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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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sie sich die Aufnahmen ansah, die Jasmine Stratford gemacht hatte.
    “Keine Panik. Das wird schon wieder.” Wie üblich schwang Ungeduld in seiner Stimme mit.
    “Es wird nicht schon wieder!”, erwiderte Beverly unwirsch und reagierte damit zur Abwechslung einmal aggressiv. “Sie hat Jack gefunden, als sie hier war …” Beinah wäre ihr Peccavis richtiger Namen rausgerutscht, sie konnte sich jedoch im letzten Moment bremsen. Er hatte entschieden, dass es sicherer sei, wenn sie ihn mit diesem Spitznamen anredete. Wenn sie sich verplappert hätte, vor allem am Telefon, wäre er überhaupt nicht begeistert. Aber es war schwierig, sich einen so merkwürdigen Namen zu merken – gerade wenn sie aufgeregt war.
    Seine Stimme bekam einen drohenden Unterton. “Was meinst du mit ‘als sie hier war’? Sie sollte besser immer noch da sein!”
    Beverly wischte etwas Dreck von der Kamera. “Ist sie aber nicht.”
    Die schmutzigen Flüche, die aus dem Hörer schallten, ließen sie zusammenzucken. “Was ist passiert?”
    Furcht nagte an dem Magengeschwür, das sie jeden Tag mit Massen von Säureblockern behandelte. “Meine Nachbarin von nebenan hat die Schreie gehört. Als sie bei mir in der Küche stand, konnte ich schlecht so tun, als hätte ich sie nicht gehört.”
    Weitere Flüche waren zu hören. “Dieses verdammte Weibsstück muss ihre Nase aber auch überall reinstecken!”
    Beverly mochte Tattie. Sie mischte sich gerne ein, aber sie meinte es nur gut. Sie war die Einzige in der ganzen Gegend gewesen, die ihr Beileid ausgesprochen hatte, als Francis erschossen worden war. “Und was willst du jetzt machen? Sie umbringen?”
    “Halt den Mund! Nicht am Telefon, um Gottes willen. Ich sage nur, dass Phillip sich darum hätte kümmern sollen, ehe die Nachbarin sich eingemischt hat.”
    “Er hat sie im Keller eingeschlossen. Das war das Beste, was er tun konnte.”
    “Das Beste?”
    “Sich um Probleme dieser Art zu kümmern, ist deine Aufgabe, nicht unsere.”
    “Dazu wäre nicht viel nötig gewesen. Nur einen Knüppel und den Mumm, ihn zu benutzen.”
    “Phillip hat noch anderes zu tun.”
    “Darauf möchte ich wetten.”
    Sie machte sich nicht die Mühe, mit ihm zu streiten. Sie wussten beide, dass ihr Sohn weggefahren war, um vor der Situation zu flüchten. Er hatte die Schreie nicht ertragen, ebenso wenig wie das Wissen, dass Jasmine Stratford seinetwegen in der Falle saß – und was daraus folgen mochte. Beverly war wütend, dass er sie im Stich gelassen hatte, wo sie ihn doch so dringend gebraucht hätte. Doch zumindest besaß er ein Gewissen. Wenn nur Francis ein wenig mehr wie Phillip gewesen wäre, dann hätte sie ihn vielleicht auch noch.
    “Er kommt bald zurück”, sagte sie. Zumindest hoffte sie das. Phillip wurde zunehmend unberechenbar. Er wurde von Depressionen gequält, und manchmal fürchtete sie, sie könnten überhand nehmen und er würde sich umbringen – oder sie alle anzeigen. Aber sie hatte nicht vor, ihre Befürchtungen Peccavi mitzuteilen. Sie wusste, was er tun würde. Kein schwaches Glied in der Kette . Das war sein Motto. Jack war zu einem schwachen Glied geworden, und Peccavi hatte ihn erschossen, einfach so. Dann wollte er nicht das Risiko eingehen, dass ihn jemand mit der Leiche erwischte, also hatte er ihn im Keller vergraben.
    “Phillip ist ein Schlappschwanz! Es ist seine Schuld, dass wir jetzt in der Klemme stecken.”
    “Er wird zurückkommen”, sagte sie noch einmal.
    “Wo ist diese Stratford jetzt?”
    Nachdem sie sich das Band der Kamera um das Handgelenk geschlungen hatte, stieg Beverly die Leiter hoch, die sie für Jasmine heruntergelassen hatte. “Sie ist gerade mit meiner Nachbarin weggefahren.”
    “Sieh zu, dass du Phillip auftreibst, und sag ihm, er soll sich vom Haus fernhalten, bis die Polizei wieder weg ist.”
    “Fernhalten?” Sie schloss die Falltür. “Warum?”
    “Ich möchte, dass, wer immer auch auftaucht, mit dir redet.”
    Weil niemand glauben würde, dass sie eine Gefahr darstellen könnte. Das verstand Beverly. Aber sie begriff nicht, wie Peccavi zulassen konnte, dass die Polizei Jacks Leiche fand. “Du willst ihn also nicht wegschaffen?”
    “Nein. Und rühr nichts an. Es ist geschehen, bevor Francis sich in Schwierigkeiten brachte. Wir werden dafür sorgen, dass er dafür verantwortlich gemacht wird. Jeder wusste, was für ein kranker Bastard er war. Und die Polizei wird sich über eine einfache Antwort freuen. Es ist Heiligabend.

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