Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung
einer solchen Verbindung betonen.“
„Sie werden nichts dergleichen tun!“ Sir Thomas schlug so heftig auf den Tisch, dass der Glasstopfen im Karaffenhals klapperte. „Welche ‚Vorteile‘ hätte sie denn von einer Ehe, mit Ihnen oder mit irgendeinem anderen? Sie ist schon reich, und in wenigen Jahren kann sie tun und lassen, was sie will.“
Das stimmte: Sein Reichtum und Stand hatten sie nicht im Mindesten beeindruckt. In eine Ehe würde sie nur einwilligen, wenn sie ihn so sehr mochte, dass sie bereit war, ihre Unabhängigkeit für ihn aufzugeben.
Sein Herzschlag geriet aus dem Takt. Er würde sie für sich gewinnen müssen. Er , Jasper – nicht der unanständig reiche Marquis of Lensborough.
Überrascht stellte er fest, dass Sir Thomas längst weitersprach: „… also müssen Sie warten, bis ich sie ausgefragt habe.“
„Ich werde mich gedulden – wenn auch nur äußerlich.“
„Ja, Geduld zählt nicht zu Ihren Tugenden. Sonst tanzt wohl immer alles nach Ihrer Pfeife.“
„Nicht hier in Beckforth.“
„Ich muss das auch mit Lady Gregory klären.“ Sir Thomas’ Stirn umwölkte sich. „Sie wird ihre Ambitionen bezüglich unserer Töchter nicht gerade mit Freuden aufgeben, aber Sie hätten keine von den beiden auf die Dauer glücklich gemacht.“ Er rang sich ein Lächeln ab. „Sie passen einfach nicht zu Ihnen, und das muss auch ihre Mutter irgendwann einsehen.“
Er stürzte den Rest Port herunter, erhob sich und machte sich tapfer ans Werk.
Als er seiner Gemahlin später im Schlafzimmer reinen Wein einschenkte, schossen ihr wie befürchtet die Tränen in die Augen. „Ooh. Oh!“ Sie griff sich an die Brust, und Sir Thomas trat den Rückwärtsgang an. Er würde warten, bis sie sich ausgeweint hatte, bevor er ihr erklärte, dass so warmherzige, zarte Geschöpfe wie ihre Töchter viel Zuneigung brauchten, um zu gedeihen, und dass der Marquis nicht der Mann war, der ihnen dies geben konnte.
„Oh“, rief sie wieder und streckte ihm die Arme entgegen. „Das ist ja wundervoll, mein Liebster! Fantastisch!“
„Wie?“ Seine Flucht endete an der Tür. „Du bist nicht enttäuscht? Nachdem du keine Kosten und Mühen gescheut hast, um unsere Mädchen auszustaffieren?“
„Ach, nun sei nicht albern. Nichts davon ist verschwendet. Sie können ihre neuen Kleider vorführen, wenn sie zu Hesters Hochzeit nach London reisen. Und wenn sie nicht in London heiratet, wird sie die beiden später sicherlich einladen, die Saison bei ihr zu verbringen. Sie wird unsere Mädchen in die besten Kreise einführen, in denen sich die begehrtesten Junggesellen bewegen.“
„Du machst den zweiten Schritt vor dem ersten. Er hat Hester noch keinen Antrag gemacht …“
„Ach.“ Eine mollige weiße Hand flatterte zum Hals hinauf.
„Sie wird doch nicht so dumm sein, ihn zurückzuweisen, oder?“
Er setzte sich auf die Bettkante. „Bei Hester weiß man nie. Es sähe ihr ähnlich, den Antrag abzulehnen, um die Hoffnungen unserer Mädchen nicht zu zerstören.“
Lady Gregorys Tränen versiegten umgehend. „Ich werde mit ihnen reden, Thomas. Und ich werde Hester erklären, wie froh wir alle wären, wenn sie ihr Glück in der Ehe fände.“
„Danke, meine Liebe.“ Sir Thomas atmete tief durch: Von dieser Seite war also kein Widerstand zu erwarten. Dennoch hielt er es für ratsam, Hester selbst auszufragen, bevor er dem Marquis einen Antrag gestattete. Sie hatte stets betont, auf keinen Fall heiraten zu wollen, und er wollte nicht riskieren, dass Hester einen einflussreichen Mann durch eine flammende Abweisung brüskierte.
Bevor die Familie am nächsten Morgen zur Kirche aufbrach, begab er sich daher ins Krankenzimmer.
„Du siehst viel besser aus, als ich befürchtet hatte“, bemerkte er, während er einen Stuhl an ihr Bett zog. „Nach dem Wirbel, den Lord Lensborough veranstaltet hat, hätte man meinen können, du wärst dem Tode nah.“
Kaum dass er den Namen genannt hatte, errötete seine Nichte und senkte den Kopf.
„Und wie der Mann dich hier heruntergeschleppt hat …“, grummelt er. „Empörend! Deine Tante war ganz aufgebracht. Ich kann dir versichern, dass wir ihm so etwas nicht noch einmal durchgehen lassen. Für wen hält er sich, dass er sich so aufführt?“
„O nein.“ Hester sah ihren Onkel flehentlich an. „Bitte fang deswegen keinen Streit mit ihm an. Er wollte mir doch nur helfen.“
„Ha, wichtig machen wollte er sich.“
„Er kann nicht anders, sieh das doch ein! Er ist
Weitere Kostenlose Bücher