“
„Ich glaube eher, dass Sie sich Gedanken machen.“
„Was kümmern Sie sich eigentlich darum?“
Er sagte erst mal nichts und Emily machte sich Hoffnungen, dass er jetzt endlich die Klappe halten würde. Und das tat er wirklich. Sie war ein bisschen verwirrt darüber und irgendwie wurde ihr nach fünf Minuten langweilig, sodass sie nun diejenige war, die ihn anquatschte. Sie hatte keine Ahnung, was in sie gefahren war, aber irgendwie tat es gut zu reden. Und dann hatte sie wenigstens eine Beschäftigung.
„Ich weiß auch nicht, warum er nicht antwortet. Ehrlich gesagt hab ich Zweifel, dass ich das Richtige gemacht habe. Einfach meinen Job und die Wohnung kündigen, bevor ich sicher etwas anderes habe, nur wegen ihm.“
„Sie haben Ihren Job gekündigt?“
Sie nickte.
„Und Ihre Wohnung auch?“
„Ja“, brachte sie kleinlaut raus, wie als wäre sie ein Kind, das gerade dabei erwischt worden war, wie es etwas kaputt gemacht hatte.
„Wow, da haben Sie ja voll auf Risiko gesetzt. Waren Sie schon immer so drauf oder war das dieser James, der Sie ’ner Gehirnwäsche unterzogen hat?“
„Ich bin eigentlich überhaupt nicht so. Es war aber nicht James, er hat mir nur geraten meinen Job zu kündigen.“
Er schnaubte. „Na, Sie haben Nerven, warum tun Sie etwas, was Ihnen ein Wildfremder rät?“
„Er ist nicht wildfremd“, versuchte sie sich zu ve r teidigen.
„Gut, dann halt nur fremd, reicht auch.“
„Ich war unglücklich gewesen und mein Chef hat sich ohnehin nach anderen umgesehen. Er hätte mir in ein paar Wochen gekündigt und dann dachte ich, es wäre besser, von mir aus zu gehen.“
„Ja, aber doch nicht, wenn man noch nichts Neues hat. Das hätte ich mich nicht getraut. Respekt.“
„Vielleicht hab ich das alles ein bisschen überstürzt.“
„Ein
Weitere Kostenlose Bücher