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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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des Universums.
    »Ihr brauchen Ablenkung?«, fragte Kwan.
    Jack sah hinüber, und Kwan beobachtete ihn. Sein steinernes Gesicht war nicht zu deuten.
    Jack verstand nicht und schüttelte den Kopf.
    Kwan sagte: »Vier Wächter. Du wollen in Küche?«
    Er blickte in Richtung Küche und sah dann wieder ihn an. Jack fragte sich, wie viel Kwan wohl mitgehört und wie viel er davon verstanden hatte.
    »Ja. Ich muss wieder in die Küche.«
    Kwan starrte vor sich hin, als würden Jacks Worte durch tiefes Wasser nach unten sinken, um ihn schließlich zu erreichen.
    »Okay«, sagte er.
    Sein Gesicht verschloss sich wie ein grimmiges Tellereisen, und er wuchtete sich hoch. Ein Koreaner mittleren Alters benutzte nun den Eimer, aber Kwan durchquerte mit großen Schritten den Raum, stieß ihn beiseite und riss den Eimer hoch. Er ging damit zur Tür und hämmerte mit der Faust dagegen, brüllte aggressiv. Als der Bewacher die Tür aufzog, schüttete Kwan ihm die Pisse entgegen, warf den Eimer fort und brüllte die Bewacher auf Koreanisch an. Sie stürzten sich auf ihn wie zuvor, drängten ihn zurück und schubsten ihn auf die Menschen, die in der Mitte des Raums kauerten.
    Die Bewacher drängten mit Macht herein und schlugen Kwan nieder. Erst als sie zu viert waren, konnten sie ihn überwältigen, und als sie das geschafft hatten, starrte Medina auf die Pisse überall auf dem Boden.
    »Ich hol das Küchenkrepp«, sagte Jack, »und einen Plastikeimer. Ich hol Spülmittel.«
    Medina winkte ihn vorbei, dann wirbelte er zu Kwan herum und trat ihm brutal in die Seite, während die anderen Bewacher ihn festhielten. Er trat dreimal zu, dann kniete er sich hin und schlug ihn mit der Faust. Er boxte so fest, dass er bei jedem Hieb laut ächzte, doch Kwan starrte nur zu Boden und steckte alles weg. Es war verrückt, wie hart der Junge im Nehmen war.
    Jack sah Krista an, dann lief er den Flur hinunter zur Küche. Er schnappte sich das Spülmittel und eine Rolle Küchentücher, flitzte in den Hauswirtschaftsraum.
    Sein Herz hämmerte. Er wollte Krista nicht zurücklassen, aber wenn er es in die Garage schaffte, würde er auf den Schalter schlagen, um das Tor zu öffnen, und rennen wie der Teufel – sich unter dem Tor hindurchrollen, nach draußen rutschen und weiter auf die Straße laufen, schreien und brüllen und mit den Armen fuchteln, ein Auto anhalten, wenn möglich, oder zum nächstgelegenen Haus rennen.
    Die Tür zur Garage war abgeschlossen. Er rüttelte am Knauf und drehte, aber die Bewacher hatten sie fest verriegelt.
    Jack warf einen Blick zur Luke hinauf und kletterte dann auf die Waschmaschine. Er verharrte kurz, lauschte, ob vielleicht jemand kam, kauerte sich genau unter die Luke und stützte die Schulter dagegen. Er drückte sich aus der Beuge heraus so fest es ging nach oben. Drückte so heftig, dass die Waschmaschine anfing zu wackeln. Drei, vier quietschende Zentimeter bekam er die Luke auf.
    Jacks Herz setzte bei dem Lärm für einen Schlag aus, und wieder lauschte er ins Haus hinein.
    Nichts.
    Er presste erneut die Schulter an die Luke und versuchte es abermals. Schon sehr bald würden sie ihn suchen kommen, aber er musste es probieren. Er konnte jetzt nicht einfach aufhören.
    Er drückte so fest er konnte. Er drückte fester und hörte nicht auf. Er drückte so fest, bis alles vor seinen Augen verschwamm und es in seinem Kopf hämmerte. Und mit einem Mal rutschte die Waschmaschine mit einem lauten Quietschen seitlich weg. Jack verlor das Gleichgewicht, schwankte und stürzte zu Boden.
    Die Waschmaschine war fast einen halben Meter weit weggerutscht.
    Miguels Stimme kam vom Eingang.
    »Mach die Schweinerei sauber. Wo sind die Küchentücher?«
    Jack brüllte zurück.
    »Ich hol gerade die Plastiksäcke.«
    Er wuchtete die Waschmaschine fieberhaft und mit aller Kraft zurück an ihren Platz, und in diesem Augenblick sah er einen schmalen schwarzen Gegenstand unter dem Staub vieler Jahre.
    Jack zog es unter der Waschmaschine hervor und begriff, dass er ein altes Fischermesser mit schwarzem Plastikgriff gefunden hatte. An der Unterseite der Klinge hatte es eine Schneide, und die Oberkante war rau wie eine Feile, um damit Fische zu entschuppen.
    Miguels Stimme war ganz nah.
    »Die Säcke liegen doch direkt auf der Waschmaschine.«
    Jack schob die Maschine an ihren Platz zurück und schnappte sich die Schachtel mit Müllsäcken genau in dem Moment, als Miguel in der Tür auftauchte.
    Jack hob die Schachtel hoch.
    »Hab sie.

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