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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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dämlich gebumst haben.
    Moldowsky wünschte eine ausführliche Schilderung. »Holen Sie David ans Telefon.«
    »Er ist voll in Fahrt, Malcolm. Er hat gerade mit dem Holocaust angefangen.«
    »Ich warte.«
    Sechs Minuten und zwei Ovationen später kam der Kongreßabgeordnete ans Telefon.
    »Dan, erzählen Sie mal von Ihrem heißen Rendezvous«, forderte Moldowsky ihn auf.
    »Es war wunderbar«, antwortete Dilbeck etwas außer Atem.
    »Keine Geldforderungen? Ich will die Wahrheit wissen. Was ist mit dem Foto?«
    »Das Thema wurde überhaupt nicht angesprochen. Sie war die perfekte Lady.«
    »Und Sie waren der vollendete Gentleman.«
    »Der reinste Mönch, Malcolm. Übrigens brauche ich die Yacht in ein paar Tagen noch einmal. Erin kommt wieder, um zu tanzen.«
    »Weshalb?«
    »Weil es ihr Spaß gemacht hat.« Der Tonfall des Kongreßabgeordneten klang verteidigend. »Sie kann mich sehr gut leiden, Malcolm. Ach ja, und ich brauche mehr Bargeld.«
    »David, ich will, daß meine Leute aufpassen.«
    »Das wird nicht nötig sein...« Ein Durcheinander krähenähnlicher Stimmen ertränkte Dilbecks Worte. »Malcolm, ich muß ein paar Autogramme geben. Reden Sie mit Erb, okay?«
    Moldy rutschte nervös hin und her, bis Crandall sich wieder meldete. »Malcolm, das sollten Sie sehen. Sie haben ihm sogar eine Jarmulke aufgesetzt!«
    »Bleiben Sie für ein paar Tage in seiner Nähe.«
    »Ich fürchte, das wird nicht gehen.« Crandall wollte mit Dilbecks libidinösen Abenteuern nichts mehr zu tun haben. »Ich gehe nach Atlantic City.«
    »Einen Teufel tun Sie«, widersprach Moldy.
    »Malcolm, ich will Ihnen mal was erklären. Ich arbeite nicht für Sie, ich arbeite für David. Und David findet, es wäre toll, wenn ich ein paar Tage freinähme und nach Atlantic City flöge.«
    »Das sagt er doch nur, weil er irgendwas plant.«
    »Nun«, sagte Erb Crandall, »ich habe zwei Logenkarten für ein Cher-Konzert.«
    »Wirklich? Ich hoffe, daß Ihre Maschine gegen einen Berg rast.«
    »Danke, Malcolm. Ich schicke Ihnen eine Ansichtskarte, wenn ich heil angekommen bin.«
    »Könnten Sie wenigstens versuchen herauszubekommen, wann er dieses Girl wiedersieht? Oder ist das schon zuviel verlangt?«
    »Ich sehe zu, was ich tun kann«, versprach Crandall. »Was immer gestern abend passiert ist, David ist ein völlig neuer Mensch. Er funkelt geradezu, Malcolm.«
    »Ich nehme an, das ist ein gutes Zeichen. Er funkelt?«
    »Laut den Hadassah-Ladys geradezu kennedyhaft.«
    »Sehr lustig.«
    »Na, sehen Sie«, sagte Crandall spöttisch, »ich dachte mir schon, daß Ihnen das gefallen wird.«
    »Der Mann ist krank. Sie wissen es, ich weiß es.«
    »Er hat Ihren Schuh in seinem Aktenkoffer.«
    »Und Sie treiben sich in den Spielkasinos herum.«
    »Malcolm?«
    »Ja? Was ist?«
    »Ich werde Sie vermissen.«
    Erb Crandall kam auf den Parkplatz, als die Limousine des Kongreßabgeordneten ihn gerade verließ. Crandall winkte freundlich. Pierre, der Fahrer, tippte an seine Mütze. David Lane Dilbeck blieb hinter getönten Scheiben unsichtbar.
     
    Ein häßliches Geschwür blühte auf Orlys Unterlippe. Erin konnte ihn gar nicht ansehen, obgleich sie in eine hitzige Diskussion vertieft waren. Sie ließ ihre Blicke über die roten Samtimitatwände wandern, während Orly ihr erklärte, sie könne verdammt noch mal auf keinen Fall Samstagabend freinehmen.
    »Das wäre ja schon das zweite Mal in dieser Woche.«
    Erin nickte. »Ich kann zählen.«
    »Die Antwort lautet verdammt noch mal nein. Ich habe den Verdacht, daß du irgendwoanders auftrittst.«
    »Tue ich auch«, sagte sie. »Vor Congressman Dilbeck.«
    »Scheiße.« Orly blieb keine andere Wahl, als klein beizugeben. Er wollte nicht unbedingt einen Kongreßabgeordneten verärgern, und er wollte auch ganz sicher keine weiteren Schwierigkeiten mit diesem Moldowsky.
    »Ich mache am Montag eine Doppelschicht«, versprach Erin.
    »Das will ich erst mal sehen.« Orly betastete nachdenklich das Geschwür auf seiner Lippe. »Sag mir nur eins – wie ist er?«
    »Nicht besonders.«
    »Ist er spendabel?«
    »Ganz anständig.« Sie wußte, auf was Mr. Orly hinauswollte. »Ich habe nicht mit ihm geschlafen«, sagte sie. »Sie können Shad fragen.«
    »Das habe ich schon getan.«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Er sagte, du hättest nur getanzt.«
    »Tun Sie doch nicht so überrascht.«
    Orly hob seine runden Schultern. »Er ist ein hohes Tier. Diese Kerle wollen immer das volle Programm.«
    Erins Arme begannen zu

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