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Strom der Sehnsucht

Titel: Strom der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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sie sich zurückzog. Stille senkte sich zwischen sie, und er atmete ruhig und kontrolliert, ein, aus, ein, aus.
    »Wir bleiben, bis es richtig hell wird. Schlaf jetzt.«
    Die knappen Worte waren ein Hinweis darauf, daß er nicht so ruhig war, wie es den Anschein hatte. »Und wenn ich nicht kann?«
    »Du mußt.«
    Sie senkte die Lider, verfolgte mit dem Finger die Windungen seines Ohrs und fragte mit leiser, klingender Stimme: »Muß ich?« .
    »Es würde mich in meinem Entschluß bestärken.«
    »Nicht... nicht mehr von mir zu fordern, als ich dir geben kann? Aber was, wenn ich der fordernde Teil bin?«
    »Angeline, ich bin nur ein Mann.«
    »Du bist ein Prinz. Du wirst eines Tages König sein und dich der Etikette dieses Amtes unterwerfen müssen, und dazu gehört auch, wenn in Ruthenien nicht andere Sitten herrschen, daß... Adel verpflichtet.«
    Rolf stieß in lautlosem Gelächter den Atem aus. Seine Stimme bebte noch davon, als er ihr antwortete. »Angeline, meine unbezahlbare Angeline, ich würde meiner Pflicht mit Freuden nachkommen, aber ich will deine Kraft nicht so erschöpfen.«
    »Das sollte nicht deine Sorge sein.«
    »Was denn sonst? Alles, was dich angeht, muß auch meine Sorge sein.«
    »Auch... mein Bedürfnis nach Geborgenheit und Liebe?«
    »Bist du jetzt nicht ein wenig hartnäckig und schamlos?« fragte er in sonorem Ton.
    »Stört es dich?«
    »Ich bin entzückt. Bleib liegen und schone dich und gestatte mir, dich prinzlich, wenn auch ohne adligen Glanz, zu lieben.«
    Mit viel Zärtlichkeit entkleidete er sie. In sinnlichem Spiel der Worte verfaßte er eine Hymne auf die schlanke Symmetrie ihres Körpers, ihre perlglatte Haut, den Duft ihres Haares, ja sogar den Atem ihrer Poren; geschenktes, gemeinsames Entzücken. Mit sachter Beharrlichkeit rief er in ihr allmählich ihre leisen Antworten hervor, bis sie sich in höchster Lust entfaltete. Ihre Stimmen vereinigten sich in sanfter, fließender Harmonie. Er suchte den Schlüssel zu ihrer Seele, drang aber nicht ein, bevor sie ihn ihm nicht selbst mit Freuden überreichte.
    Rolf berührte mit glühender Feuchtigkeit ihre Brüste und umspannte ihre schlanke Taille mit der schwieligen Hand des Fechters. Die samtige Haut ihres Unterleibs verführte ihn, ihre geheimen Verstecke mit den Lippen zu höchster Spannung zu erforschen. Er öffnete ihre Schenkel und strich über die feingeäderte Innenseite bis zu den empfindlichen Kniekehlen. Die warme Hand hielt das Zentrum ihres Körpers und Wesens.
    Angeline fror nicht mehr, und sie lag nicht mehr da in der Einsamkeit selbst aufgebürdeter Verantwortung. Sie war mit Feuer übergossen, ihre Haut glühte, und ihr Geist war rückhaltlos der gefährlichen Flüt trunkener Lust ausgeliefert. Als Rolf seinen heißen, suchenden Mund durch seine Hand ersetzte, stöhnte sie auf und berührte sein sanft gewelltes Haar wie in einer Bitte oder einer Danksagung. Sie schwebte in einem Paradies der Empfindungen.
    Ihre Sinne weiteten sich, und die Muskeln erstarrten in der Anspannung ihrer Leidenschaft. Ihr Atem flog, bannte die Müdigkeit und steigerte sich zu rasender verzauberter Freude. Sie erreichte den bebenden Ausbruch vollkommener Glückseligkeit. Bevor es verebbte, schlüpfte Rolf aus seinen Kleidern und legte sich zu ihr. Er zog sie an sich und drang in schmeichelndem, verzehrendem Gleiten der Lust in sie ein. Sie streichelte sein Gesicht, fuhr mit den Fingerspitzen über seinen Hals und seine Schultern. Mit sanfter, stockender Stimme seufzte sie: »Rolf, ach, Rolf.«
    »Kannst du es ertragen, schon wieder befingert und zu Fall gebracht zu werden?« Seine feste Hand lag auf ihrer Brust an ihrem klopfenden Herzen.
    »Ich könnte es nicht ertragen, abgewiesen zu werden«, flüsterte sie.

15
    »Ich bin ein langschwänziger, katzenäugiger Sohn der Sümpfe. Mein Papa war ein Grizzlybär und meine Mama halb Jaguar, halb Adler. Ich sitze auf einem Alligator wie auf einem Pferd mit kurzen Beinen, reite einen Büffel zu Schanden und spucke gleich hier in den mächtigen Mississippi wie in einen Spucknapf. Raus da, und ich werd’s Euch zeigen! Yahoo!«
    Der Ruf zerriß die morgendliche Ruhe. Angeline sah von dem Hemd auf, das sie gerade flickte. Es war nicht das einzige Kleidungsstück von Rolf und seinen Leuten, das in den letzten Tagen Risse bekommen hatte. Über dem Feuer in McCulloughs Stützpunkt brodelte das Abendessen, und seine Männer waren im ganzen Raum verteilt, tranken, spielten Karten und klagten über

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