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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Wissen, wo sie war und was mit ihr geschehen war.
    Die folgende Pause war erfüllt von Traurigkeit. “Ich wünschte, ich könnte bei dir sein.”
    “Du hast bereits dein Ticket nach Wyoming. Deine kleine Schwester will ihren Verlobten der Familie vorstellen. Du musst hinfahren!”
    “Aber ich hasse den Gedanken, was du durchmachen musst. Und das ausgerechnet an Weihnachten! Das macht es noch schlimmer.”
    “Stell dir vor, du würdest eine Nachricht von dem Mann bekommen, der Jason erschossen hat … Würdest du es anders machen?”, fragte Jasmine. Sie bezog sich auf den Vorfall, der Sheridan zur The Last Stand gebracht hatte. So hatte sie Jasmine und Skye kennengelernt.
    Sheridans Stimme wurde brüchig. “Nein. Ich würde alles dafür geben, noch einmal von vorn anzufangen und es richtig zu machen … oder so richtig ich kann.”
    “Dann verstehst du mich ja.”
    “Und genau aus diesem Grund mache ich mir Sorgen. Ich verstehe dich nur zu gut. Ich werde meinen Trip nach Hause absagen und stattdessen zu dir kommen”, verkündete Sheridan in einer abrupten Kehrtwende. “Hast du einen Mietwagen? Kannst du mich am vierundzwanzigsten vom Flughafen abholen?”
    “Sheridan, stopp!”, erwiderte Jasmine lachend. “Deine Schwester wäre untröstlich. Du musst unbedingt ihren zukünftigen Mann kennenlernen! Ich bin am vierundzwanzigsten vielleicht noch nicht einmal in New Orleans.”
    “Was soll das heißen? Fährst du zu deinem Vater?”
    Jasmine zuckte zusammen, als sie die Hoffnung in der Stimme ihrer Freundin hörte. Sheridan versuchte unablässig, Jasmine dazu zu überreden, ihre Familie wieder zusammenzubringen. Sie konnte den Gedanken an all die Dinge nicht ertragen, die unausgesprochen und unverziehen zwischen ihnen standen. Sheridan begriff einfach nicht, dass sie auf diese Weise besser dran waren. Obwohl ihre Freundin mit ihrem eigenen Kummer fertig werden musste, hatte dieser Schmerz nichts mit ihrer Familie zu tun. Sie konnten um sie herum sein und ihr helfen, darüber hinwegzukommen. Jasmines Eltern hingegen rührten nur alte Erinnerungen wach. “Nein, ich fahre nach Mamou.”
    “Wohin?”
    “In die Welthauptstadt der Cajun-Musik.”
    “Hört sich nach einer echten Metropole an.”
    Jasmine grinste. “Verglichen mit einigen Städten in der Nähe ist es das auch.”
    “Zumindest haben wir im Moment keine Hurrikansaison.”
    “So ist es richtig! Immer das Positive sehen!”
    “Hast du was von Skye gehört?”
    “Heute nicht, aber ich habe vorgestern Abend mit ihr geredet, nachdem der Flieger gelandet war. Ich hatte sie angerufen, damit ihr beide wisst, dass ich gut angekommen bin.”
    “Sie hat es erwähnt. Außerdem sagte sie, dass sie dich zu Weihnachten zu Hause haben möchte.”
    “Sie weiß, dass ich das hier erledigen muss. Und sie hat David. Es wird ihr gut gehen.”
    “Kannst du mir die Nummer deines Hotels geben?”
    “Du hast doch meine Handynummer.”
    “Nur für alle Fälle.”
    “Ich habe sie nicht dabei. Du musst im Internet nachsehen.” Jasmine erreichte gerade die Interstate 10, als sie Sheridan den Namen ihres Hotels nannte.
    “Danke. Morgen fliege ich nach Wyoming, aber ich rufe dich an, sobald ich dort bin.”
    “Hört sich gut an. Fröhliche Weihnachten!”
    “Sehr witzig!”, sagte Sheridan und legte auf.
    Jasmine rief sich ihre kurze Unterhaltung mit den beiden Detectives ins Gedächtnis und musste ihrer Freundin zustimmen: Für fröhliche Weihnachten bestand wahrlich kein Grund. Sie war vollkommen allein. So wie damals, als sie siebzehn war und angefangen hatte, durchs Land zu ziehen. Doch dieses Mal lief sie nicht vor der Vergangenheit davon. Sie rannte direkt auf sie zu.

4. KAPITEL
    Mamou sah genauso aus, wie Jasmine sich solche Orte vorstellte, wenn sie einen Roman über den Süden las. Auf dem relativ flachen Land standen die Häuser im traditionellen Straßenraster, und an den Gebäuden schien in den letzten vierzig oder fünfzig Jahren bis auf eine neue Schicht Farbe nichts mehr getan worden zu sein.
    Laut der Website, die Jasmine am Abend zuvor aufgerufen hatte, gab es in der kleinen Stadt nur rund tausendsechshundert Häuser. In der Hälfte davon wohnten die Eigentümer, die anderen waren vermietet. Von denen, die sie von der Straße aus sah, waren die meisten nicht sonderlich beeindruckend, aber Jasmine hatte auch keine Herrenhäuser erwartet. Die durchschnittliche Miete in dieser Stadt betrug zweihundertachtzehn Dollar im Monat – kaum zu glauben. In

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