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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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damit vor ihrem Gesicht. »Ich wünschte, unsere Gastgeberin hätte sich bei ihrer Gästeliste etwas beschränkt, damit den Anwesenden tatsächlich Luft zum Atmen bliebe.«
    Magnus lachte zustimmend und deutete auf die Terrassentüren, die hinaus in den Garten führten. »Sollen wir einen Moment ins Freie gehen?«
    Eliza schaute etwas verunsichert zu ihren Tanten auf der anderen Seite des Saals.
    Magnus blieb stehen. »Oh, verzeihen Sie mir. Sie brauchen eine Anstandsdame.«
    »Eine Anstandsdame? Gütiger Himmel, nein.« Eliza musterte ihn kurz von Kopf bis Fuß. »Obwohl Sie ein recht kräftiger Bursche sind, oder nicht? Nichtsdestotrotz denke ich, dass ich Ihnen vertrauen kann.«
    »Sind Sie sich da sicher?« Er schenkte ihr ein ironisches Grinsen, während sie in die erfrischende Nachtluft hinaustraten.
    Eliza sah ihn neckend an. »Sie haben doch nicht vor, mich
mit einem Heiratsantrag zu überfallen, oder, Lord Somerton?«
    »Aber mitnichten. Nicht heute Abend zumindest.«
    Sie schmunzelte. »Gut. Denn ein Heiratsantrag von einem Earl würde die Sache erschweren - meine Tanten, Sie verstehen.«
    Eliza warf ihm ein flüchtiges Lächeln zu und schlenderte dann zu einem flackernden Lampion, der vom Ende der Balustrade baumelte. Sie berührte das dünne Papier mit ihren Fingern und ließ den Lampion langsam kreiseln. »Nein, ich kann wirklich keine Anträge gebrauchen.«
    Magnus ließ sich ihre Bemerkung durch den Kopf gehen. »Was wollen Sie tun, wenn jemand um Ihre Hand anhält?«
    Elizas Hand erstarrte über dem schaukelnden Lampion. Sie fuhr auf dem Absatz herum und trat zögernd zu Magnus. Als sie fast auf Tuchfühlung war, blieb sie stehen und sah ihn mit großem Ernst an. »Das wird nicht geschehen.«
    »Warum nicht? Mir ist aufgefallen, dass beim Tanzen mehreren stattliche junge Gentlemen ein Auge auf Sie geworfen haben«, entgegnete er.
    »Niemand wird mir einen Heiratsantrag machen. Sobald sie erfahren, wie gering mein Erbteil ist, werden sie sich schnell zu vielversprechenderen Jagdgründen aufmachen, um sich dort ein Täubchen einzufangen.«
    Ein geringer Erbteil? Bittere Enttäuschung überkam Magnus. Sie hatte kein Geld. Allem glänzenden Anschein zum Trotz war sie nicht die erhoffte Abhilfe für seine finanzielle Misere. Er hätte es wissen sollen. Es war einfach zu perfekt gewesen. Sie war zu perfekt gewesen. Zu bezaubernd.
    »Und das glauben Sie wirklich, ja?«, fragte er.
    »Oh, davon bin ich fest überzeugt. Meine Schwestern und ich wurden nämlich nicht mit einem silbernen Löffel im Mund geboren wie Sie«, erklärte sie ihm. »Unsere Mutter war zwar
von Stand, doch unser Vater war ein Bürgerlicher, so wie wir es sind. Aber nachdem wir die angemessene Zeit um unsere verstorbenen Eltern getrauert hatten, haben uns unsere Großtanten in ihrer Herzensgüte bei sich aufgenommen und uns in die gehobene Gesellschaft eingeführt.«
    Magnus musterte sie eingehend, während sie sprach. Sie war in der Tat ein ungeschliffener Diamant. Wie alt sie wohl sein mochte?, fragte er sich. Um die zweiundzwanzig? Sie wirkte recht jung, doch sie stellte eine Selbstsicherheit zur Schau, die den anderen Debütantinnen, denen er begegnet war, leider gänzlich fehlte.
    »Oh, sicher, wir können uns in die feinsten Gewänder kleiden und uns Brillanten ins Haar stecken, aber wir sind nichtsdestotrotz bloß Landpomeranzen.« Sie sah ihn lachend an und machte einen tiefen Knicks. »Hier bin ich und tummle mich mit den Reichsten und Vornehmsten, obwohl ich Erde unter den Fingernägeln habe und praktisch ohne einen Penny dastehe. Na ja, abgesehen von den paar Pfund, die ich für meine Überfahrt nach Italien zusammengespart habe.«
    Magnus konnte ihrer Glanzvorstellung nur applaudieren. »Es ist sehr bedauerlich, dass Sie mittellos sind, Miss Merriweather, doch es mag durchaus den einen oder anderen geben, der Ihnen uneingedenk Ihrer finanziellen Lage den Hof macht.«
    »Das stimmt«, seufzte sie. Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die Balustrade, und ihre Augen blitzten spitzbübisch. »Aber ich bin überzeugt, mit ein wenig Mühe kann ich sicherstellen, dass kein einziger Verehrer, den meine Tanten für würdig erachten, um meine Hand anhalten wird.«
    »Kein einziger Verehrer?«, staunte Magnus. »Würden meine persönlichen Umstände es erlauben, Miss Merriweather, würde ich diese kühne Behauptung anfechten. Doch leider sind auch meine Aussichten derzeit nicht rosig.« Er drehte
sich um und ließ seinen Blick von dem

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