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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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zumindest für eine Weile aus ihren Gedanken zu verdrängen, mit einem einzigen Blick – einem Kuss. Wie sollte sie diesen Mann jemals als ihren Freund betrachten? Thomas hatte ganz Recht. Wenn Lord Fox sich vornehmen sollte, sie zu verführen, konnte nichts und niemand ihn davon abhalten, dies auch zu versuchen. Aber noch hatte er ja keine Bekanntschaft mit ihrer Entschlossenheit und ihrem Dickkopf geschlossen.
    Jetzt kam Adam ihr wieder in den Sinn. Er hatte eine andere geheiratet! Zugegeben, als er die Insel verließ, war sie erst fünfzehn gewesen. Dennoch hatte sie damals gehofft, sie wäre ihm aufgefallen und dass er vielleicht sogar eine gewisse Zuneigung für sie empfand. Leider war dies ein Irrtum gewesen, wie sie nun wusste. Er hatte nichts in ihr gesehen als ein albernes kleines Mädchen. Und kaum war er am Hof in Frankreich eingetroffen, verliebte er sich auch schon in eine andere. Traurig zog Prudence die Decke über den Kopf und schwor sich, Adam für immer aus ihrem Herzen zu verbannen. Doch schon in den Träumen dieser Nacht brach sie den feierlichen Eid.
     
    Als sie am nächsten Morgen erwachte, schämte sie sich für ihre Schwäche. Während sie sich anzog, dachte sie nur daran, wie sie diese Verliebtheit besiegen könnte. Sie musste mit jemandem darüber reden, doch Arabella kam dafür nicht infrage. Keinesfalls wollte Prudence der Schwester dieses Geheimnis enthüllen, das sie vor ihr volle drei Jahre verborgen hatte. Zweifellos wäre Arabella schockiert, wenn sie erfuhr, dass Prudence sich nach einem Mann verzehrte, der mit einer anderen Frau verheiratet war.
    Daher beschloss sie, gleich nach dem Frühstück zur Gärtnerei der Rowans zu gehen, um Molly zu besuchen. Die Freundin würde ihr zuhören. Sie hatte immer ein offenes Ohr für sie.
     
    Glücklicherweise ahnte Prudence auf ihrem Weg nach Covent Garden nicht, dass Arabella und Thomas zur selben Zeit ein ernstes Gespräch über sie führten. Thomas schritt gerade ärgerlich im Zimmer auf und ab und verlangte alle Einzelheiten ihrer zahlreichen Verfehlungen zu erfahren. Cousine Mary hatte die Gelegenheit sofort genutzt und ihn genüsslich über Prudence' eigenwilligen Charakter aufgeklärt – wobei sie selbstverständlich maßlos übertrieben hatte.
    "Ich wünschte, man könnte behaupten, Prudence gereiche dir zur Ehre, Arabella", erklärte Thomas betrübt. "Leider muss ich dir gestehen, dass ich alles andere als zufrieden bin. Unsere Schwester ist eine Schande für die Familie und das Andenken unserer Eltern. Zum Glück leben die beiden nicht mehr und müssen das nicht mit ansehen. Sie ist ein Hitzkopf, ein schrecklicher Wildfang. Ihr Benehmen ist vollkommen untragbar."
    "Du tust ihr Unrecht, Thomas. Vielleicht wäre sie viel sittsamer, wenn unsere guten Eltern noch lebten und du nicht gezwungen gewesen wärest, ins Exil zu gehen", widersprach Arabella leise. "Trotzdem, hinter Prudence' Temperament verbirgt sich ein liebes Mädchen mit einem wohl guten Herzen und einem großzügigen Wesen. Mag sein, dass sie schwierig ist, aber sie tut nie absichtlich etwas Falsches."
    "Rebellisch und unberechenbar würde ich sie eher nennen", entgegnete er und sah der Schwester in die Augen. Mit ihrem blonden Haar war Arabella hübsch, zart und brav, ganz im Gegensatz zu Prudence' exotischer wilder Schönheit. Er musste daran denken, dass Fox sie eine aufsässige kleine Hexe genannt hatte. Kaum eine besonders schmeichelhafte Beschreibung für eine vornehme junge Dame, wie Thomas fand. "Kannst du dir vorstellen, wie entsetzt ich war, als ich herausfinden musste, wie skandalös ihr Benehmen ist und dass der gesamte Haushalt ihretwegen am Rande der Verzweiflung ist? Ja, sie treibt sich sogar ohne Erlaubnis auf Londons Straßen herum, mit einem Mädchen, über das wir rein gar nichts wissen! Und um dem allem noch die Krone aufzusetzen, hat man beobachtet, wie sie einen Jungen küsste, der hier auf Maitland House zu Besuch war."
    Freundlich lächelte Arabella den Bruder an, um ihn in seinem Urteil über Prudence milder zu stimmen. "Wirklich, Thomas, es gibt gar keinen Grund, sich derart aufzuregen. Ich versuche stets, Prudence streng zu beaufsichtigen. Und sie darf nur hinaus, wenn sie Mr. Rowans Gärtnerei im Covent Garden einen Besuch abstatten will. Selbstverständlich begleite ich sie dabei oder gebe ihr doch zumeist eine Dienerin mit. Das Mädchen, von dem du gerade sprachst, ist übrigens die Tochter des Gärtners, Molly. Die beiden sind eng

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