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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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können wir nicht zulassen«, erwiderte sie.
    »Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu.« Magnus sah von einer Featherton-Schwester zur anderen. »Aber die Zeit drängt, Ladys. Sagen Sie mir also bitte, wann ist Eliza losgefahren?«
    Lady Viola sah ihre Schwester fragend an. Nachdem Lady Letitia ihr zustimmend zugenickt hatte, kehrte ihr Blick zu Magnus zurück.
    » Eliza ist erst vor einer Stunde abgefahren … halt, es mögen auch zwei sein.«
    »Ich werde ihr unverzüglich hinterherreiten.« Die beiden
Tanten lächelten beglückt, als er auf dem Absatz kehrtmachte und zur Tür hinausstürmte.
    »Sie müssen sich beeilen, denn sie hat einen recht großen Vorsprung«, rief Letitia ihm hinterher.
    Gleich darauf saß Magnus auch schon auf seinem Ross und trieb das Tier mit seiner Gerte im Galopp in Richtung der Great North Road. Er würde Eliza davon abhalten, einen schweren Fehler zu begehen.
    Wenn Eliza Merriweather heute jemanden heiratete, dann ihn. Und niemand anderen.
     
    Als Lord Somerton um die Ecke bog und auf die Oxford Street zuhielt, gab Letitia Edgar ein Zeichen, die Tür zu schließen. Sie klatschte aufgeregt in die Hände und drehte sich grinsend zu ihrer Schwester um. »Welch Glück, dass du ihn durch das Fenster gesehen hast.«
    Viola legte ihre Hand auf ihre Brust. »Mein Herz rast noch immer. Was meinst du, Letitia? Waren wir erfolgreich?«
    Letitia kicherte leise. »Ich denke schon, Schwester. Um ehrlich zu sein, nach unserer kleinen improvisierten Vorstellung würde es mich nicht wundern, wenn wir von zwei Merriweather-Hochzeiten in Gretna Green hören.«
    »Aber für den Fall, dass wir uns mit unserer Annahme irren, sollten wir unbedingt das Regelbuch aufspüren«, fügte Viola zögernd hinzu. »Was meinst du, wo Eliza es diesmal versteckt hat?«
    Letitia kaute nachdenklich auf ihrer Lippe. »Nun, sie scheint die hohen Borde in der Bibliothek zu bevorzugen. Schlaues Mädchen. Sie weiß genau, dass keine von uns beiden schwindelfrei ist.«
    Letitias Blick wanderte mit unverkennbarer Absicht zu Edgar, und man sah dem armen Mann an, dass er sich am liebsten verkrochen hätte.

    »Sie hingegen, Edgar, haben keine Angst davor, auf eine Leiter zu steigen«, sagte sie eindringlich. »Vielleicht könnten Sie hinaufklettern und nach dem Regelbuch suchen?«
    Edgar zuckte zusammen, doch wie immer siegte sein Pflichtbewusstsein. »Gern, Madam«, krächzte er.
     
    Die schwüle Luft erwärmte sich und wurde trockener, aus dem Vormittag wurde Mittag, während Magnus unerbittlich die Great North Road entlangpreschte. Er wischte sich mit einem Taschentuch über das Gesicht, rieb sich den Staub aus den Augenwinkeln und spähte auf die goldenen Wirbel aus aufstiebender Erde in der Ferne. War es möglich? Ja, es war eine Kutsche .
    Er ließ seine Gerte auf die schweißnasse Flanke seines Pferdes klatschen, um es noch mehr anzutreiben, und schon bald hatte er die Kutsche eingeholt.
    Obgleich der Kutscher Magnus’ barschem Befehl gehorcht und den Wagen abrupt zum Stehen gebracht hatte, schaukelte der Verschlag weiter heftig, und man konnte lustvolles Stöhnen aus dem Innern hören.
    Magnus sah vor seinem geistigen Auge, wie Hawksmoor grob Elizas milchweiße Haut packte, und die Vorstellung brachte sein Blut in Wallung. Wutschnaubend riss er die Wagentür auf. Doch als er seinen Kopf ins Innere des Verschlags steckte, darauf brennend, den Mann zu erwürgen, sah sich Magnus unerwartet der Mündung einer Pistole gegenüber, die geradewegs auf seine Nase zielte.
    Verflucht noch mal . Es war nicht Hawksmoor.
    »Was in drei Teufels Namen denken Sie sich, Mann, uns einfach so zu überfallen?«, fragte der Mann mit der Pistole, und seine Hand zitterte von der Anspannung der Konfrontation.
    »Percy, werden wir ausgeraubt?« Ausgestreckt unter ihm,
die bebenden Schenkel gespreizt, lag eine vollbusige Brünette und versuchte hektisch, ihre Röcke herunterzuziehen. »Tu doch etwas, bitte . Rette uns!«
    Nicht Eliza. Gott sei Dank .
    »Ich … ähm … bitte um Verzeihung«, stammelte Magnus und wandte verlegen seinen Blick von dem Beweis der Leidenschaft ab, die er unterbrochen hatte. »Ich habe Sie für jemand anderen gehalten. Es tut mir leid, Sie gestört zu haben. Machen Sie einfach weiter.« Er schlug die Tür wieder zu und schnitt eine Grimasse ob seiner schlecht gewählten Worte. Dann hob er die Hand und winkte den erschreckten Kutscher weiter.
    Als der Wagen endlich hinter einer kleinen Hügelkuppe verschwand,

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