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Strom der Sehnsucht

Titel: Strom der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Schärfe ihrer Nägel, noch die Treffer, die sie mit fuchtelnden Fäusten landete, schien er zu spüren.
    Mit einem Ausruf der Ungeduld streifte er ihren Kasack nach oben. Ihre Arme waren in dem schweren Stoff gefesselt. Rolf zog Angeline an sich, hakte ihr das Kleid auf und warf sie sich über die Schulter. Er trug sie ins Bett, ließ sich neben sie fallen, zog ihr unerbittlich den Kasack über den Kopf und warf ihn zu Boden. Sie schnappte nach Luft, und er zerrte Kleid und Unterrock hinunter.
    Angeline starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, in denen kupferne Schatten lagen. Ihre Brüste hoben und senkten sich. In ihr tobte ein Sturm. Die empfindlichen Brustwarzen rieben an den Streifen seiner Uniform. Rolf lag über ihr und hinderte sie an jeder Bewegung. Gedankenvoll drehte er die Gänsefeder zwischen den Fingern. Angeline schaute darauf, dann auf sein Gesicht, und ihre Bauchmuskeln verkrampften sich.
    »Die Angst, heißt es, sei jener Teil der Folter, der am schwersten zu ertragen ist. Habt Ihr eine Ahnung, meine süße, unschuldige Angeline, was ich vorhabe?«
    Ein Gedanke dämmerte ihr, aber sie wies ihn von sich. Sie nahm sich zusammen, um ihre Furcht zu verbergen, und lag ganz ruhig da.
    »Lust ist eine Empfindung, die über die Nervenbahnen wahrgenommen wird. Zuviel davon, und sie wird zu Schmerz. Die betreff fenden Nerven liegen um die Körperöffnungen, hier, hier, hier -und hier.«
    Mit der Federspitze berührte er leicht die zart geschwungenen Lippen, die Ohrmuschel, eine Brustwarze und fuhr über die straffen Bauchmuskeln zu den geheimsten Tiefen ihres Körpers. Seine Stimme war ruhig und ohne einen Anklang von Bosheit. So, als sei er entschlossen, weder Lust noch Widerwillen in sich aufsteigen zu lassen.
    Angeline rang um Fassung. Es war sinnlos, sich gegen Rolf zu wehren, wie sie es zuvor versucht hatte, aber vielleicht war er mit Worten zu überzeugen. »Heute nachmittag wart Ihr aus weit geringerem Anlaß zornig auf Leopold. Sind... sind Drohungen und Folter Privilegien, die Ihr für Euch reserviert habt?«
    »Es sieht ganz danach aus.«
    »Ich habe Euch nichts getan. Ich kann Euch nichts sagen. Und selbst wenn ich Euch helfen könnte, habt Ihr kein Recht zu dem, was Ihr tut.«
    »Nein. Mit Ausnahme dessen, was ich mir selbst nehme.«
    »Und wenn Ihr Euch irrt, wie wollt Ihr Euer... das, was Ihr tut, rechtfertigen? Ein solches Verbrechen zu begehen, um Euren Namen von einem anderen reinzuwaschen, das allerdings vielleicht noch niederträchtiger ist, das kann doch nicht recht sein.«
    »Was Ihr sagt, kann stimmen, aber der Makel wird auf mir lasten, und Ihr könnt mich in aller Rechtschaffenheit verurteilen. Jedenfalls, wenn ich mich irren sollte.«
    Was konnte sie darauf antworten? In qualvoller Hilflosigkeit sah sie, wie er die Augen zu schmalen Schlitzen zusammenkniff, wie er die Feder in den Fingern drehte und sich auf den Ellbogen aufstützte. Er führte die Spitze der Feder über ihre geöffneten Lippen.
    Ein wunderbares, aufreizendes Gefühl. Sie drehte wütend den Kopf zur Seite. Die Feder strich ihr über die Wange, den Haaransatz entlang zum Ohrläppchen. Dort verweilte sie und lief dann die Halsbiegung hinab über das Schlüsselbein auf die gewölbte Brust.
    Mit zarter Behutsamkeit bediente er sein raffiniertes Folterinstrument, bis sie spürte, wie sich ihre Brustwarzen zusammenzogen und die gefährliche Mattigkeit sie überkam. Sie stöhnte leise auf und grub die Zähne in die Unterlippe. Ihre Haut war von der Röte des Zornes, der Verlegenheit und des aufflammenden Begehrens überzogen. Die geschmeidige Feder strich tiefer über die zuckenden Bauchmuskeln. Angeline wollte sich wegdrehen und ihre Beine zusammenpressen, aber Rolf sprengte unerbittlich mit den Knien ihre Knie auseinander. Die Feder fuhr über die zarten Innenseiten der Oberschenkel und näherte sich kreisend dem Gipfel des Dreiecks, in das er sie gebannt hatte. Rolf hielt inne. Jeder ihrer Nerven schrie auf, und der Puls dröhnte ihr in den Ohren. Dann, leicht und fast zufällig, berührte er sie.
    Die Erregung ließ ihren Körper erbeben, und die Haut prickelte. Die Wirklichkeit entschwand. Mit unwillkürlicher, entwürdigender Sehnsucht, unfähig, ihre Empfindungen zu verbergen, wartete sie auf die nächste Berührung und wieder die nächste. Mit quälender Behutsamkeit brachte er sie immer näher an den Punkt höchster Erregung.
    Sie schlug die Augen auf, richtete den versunkenen Blick auf den Mann über ihr und

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