STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK
schüttelte den Kopf und legte das Nachthemd zurück in den Koffer.
„Gefällt dir mein Geschenk nicht?“
„Doch, es ist sehr schön. Aber ich … habe kein Geschenk für dich.“
„Das macht nichts.“ Joel betrachtete sie einen Moment nachdenklich, bevor er fragte: „Möchtest du hier zu Abend essen oder lieber ins Hotel gehen?“
„Weder noch, ich habe keinen Hunger.“
„Aber ich. Und deshalb schlage ich vor, dass wir mal schauen, was es so alles im Kühlschrank gibt.“
Sie sah ihn verwundert an. „Im Kühlschrank?“
„Ja, im Kühlschrank. Manchmal möchten die Gäste nicht auswärts essen, sondern lieber hierbleiben. Normalerweise sind im Kühlschrank auch immer genügend Lebensmittel da, um sich eine Kleinigkeit zuzubereiten.“ Joel lächelte gewinnend. „Wie wär’s, wenn du mir was zu essen machst, während ich ein paar Bahnen im Swimmingpool ziehe?“
Trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Ich denke gar nicht dran!“
Ein amüsiertes Funkeln trat in seine Augen. „Du bist wirklich reizend, wenn du dich ärgerst, Darling. Aber nichtsdestotrotz hätte ich gern zwei Eier mit Schinken und dazu schwarzen Kaffee. Und bitte rufe laut nach mir, bevor du dich dem Pool näherst, damit du vor lauter Schreck nicht noch ins Wasser fällst. Ich schwimme nämlich immer nackt.“
„Oh, du …!“
Darcy hätte ihm am liebsten ein Kissen an den Kopf geworfen, doch Joel war schon aus der Tür heraus. Was fiel diesem eingebildeten Kerl eigentlich ein? Dachte er tatsächlich, sie würde die ergebene Hausfrau für ihn spielten und ihn bekochen? Wütend zog sie ihr Kostüm aus und schlüpfte in einen bequemen kurzen Jeansrock und ein grünes T-Shirt.
Der Gedanke, Joel zu bedienen, widerstrebte ihr zutiefst, doch nach einigem Überlegen kam sie zu dem Schluss, dass es wohl besser wäre, sich seinem Wunsch zu beugen, um nervenaufreibende Diskussionen zu vermeiden. Also ging sie in die Küche und fand im Kühlschrank tatsächlich alles, was man für ein deftiges Abendessen brauchte.
Zunächst hatte Darcy schon aus Protest nicht mitessen wollen, doch als der verlockende Duft von Rührei mit Schinken und aromatischem Kaffee in ihre Nase stieg, lief ihr doch das Wasser im Mund zusammen. Sie deckte denTisch und lief schließlich in den Garten, um Joel zu rufen.
Es dauerte weniger als fünf Minuten, bis er sich zu ihr an den Tisch setzte. Er hatte nur die Badehose gewechselt, ansonsten trug er nichts. „Hm, schmeckt ausgezeichnet“, meinte er anerkennend, nachdem er einen großen Bissen Rührei mit knusprig gebratenem Schinken probiert hatte. „Ich wusste gar nicht, dass du so gut kochen kannst.“
Darcy verzog grimmig das Gesicht. „Du weißt vieles nicht. Und wenn man von einem Menschen nichts weiß, sollte man auch keine voreiligen Schlüsse ziehen, wie zum Beispiel in Bezug auf Drew Maidstone. Bloß weil ich einmal in eine unangenehme Lage geraten bin, muss das nicht gleich bedeuten, dass ich eine Schlampe bin.“
„Das habe ich auch mit keinem Wort gesagt“, rechtfertigte Joel sich. „Drew Maidstone ist mir auch ziemlich egal, mir geht es in erster Linie um Harry Metcalfe. Ich frage mich nur, was du an dem Kerl findest.“
„Gar nichts. Ich sagte doch bereits, dass das im Wintergarten ein Missverständnis war.“
Dazu äußerte sich Joel nicht, und bis zum Ende des Dinners herrschte angespanntes Schweigen. Danach räumten sie gemeinsam die Küche auf, und als es dort nichts mehr zu tun gab, ließ Darcy sich von ihrem Mann überreden, ihm bei einem Drink im Wohnzimmer Gesellschaft zu leisten. Er bereitete zwei Campari Soda vor und setzte sich dann auf das Sofa, während Darcy auf einem der bequemen Rattanstühle Platz nahm.
Wie immer, wenn sie Joel betrachtete, beschleunigte sich ihr Herzschlag. Barfuß und mit nacktem Oberkörper sah er so unglaublich sexy aus, dass es kaum auszuhalten war.
„War doch eine gute Idee, nicht mehr ins Hotel zu gehen, findest du nicht auch?“
„W… wie bitte? Ach so, ja“, erwiderte Darcy hastig. Hoffentlich bemerkte Joel nicht, wie nervös seine Nähe sie machte! Nachdem sie ein paar Mal an ihrem Longdrink genippt hatte, stand sie auf. „Ich bin ziemlich müde und … und würde mich gerne zurückziehen. Gute Nacht.“
Erleichtert bemerkte Darcy, dass Joel sie weder zurückhielt noch ihr folgte. Sie gönnte sich eine ausgiebige Dusche und verwöhnte sich dann mit einer duftenden Bodylotion. Jetzt würde sie schnell ihr Nachthemd suchen
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