Stürmische Eroberung (German Edition)
das angenehme Aroma des Brandys. Mit wenigen Schritten überwand er den Abstand zu ihr, nahm ihren Blick gefangen. >> Nimm, und trink es in kleinen Schlucken, es wird dir helfen und dich wärmen. << Leonora nahm das Glas entgegen und atmete das schwere Aroma ein, sie hatte noch nie so starken Alkohol zu sich genommen, sie war sich nicht sicher ob sie ihn vertragen würde? Vorsichtig nippte sie daran, genoss das leichte brennen das sich in ihrem Hals ausbreitete. Sie richtete ihren Blick auf Adrian, ohne groß darüber nach zu denken hatte sie ihn auch schon gefragt. >> Wie bin ich eigentlich hier her gekommen? << Adrian`s Sinne, geschärft vom Krieg richteten sich auf die Frau in seiner Bibliothek. Er würde ohne große Bemühungen feststellen ob sie ihn belog oder die Wahrheit sprach. Strategisches denken war zu seiner leichtesten Übung geworden. Taktisch plante er wie er das nun folgende Gespräch beginnen sollte. Wie konnte er heraus bekommen wie unschuldig sie in Wirklichkeit noch war? Gerade diese Frage brannte ihn wie heiße Glut unter den Nägeln, die Antwort ihrerseits würde sich entschieden auf ihre gemeinsame Zukunft auswirken. Doch wie sollte an diese intimen Informationen gelangen ohne sie vor den Kopf zu stoßen. Als nächstes galt es herauszufinden was sich hinter ihren Anfällen verbarg? Wo durch wurden sie ausgelöst und wie konnten die verhindert werden? Er beschloss einfach mal mit der mehr als begründeten Frage anzufangen, was sie in einem solchen Etablissement eigentlich zu suchen hatte?! >> Ich denke, als erstes solltest du mir erklären was du an diesem Ort zu suchen hattest? Wie bist du dahin gekommen und noch wichtiger zu welchem Zweck. << Leonora allerdings war da einer ganz anderen Meinung. Sie unterdrückte ein undamenhaftes Schnauben. >> Euer Gnaden ich denke nicht das ich mich vor ihnen rechtfertigen muss. << Sie versuchte sich aufrechter hinzusetzen um so ein Bisschen mehr ihrer Würde zurück zu bekommen. Doch noch bevor sie sich aufrichten konnte, war er auch schon neben ihr und drückte sie vorsichtig, jedoch konsequent zurück in die Kissen. >> Ich bitte dich, ruh dich noch etwas aus, du warst ziemlich lange ohnmächtig, ich möchte nicht dass du dich übernimmst. << Er setzte sich elegant zurück in seinen Sessel, seine legere Gelassenheit täuschte. Innerlich brodelte es wie in einem Vulkan der Kurz davor war auszubrechen. >> So, nunmehr antworte auf meine Frage. << Sein Ton war mittlerweile nicht mehr ganz so entspannt und sie hörte immer mehr seine unterdrückte Wut. >> Die Belastung der letzten Monate machte sich schlagartig bemerkbar, ihr Körper begann zu zittern und innerhalb von Sekunden brach die Last der letzten Wochen über ihr zusammen. Ihr Körper bebte und vor ihren Augen begann sich die Welt um sie herum, ein weiteres mal zu drehen. Sie sammelte ihre letzte Kraft und versuchte stark zu wirken. >> Euer Gnaden ich kann mir ebenfalls etwas Angenehmeres vorstellen wie mich an zwielichtigen Orten aufzuhalten, doch leider erlaubt es mir meine derzeitige Situation einfach nicht. << Ihre Stimme klang zerbrechlich, in Adrian regte sich eine kleine Flamme des Mitleids, doch zu Leonora`s Pech konnte diese nicht viel gegen den brodelnden Strom aus Zorn und Entrüstung ankommen. Nur was um alles in der Welt nötigt eine junge behütete Adelige, sich in eine solch gefährliche Situation zu bringen? Warum hatte keiner auf sie aufgepasst? Fragen über Fragen, langsam begann seine Geduld gefährlich schnell zu schwinden. >> Woher kennst du Lord Burghley, warst du mit ihm verabredet? << Langsam schüttelte sie ihren Kopf und senkte verlegen ihren Blick. >> Bitte, ich kannte ihn doch noch nicht einmal, er brachte mir ein Glas Champagner und ich habe es aus reiner Höflichkeit angenommen. Dann begann er mich zu bedrängen, er wollte mich in irgendein Zimmer bringen. Danach weiß ich nichts mehr... Mir fehlt jegliche Erinnerung. << Diese kurze Unterhaltung hatte sehr an ihren Nerven und an ihren Kräften gezerrt. Sie schöpfte tief Atem und nahm einen weiteren kleinen Schluck ihres Brandys. Erst jetzt verstand sie was ihr alles hätte passieren können. Doch bevor sie sich noch größere Sorgen machen konnte, beantwortete Adrian ihre noch nicht ausgesprochene Frage. >> Du brauchst dir keine weitern Sorgen zu machen, dir ist nichts passiert, ich habe dich in letzter Sekunde vor Lord Burghley gerettet und mit zu mir genommen. Auf dem Weg ins Haus bist du wieder zu dir gekommen. <<
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