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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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überraschend.
    Eliza biss sich auf ihre rosigen Lippen, dann sah sie ihn verhalten an. »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde nicht über Ihre Vorlieben urteilen. Sie können ganz offen mit mir sprechen, so als wäre ich ein befreundeter Gentleman.«
    Wohl kaum , dachte Magnus bei sich.
    Eliza fixierte ihn mit ihrem Blick, während sie stur auf eine Antwort wartete.
    »Ihr Körper...« Magnus betrachtete Elizas anmutige Formen, während er darüber nachdachte.
    Sie wand sich unbehaglich unter seinem Blick und schrumpfte förmlich hinter ihrem Zeichenbrett zusammen.
    Magnus setzte sich auf. »Ich - ich muss mich entschuldigen«, sagte er. »Ich wollte Sie nicht in Verlegenheit bringen. Ich wollte nur Ihre Gestalt als Vorlage nehmen, um mir meine Antwort zu überlegen.«
    »Ah ja.« Eliza zog misstrauisch ihre Augenbraue hoch, doch sie legte das Zeichenbrett beiseite und stand auf. Mit einem gequälten Lächeln breitete sie ihre Arme aus und erlaubte Magnus einen ungehinderten Blick auf ihre Gestalt.

    Eliza fühlte eine ungewohnte Hitze in sich aufwallen, während seine Augen jede Kurve und Linie ihres Körpers studierten.
    Die Haut unter ihrem zarten Empirekleid kribbelte und wurde feucht. Eliza presste ihre Schenkel fest zusammen, um die unerwarteten, doch allzu übermächtigen neuen Gefühle zu verdrängen, die tief in ihrem Inneren hochwallten.
    Dann sprach er: »Ich habe keine besonderen Vorlieben.« Er verschlang sie weiter mit seinen Augen, während er aufstand und zu ihr herüberkam.
    Elizas Herz schlug ihr bis zum Hals, als er sich vor ihr aufbaute. Ganz langsam hob sie ihren Blick und sah ihn an.
    »Würde meine Braut aussehen wie Sie, Eliza, dann wäre ich vollends zufrieden.« Er legte seine Finger unter ihr Kinn und strich mit seinem Daumen über ihre Unterlippe, während er ihren Kopf leicht anhob.
    Eliza stockte der Atem. Sie konnte kaum glauben, was hier geschah, doch sie ließ sich von ihrem Instinkt leiten. Ohne nachzudenken öffnete sie ihren Lippen für ihn.
    Doch in diesem Moment zog Magnus abrupt seinen Kopf zurück. Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er zuerst auf ihren Mund und dann auf seine Hand an ihrem Kinn starrte.
    »Verdammt noch mal«, entfuhr es ihm. Er nahm seine Hand fort und wich eilig einen Schritt zurück. »Ich sollte das nicht tun.«
    Eliza wusste nicht, was sie sagen sollte. Wusste nicht, was sie tun sollte.
    »Ich sollte jetzt besser gehen.« Magnus’ Blick fixierte starr die Pfllastersteine unter seinen Füßen.
    Eliza nickte stumm.
    Ohne sie noch einmal anzusehen, drehte er sich um und ging davon und ließ Eliza im Hof zurück. Verwirrt. Verlegen.

    Allein.
    Sie sank auf den Gartenstuhl und starrte zur Hoftür.
    Nach nicht einmal einem Tag entwickelte sich ihr brillantes »Arrangement« bereits zu einem riesigen Fehler.

Regel fünf
    Schütze Unterlegenheit vor, und verleite ihn so zu Hochmut.
    Der abendliche Nebel, dicht und gespenstisch weiß, wallte um die Karosse, die über das feuchte Kopfsteinpflaster holperte. Während ihre Tanten und Grace voller Begeisterung den neuesten Tratsch aus den gehobenen Kreisen austauschten, schaute Eliza aus dem kleinen Wagenfenster. Das Rütteln der Kutsche schüttelte sie durch, so dass ihre Schulter rhythmisch gegen die Tür schlug.
    Just als die Glocke eines fernen Kirchturms zehn Uhr schlug, kam die Kutsche mit einem mächtigen Ruck vor Lord und Lady Hogarts imposantem Stadthaus zum Stehen.
    Ungeachtet Graces Behauptung, dass eine Einladung zu dem heutigen Bankett in den vornehmen Kreisen heiß begehrt war, brannte Eliza nicht gerade darauf, an einer weiteren langweiligen Festlichkeit teilzunehmen - besonders nicht im Hause des für seine Übellaunigkeit bekannten Lord Hogart.
    Allein in dieser Woche hatte sie bereits drei grausige Soireen durchgestanden, und zu ihrer Bestürzung hatte Lord Somerton an keiner davon teilgenommen. Eine Tatsache, die auch ihren Tanten nicht entgangen war. Ebenso wenig war er zurückgekehrt, um für sein Porträt Modell zu sitzen! Eliza fürchtete, dass ihre Tanten langsam aber sicher den Glauben an seine amourösen Absichten verloren.
    Zum Glück hatten ihre kuppelwütigen Tanten ihr noch keine
neuen Heiratskandidaten aufgedrängt. Doch Eliza hegte keinen Zweifel daran, dass sie es alsbald tun würden, wenn sie nicht mehr auf einen Heiratsantrag von Lord Somerton zählen konnten.
    Eliza zog ihren Umhang fester um sich, um die Nässe des Abends abzuwehren, und spähte aus der offenen

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