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Straight White Male: Roman (German Edition)

Straight White Male: Roman (German Edition)

Titel: Straight White Male: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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durcharbeiten?«, fragte Millie.
    »Ach, Quatsch mit Soße. Wie hieß noch gleich dieser Laden, in den du mich vor ein paar Jahren mal geschleppt hast? Der müsste doch ganz in der Nähe sein.«

dreißig
    Das Falcon’s Rest lag etwas über eine Meile die Straße runter, so ziemlich auf halber Strecke zwischen Kennedys Haus und dem Campus. Schon im Moment seines Eintretens wusste er als Veteran in Sachen Gasthäuser und Autorität auf dem Gebiet der Bars und Pubs, dass dies hier seine Stammkneipe werden würde.
    Der Laden war, was Kennedy vielversprechend fand, angenehm voll, allerdings ohne aus den Nähten zu platzen, erfüllt vom kräftigen Rauchgeruch der im Kamin flackernden Scheite, bot eine phänomenale Auswahl frisch gezapfter lokaler Biere, eine ordentliche, wenn auch unspektakuläre Reihe von Single Malts hinter der Bar und einen Speisesaal im rückwärtigen Teil. Die Tagesgerichte, angeschlagen auf einer schwarzen Tafel über der Feuerstelle, sprachen für sich: ein paar Pies, Steaks, Koteletts, Fisch, durchweg solide, unprätentiöse Küche. Das überzeugendste Argument aber waren die Gäste: eine bunte Mischung unterschiedlicher Altersklassen und gesellschaftlicher Typen, vom rotgesichtigen pensionierten Richter im Tweedanzug über Klempner und Anstreicher bis hin zu einem Grüppchen eleganter Damen mittleren Alters, deren Absätze so hoch waren wie der Preis der Rotweinflasche auf ihrem Tisch. Kennedy bestellte die erste Runde – ein großes Glas Kingsland Pale Ale und dazu einen Laphroiag für sich, einen Gin Tonic für Millie und ein Radler für Robin –, signalisierte dem hübschen, tätowierten australischen Barmädchen, es könne den Rest des Zwanzigers behalten, und bugsierte seine Familie an einen Tisch in einem der Fenstererker.
    »Pro…«, Kennedy erhob sein Glas.
    »Oh, da ist ja Clarissa!«, rief Robin. Sie sprang auf, noch bevor ihr Vater zu Ende gesprochen hatte, und lief zu einem blonden Mädchen hinüber, das mit einem etwas älteren Jungen Dart spielte.
    »Wer nennt sein Kind denn Clarissa? «, fragte Kennedy säuerlich. »Die Eltern sind wohl große Anhänger von Samuel Richardson, was? Wissen die denn nicht, was das Leben dieser Schlampe für ein Ende genommen hat?«
    »Clarissa Drummond. Sie und Robin gehen zusammen zur Schule. Ihr Vater ist Leiter des Fachbereichs Englisch.«
    »O ja. Dennis Drummond, der Schriftsteller .«
    »Na ja«, sagte Millie.
    »Prost«, Kennedy stieß seinen Humpen gegen ihr Longdrinkglas. »Also, wie läuft es so? Was gibt’s Neues? Du siehst verdammt gut aus, Millie, hab ich dir das schon gesagt? Was macht dein Liebesleben?«
    »Das geht dich gar nichts an.«
    »Wie du meinst.«
    »Hast du Patrick schon angerufen?«
    »Ja, hab ich! Gottverdammt, ich bin gestern erst angekommen. Ich muss auch …«
    »Vor allem musst du deine Mutter besuchen, Kennedy.«
    »Das weiß ich doch. Ich werde Angela am Montag sagen, dass sie sich um Flüge, Hotels und all das kümmern soll.«
    »Angela? Ich … sie ist deine wissenschaftliche Assistentin , Kennedy. Keins dieser Mädchen für alles, die in Hollywood deine Wäsche zur Reinigung bringen, deine Weihnachtseinkäufe erledigen und dir deine verfluchten Reisen buchen.«
    »Ich bin mir sicher, wir werden uns irgendwie arrangieren. Was kann sie schon groß verdienen?«
    »Mein Gott.«
    »War nur ein Witz. Ich bin durchaus in der Lage, einen Flug zu buchen.«
    Millie schnaubte. »Oh ja, der Mann, der überzeugt davon war, dass Wasser umsonst ist. Der geglaubt hat, wenn man seine Einkommensteuer bezahlt, bekäme man automatisch eine Steuerplakette fürs Auto zugeschickt. Der …«
    »Ist ja gut. Ich hab’s verstanden. In Ordnung, klär mich auf. Welche von denen sind die Guten? An der Universität, meine ich.«
    »Ich schätze, so wie du hier aufgeschlagen bist, wirst du es schwer haben, irgendwelche Fans zu finden.«
    »Das war nicht meine Schuld!«
    »Das war es noch nie, Kennedy. Weißt du, als wir noch zusammen waren, habe ich die Luft angehalten, bevor wir abends ausgegangen sind. Schon unter der Dusche und beim Schminken. Ich habe ständig mit der nächsten Hiobsbotschaft gerechnet.«
    »Ach was, du hast es geliebt. Deshalb hast du auch nie wieder geheiratet.«
    Millie lachte. »Dein Narzissmus ist wirklich grenzenlos, oder? Ich habe nur deshalb nicht wieder geheiratet, weil es in meiner Verantwortung liegt, wen ich in das Leben meiner Tochter lasse. Du hingegen würdest sogar Astlöcher vögeln.«
    »Ehrlich, du

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