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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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erschauderte Magnus von dem verzögerten Schreck, den ihm die beinahe verhängnisvolle Konfrontation versetzt hatte. Verflucht noch mal .
    Das war bereits die dritte Kutsche, die er in der letzten Stunde von der Straße gedrängt hatte. Doch all seinen Bemühungen zum Trotz hatte er nichts weiter erreicht, als drei ihm völlig unbekannte durchbrennende Pärchen anzuhalten, von denen er eins coitus interruptus überrascht hatte.
    Doch Magnus würde vor nichts zurückschrecken, bis er Eliza gefunden hatte. Und das musste bald sein. Er war zu Pferde fast doppelt so schnell wie eine Kutsche, selbst wenn die Straße in bestem Zustand war, was auf diese eindeutig nicht zutraf. Er musste sehr nah sein.
    Er setzte seinen staubigen Stiefel in den Steigbügel, wuchtete sich hoch und schwang sein Bein über den Sattel, dann trieb er sein Pferd von neuem die von Schlaglöchern übersäte Landstraße entlang.
    Sein Mund war wie ausgetrocknet vom Straßenstaub, und so entschied er, als er eine Viertelstunde später St. Albans erreichte und das White Heart Inn sah, eine kurze Rast in dem
Gasthof einzulegen. Er wollte gerade absteigen, als ein geschlossener Landauer um die Seite des Gebäudes zog und eine Kiesfontäne hochfliegen ließ, Magnus mitten ins Gesicht.
    Als er seine Augen wieder öffnete, erkannte er das Wappen an der schwarzen Tür des Landauers. Hawksmoor .
    Jetzt hab ich dich . Magnus spornte sein Pferd zum Galopp an und ließ nicht nach, bis er endlich auf gleicher Höhe mit der Kutsche war und seine Faust ausstrecken konnte, um gegen die Tür zu schlagen. »Halt! Halt, sage ich!«
    Hawksmoors Stimme rief aus dem Innern zum Kutscher, und gleich darauf hielt der Wagen mitten auf der Straße an.
    Große Schwaden trockener safranfarbener Erde wallten um den Landauer und zwangen Magnus, die Augen zusammenzukneifen. Er vergeudete keine Zeit und sprang von seinem Pferd, drückte die Messingklinke der Wagentür herunter und streckte seine Hand in den schummrigen Verschlag.
    Sobald er einen schlanken Arm fühlte, schloss er seine Finger darum und zog die dazugehörige Dame aus der Kutsche.
    »Nun, Sie haben hoffentlich eine sehr gute Erklärung dafür, warum Sie eine junge Lady aus den Armen ihres Verlobten reißen«, fauchte die Dame.
    Magnus starrte sie ungläubig an. Es war nicht Eliza. Es war ihre Schwester Grace! Und sie schäumte vor Wut.
    Magnus war wie vor den Kopf gestoßen. Er ignorierte Graces Gezeter und steckte seinen Kopf ins Wageninnere, um dort nach Eliza zu suchen. Er fand nichts darin, außer Hawksmoor, der ihn mit vor Zorn lodernden Augen fixierte. Gleich darauf drückte das spitze Ende eines Gehstocks gegen seine Kehle.
    »Erklären Sie sich, Somerton, bevor ich Sie aufschlitze!«, donnerte Hawksmoor.

    »Mit einem Gehstock?« Magnus zog seine Augenbraue hoch. »Das möchte ich doch sehr bezweifeln, Sir.«
    »Was? Oh«, murmelte Hawksmoor und zog eine Klinge aus dem hohlen Stock.
    »Sehen Sie, Mann, so ist es schon bedeutend bedrohlicher.«
    Magnus zog sich, geleitet von der Spitze von Hawksmoors schlankem Degen, aus dem Wageninnern zurück. In dem Moment, in dem er den festen Boden der Landstraße unter seinen Stiefeln spürte, schlug Magnus Hawksmoor die Klinge aus der Hand und schubste ihn auf die staubige Straße. »An Ihrer Stelle würde ich das nicht noch einmal versuchen.«
    Magnus drehte sich zu Grace um und fand sich unversehens in der Schwungbahn eines ausholenden Retiküls wieder. Die schwere Tasche sauste herab, traf ihn mit Wucht im Bauch und raubte ihm den Atem.
    »Lassen Sie ihn in Frieden!«, schrie Grace. »Sie werden mir diese Sache nicht verderben, Somerton. Wir werden heiraten. Niemand kann uns aufhalten!«
    »Gütiger Gott, Miss Grace«, keuchte Magnus und hielt sich seinen Bauch. »Was zum Teufel haben Sie bloß in der Tasche, Pflastersteine?«
    Sie reckte trotzig ihre Nase hoch. »Zwanzig Guineen.« Grace half Hawksmoor mit einem aufgebrachten Schnauben auf die Beine, dann drehte sie sich wieder zu Magnus um. »Und jetzt würde ich gerne wissen, warum Sie uns aufgehalten haben.« Sie sah ihn einschüchtern an und schwenkte drohend ihr Retikül.
    Hawksmoor stellte sich dichter neben sie, zum Schutz - zu seinem Schutz. »Ja, wer hat Sie geschickt, um uns aufzuhalten? Meine Mutter?«
    »Nein, niemand«, erklärte Magnus. Er sah zu Grace und hob seine Hand, um einen möglichen Schlag ihres Beutels abzuwehren. »Ich dachte, Eliza wäre mit Hawksmoor durchgebrannt.
Sie wollte ich

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