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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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aufhalten, um sie zu überreden, mich zu heiraten.«
    »Dann haben Sie nicht Miss Peacock geheiratet?«, fragte Grace, doch sie wartete die Antwort nicht ab. »Wie wunderbar!« Ihre Züge entspannten sich, und sie lachte leise. »Aber warum glaubten Sie, dass meine Schwester mit Reggie durchgebrannt wäre?«
    »Warum? Weil Eliza … Ihre aufdringlichen Tanten …« Magnus verstummte und sah sie verwirrt an. Warum hatte er es geglaubt? Hatte ihm je jemand rundheraus gesagt, dass Eliza Hawksmoor heiraten würde? Er ließ sich die Frage einen Moment lang durch den Kopf gehen.
    Die Antwort lautete … nein . Aber ihre Verlobung war hinterlistig angedeutet worden, von Eliza und ihren beiden Tanten.
    Diese verschlagenen alten Damen! Sie hatten ihn hereingelegt, damit er nach Gretna Green reiten würde. Er war einer weiteren Strategie aus dem missbrauchten Regelbuch auf den Leim gegangen!
    Die beiden alten Ladys hatten zweifellos gehofft, eine Doppelhochzeit in Gretna Green einzufädeln.
    Doch so ärgerlich ihre Ränkespiele auch waren, er konnte den beiden Verschwörerinnen nicht böse sein. Schließlich war das, was sie zu erreichen suchten, nämlich eine Verbindung zwischen ihm und ihrer Nichte, auch sein größter Wunsch.
    Magnus sah Grace an, und seine Verärgerung ob der Situation wuchs. »Ihre Tanten erzählten mir, Eliza wäre auf dem Weg nach Gretna Green.«
    »Ach ja? Wie sonderbar.« Grace schüttelte den Kopf. »Nein, Eliza mag unsere Tanten glauben gemacht haben, dass sie nach Gretna Green führe, vielleicht um meine Trauzeugin zu sein oder irgendein ähnlicher Unsinn, aber dass sie wirklich hinfährt, nein, das ist sehr unwahrscheinlich.«

    Verstimmt blickte Grace mit ihren strahlend blauen Augen zum wolkenlosen Himmel auf, dann zog sie die Seidenschleife an ihrem Hals auf und nahm ihren Hut ab. »Selbst wenn sie gewollt hätte, hätte Eliza uns nie rechtzeitig eingeholt. Ihnen selbst wäre es ja auch nicht gelungen, wenn wir nicht für eine kurze Rast in diesem Gasthof eingekehrt wären.«
    »Warum sind Sie so sicher, dass sie Ihnen nicht folgen würde?«, hakte Magnus nach.
    Grace schaute Magnus verlegen aus dem Augenwinkel an, was ihn in seiner Überzeugung bestärkte, dass sie mehr über Elizas Flucht wusste, als sie zugab. Grace scharrte nervös mit den Füßen.
    »Heute ist der dreizehnte, nicht wahr?« Sie wand sich leicht. »Vor einigen Wochen habe ich ihr eine Schiffskarte für die Reise nach Italien gegeben. Das Schiff sollte mit der Abendflut auslaufen - heute . Ich glaube, unsere Eliza ist auf dem Weg nach Italien !«
     
    Eliza stand auf dem sanft schwankenden Deck des vertäuten Schiffes, das sie die Themse hinuntertragen würde und weg von allem, was sie kannte. Allem, was sie liebte.
    Es war ein merkwürdiges Gefühl, dass der Boden unter ihren Füßen sich bewegte. Doch Eliza wusste, dass sie sich daran gewöhnen würde.
    Ein unglücklicher Seufzer stahl sich über ihre Lippen, als ihr Blick über den geschäftigen Londoner Hafen und schließlich zu der Kutsche ihrer Tanten wanderte, die noch immer am Kai wartete - »für den Fall, dass Sie es sich noch anders überlegen«, hatte der Kutscher gesagt. Doch das würde sie nicht.
    Denn jetzt war es zu spät, ihr Schicksal umzukehren.
    Früh an diesem Morgen hatte sie, statt Richtung Norden nach Gretna Green zu fahren, dem Kutscher Anweisung gegeben,
sie zu der kleinen Kapelle zu fahren, in der Magnus Miss Caroline Peacock heiraten würde. Es würde die reinste Folter sein, draußen zu warten, während Magnus mit einer anderen den Bund des Lebens einging, doch sie wurde ebenso unausweichlich zu diesem Ort hingezogen, wie eine Motte zur offenen Flamme.
    Eliza hatte fast eine Stunde lang allein in der Kutsche gesessen, bis sie sah, wie der Vikar die Türen öffnete und die Gemeinde in die Kirche bat.
    Sie brauchte all ihre Willenskraft, um noch einige Minuten länger zu bleiben. Doch Eliza wartete, hoffnungslos weinend und schluchzend, bis sie sicher sein konnte, dass Magnus und Caroline sich das Jawort gegeben hatten. Bis sie wusste, dass Somerton gerettet war.
    Erst dann hatte Eliza den Kutscher angewiesen, zum Hafen zu fahren, wo ihre Zukunft lag, wie trostlos sie jetzt auch immer anmuten mochte.
    Matrosen kamen beladen mit Reisekoffern und Taschen einer nach dem anderen die Gangway hinauf und verschwanden im dunklen Schiffsrumpf, wie ein Heer von Ameisen. Die sonnengebleichten Planken des Decks knarrten und ächzten unter ihrer Last, und das

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