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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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Fingern einige störrische Strähnen aus dem Gesicht, dann drehte sie sich um und schickte sich an, die Bibliothek zu verlassen. Als sie die offene Tür erreichte, wirbelte sie jedoch noch einmal herum.
    »Ich werde mein Zeichenbrett brauchen, meine Bleistifte … Nein, Moment. Zeichenkohle . Ach, herrje! Ich kann nicht klar denken.« Eliza ballte aufgebracht ihre Fäuste und rang mit aller Kraft nach Fassung. »Bitte gebt Edgar Anweisung, dass er all meine Skizzenmaterialien herausbringt. Danke.«
     
    Was für ein finsteres Gesicht sie machte!
    Magnus musterte die junge Frau, die mit geballten Fäusten und zusammengekniffenen Augen in dem von Rosenbüschen eingefassten Hof stand.
    »Ich bitte tausendmal um Verzeihung, aber ist dies nicht Nummer siebzehn Hanover Square?«, fragte er. »Ich hatte gehofft, Miss Merriweather meine Aufwartung machen zu können, einer liebreizenden jungen Lady, mit der ich gestern Abend das Vergnügen hatte zu tanzen.«
    »Ach, lassen Sie das doch, Somerton«, gab Eliza verärgert zurück. »Sie wissen ganz genau, warum ich böse bin.«

    »Bei meiner Ehre, ich habe keine Ahnung.«
    »Ich mag keine Überraschungen.« Sie ging zu einem der Rosenbüsche und riss mehrere blutrote Blätter von einer frühen Blüte. Sie zerdrückte sie in ihrer Hand und ließ sie auf das Hofpflaster flattern. »Als meine Tanten mich davon in Kenntnis setzten - und zwar gerade eben erst, wie ich betonen möchte -, dass Lord Somerton auf dem Weg sei, um für sein Porträt Modell zu sitzen, war ich doch recht verwirrt.«
    »Warum das? Sie haben sich bereit erklärt, mein Porträt zu malen.«
    »Das habe ich, ja. Doch als ich erkennen musste, dass meine Tanten über das versprochene Porträt Bescheid wussten, machte ich mir Sorgen, was sie sonst noch alles wissen könnten.« Sie marschierte mit ausholenden Schritten quer über den Hof und drehte sich dann abrupt zu ihm um. »Haben Sie ihnen sonst noch etwas erzählt?«
    »Beziehen Sie sich damit auf unser Arrangement?«
    Sie warf die Hände hoch. »Natürlich meine ich unser Arrangement .«
    Magnus bemerkte eine Bewegung in einem der Fenster über ihnen und trat dichter zu Eliza. Er ergriff ihre Hand, verbeugte sich und hauchte einen Kuss auf ihre schlanken Finger. Er fühlte, wie ihre Finger unter seinen Lippen zitterten. »Ihre Tanten beobachten uns aus einem der oberen Fenster«, flüsterte er.
    »Oh, ich verstehe. Welches Fenster?«, fragte Eliza. Sie setzte ein artiges Lächeln auf und klimperte mit ihren Wimpern.
    »Ach, hübsch gespielt«, lobte er, dann blickte er zu den beiden lavendelfarben gekleideten alten Damen, die unverfroren zu ihnen hinunterschauten. »Sie stehen an dem Fenster hinter Ihnen, im ersten Stock.«
    Eliza lachte, als würde sie sich köstlich amüsieren, während sie Magnus beim Arm nahm und zu einer kleinen Bank
im schützenden Schatten einer Eiche in der Mitte des Hofes führte.
    »Ich glaube, hier kann uns niemand sehen«, erklärte sie ihm und faltete ihre Hände in ihrem Schoß. »Also, wollen Sie mir nun erzählen, wie viel die beiden wissen?«
    »Halten Sie mich für töricht, Eliza? Unser Handel wäre hinfällig, wenn Ihre Tanten davon wüssten.«
    In diesem Moment fiel ihm auf, dass sie ihn anstarrte und dabei heftig blinzelte.
    Magnus wedelte mit seiner Hand vor ihrem Gesicht. »Ist Ihnen nicht wohl?«
    Sie schlug seine Hand weg. »Mir geht es gut. Ich bin nur etwas empört darüber, dass Sie mich einfach mit meinem Vornamen ansprechen.«
    »Oje, Sie sind wirklich von der komischen Sorte, oder? Sie finden nichts dabei, den Körper eines Mannes zu studieren, als wäre er ein Stück Obst, aber Sie sind entsetzt, wenn ich Sie ganz unschuldig bei Ihrem Vornamen nenne.«
    Eliza schluckte schwer. »Nun, ich habe Ihnen nicht gestattet, mich so vertraulich anzureden.«
    Magnus grinste. »Ich bitte vielmals um Verzeihung, Miss Merriweather. Dürfte ich Sie bei Ihrem Vornamen nennen?«
    Sie sah ihn argwöhnisch an. »Ich schätze, es spricht nichts dagegen. Aber nur, wenn wir unter uns sind. Ich muss schließlich auf den guten Ruf meiner Familie achten.«
    Magnus zog seine Augenbraue hoch. »Aber natürlich.« Er spähte durch das grüne Laub zu dem Fenster, an dem Elizas Tanten standen, und schmunzelte. »Ihre Tanten sind wirklich ausgesprochen einfallsreich.«
    Eliza sah ihn verständnislos an.
    Magnus deutete durch das frische Grün zu dem Fenster im ersten Stock. Zwei perlmutterne Operngläser waren auf sie gerichtet.

    Eliza

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