Straße ins Nichts (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)
David Robicheaux, einem Detective des Sheriff’s Department von New Iberia, einem Häftling namens John Remeta, dem der Anschlag gegolten hatte, das Leben zu retten. Remeta, der im Verdacht steht, in New Orleans einen Mord begangen zu haben, wurde in Ketten von New Iberia nach New Orleans überführt.
Die beiden Polizisten rückten über offenes Gelände vor, als aus dem Hinterhalt auf Remeta geschossen wurde, und gerieten ihrerseits ins Schussfeld des Heckenschützen, während Remeta zusammengeduckt auf dem Rücksitz des zivilen Dienstfahrzeuges saß. Als die Polizisten Remeta von seinen Handschellen befreiten, konnte er im allgemeinen Durcheinander flüchten, und eine für ihn bestimmte Kugel traf nach Auskunft der Ermittler am Tatort Burgoyne am Kopf.
Die Behörden gehen davon aus, dass Remeta Verbindungen zum Organisierten Verbrechen hat und von einem Auftragsmörder beseitigt werden sollte. Ein zweiter Polizist aus New Orleans, Lieutenant Don Ritter, begab sich ebenfalls in Lebensgefahr, als er Robicheaux und Burgoyne zu Hilfe kommen wollte.
Ein Deputy-Sheriff aus dem Bezirk St. Martin erklärte am Tatort, alle drei Polizisten hätten eine Tapferkeit bewiesen, wie er sie in seiner zwanzigjährigen Dienstzeit noch nie erlebt habe.
Der Sheriff schmiss die Zeitung auf seinen Schreibtisch, tigerte weiter auf und ab und schraubte ein ums andere Mal den Stiel seiner Pfeife aus dem Kopf.
Dann ergriff er ein Fax vom Ermittlungsbericht, las ihn erneut und ließ ihn auf die Zeitung segeln.
»Dieser tote Cop, wie heißt er doch gleich, Burgoyne? Er hatte die Waffe noch im Holster stecken. Wie erklären Sie sich das?«, sagte der Sheriff.
»Fragen Sie die Ermittler vor Ort.«
»Ich frage Sie.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob Sie das wirklich wissen wollen.« Ich schaute auf einen Fleck an der Wand.
»Ritter ist meiner Meinung nach ein selbstsüchtiges Arschloch. Hat er sich etwa mit einem Mal eines Besseren besonnen und ist in die Schusslinie gerannt, um euch zu helfen?«
»Ritter habe ich nirgendwo gesehen. Nicht bevor die Staatspolizei in der Einfahrt aufgetaucht ist.«
»Sie sollten mir lieber verraten, was da draußen passiert ist.«
»Ich habe Burgoyne gezwungen, vor mir herzugehen und Remeta seinen Handschellenschlüssel zu geben. Wenn Remeta nicht mit dem Dienstfahrzeug abgehauen wäre, hätte der Schütze uns alle beide abgeknallt.«
Der Sheriff fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Ich kann’s nicht glauben«, sagte er.
»Ritter hat die Geschichte erfunden, damit man ihm nichts anhängt. Ich habe ihm nicht widersprochen. Sonst wäre ich selber festgenommen worden.«
»Haben Sie die Waffe auf Burgoyne gerichtet?«
»Ja.«
»Ihretwegen ist ein Polizist umgekommen, Dave.«
»Die hatten den Jungen da draußen angepflockt wie ein Stück Vieh.«
Der Sheriff atmete tief durch die Nase. Sein Gesicht war düster, das bonbonrot gestreifte Hemd mit den Druckknöpfen spannte über seiner Brust.
»Ich kann Ihnen gar nicht beschreiben, wie wütend ich bin«, sagte er.
»Sie wollten die Wahrheit wissen.«
»Da haben Sie verdammt Recht. Bleiben Sie hier.«
Er ging aus der Tür, den Korridor entlang, und kam fünf Minuten später wieder zurück, das Gesicht hochrot angelaufen, sodass die Falten um seine Augen wie weiße Fäden wirkten.
»Ich habe Don Ritter und einen Mann von der Dienstaufsicht aus New Orleans am Apparat«, sagte er und drückte auf die Taste an seinem Konferenztelefon.
»Was haben Sie vor, Skipper?«, sagte ich.
Er hob die Hand und brachte mich zum Schweigen. »Ritter?«, sagte er und blieb mitten im Büro stehen.
»Womit kann ich Ihnen dienen, Sheriff?«, meldete sich Ritters Stimme aus dem Lautsprecher.
»Hören Sie zu und halten Sie den Mund. Sie wollten einen Häftling aus meinem Gefängnis ermorden lassen, und Ihretwegen wäre einer meiner Männer um ein Haar umgebracht worden. Wenn Sie noch einmal den Fuß in meinen Bezirk setzen, werde ich Mittel und Wege finden, dass Sie droben in Angola versauern. In der Zwischenzeit dürfen Sie beten, dass Sie mir nicht in die Hände geraten … Ist der Mann von der Dienstaufsicht noch da?«
Kurze Stille, dann drang eine zweite Stimme aus dem Lautsprecher. »Ja, Sir, bin da.«
»Wenn die Presse euch den Scheißdreck abkaufen will, den ihr verbreitet, damit ihr sauber dasteht, ist das deren Angelegenheit. Aber entweder ihr geht dieser Sache auf den Grund, oder ich stelle eine Mitteilung ins Internet, in der ich jede Polizeidienststelle
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