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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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Verliebtheit. Mehr war es nicht. Künstler neigten zu solchen Schwärmereien. Das hatte sie in einem jener anstößigen französischen Modemagazine gelesen, die Tante Viola versteckt unter dem Sofapolster aufbewahrte.
    Doch ein anderer Teil von ihr wollte ihn sehen. Wollte in seiner Nähe sein. Wollte seine feurig fordernden Lippen auf den ihren spüren. Ein allerletztes Mal.
    Eliza legte zögernd ihre Pinsel auf das Tischchen und schickte sich an, ins Haus zu gehen. Doch Grace war schneller und erreichte Edgar als Erste. Sie schaute in den Hof hinaus und winkte Eliza lächelnd zu. Dann strich sie ihr Kleid glatt und folgte Edgar zu den Empfangszimmern.
    Eliza hielt mitten im Schritt inne. Hawksmoor. Natürlich . Grace hatte kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie in den jungen Mann vernarrt war. Er musste sich ihrer Gefühle bewusst sein und war nun gekommen, um Grace seine Aufwartung zu machen.

    Eliza hatte gar nicht bemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte, bis der Atemzug laut seufzend über ihre Lippen drang. Sie wusste nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht war.
    Sie kehrte zu ihrem Bild zurück und betrachtete wehmütig Magnus’ Antlitz auf der Leinwand. Alles war so einfach gewesen, bevor er in ihr Leben getreten war.
     
    Nachdem Edgar ihn in den lavendelfarbenen Salon der Feathertons geführt hatte, stellte Magnus sich ans Fenster und schaute auf die eleganten Häuser, die den Hanover Square säumten. Seine Gedanken kreisten noch immer um Lambeths Neuigkeiten über das Verschwinden der Promise .
    Was nun ? Falls sein Schiff tatsächlich untergegangen war, falls seine Hoffnung verloren war, das Geld zu beschaffen, das er für die Rettung von Somerton brauchte, was sollte er dann tun?
    Penders Worte hallten ihm durch den Kopf: » Heirate Miss Peacock, und deine Sorgen haben ein Ende .« Doch Magnus wusste, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Seine Sorgen würden erst richtig beginnen. Wie konnte er Caroline heiraten, wenn sein Herz sich nach Eliza verzehrte?
    Gott, wie sehr er sich nach der Ungezwungenheit von Elizas Gesellschaft sehnte. Er wusste, erst wenn er wieder mit ihr zusammen war, wenn er den Lavendelduft ihres Haars roch und die tröstliche Berührung ihrer Hand fühlte, würde er sein Gleichgewicht wiedererlangen.
    »Lord Somerton?«
    Magnus’ Laune hob sich augenblicklich. Er wandte sich vom Fenster ab in der Erwartung, Eliza vor sich stehen zu sehen.
    Stattdessen sah er ihre Schwester. Graces in Spitzenärmeln steckende Arme waren einschüchternd vor dem Mieder ihres purpurroten Kleides verschränkt, und ihre blassrosa Lippen waren schmal und verkniffen.

    »Miss Grace.« Er verbeugte sich eilig, während ein ungutes Gefühl von ihm Besitz ergriff. »Sie sind wohlauf, hoffe ich.«
    »Das bin ich, danke.« Ihr Tonfall war kalt und scharf.
    »Ich bin gekommen, um Ihrer Schwester meine Aufwartung zu machen.«
    Grace reckte ganz leicht ihr Kinn höher. Ihre ganze Haltung war steif und ablehnend; ihr Lächeln war gezwungen. Es lag eindeutig etwas im Argen. »Eliza empfängt heute keine Besucher.«
    Magnus neigte den Kopf zur Seite. »Ich glaube doch, dass sie mich empfangen wird, wenn sie hört, dass ich hier bin.«
    »Ich fürchte, da irren Sie sich, Lord Somerton.«
    Ihre eisige Erwiderung beunruhigte ihn. »Ich … ich verstehe nicht.«
    »Ach nein?« Ihr Ton war unerbittlich. »Meine Schwester ist Ihr Arrangement leid.«
    Magnus zog die Augenbrauen hoch, überrascht, gerade diesen Ausdruck aus ihrem Mund zu hören. »Unser Arrangement , sagten Sie?«
    »Ja. Ach, Sie brauchen sich nicht dumm zu stellen«, fauchte Grace. »Ich weiß bestens darüber Bescheid. Und ich billige es in keiner Weise!«
    Magnus trat näher zu Grace. »Verstehe.«
    »Endlich verstehen Sie. Oh, ich weiß nur zu gut, dass diese Saison für Sie und meine Schwester nur ein Spielchen ist, aber Handlungen haben Konsequenzen, Lord Somerton.« Grace blitzte ihn an. »Konsequenzen, die für diese Familie katastrophal sein könnten!«
    »Ich versichere Ihnen, ich würde niemals etwas tun, was dieser Familie schadet«, erklärte Magnus feierlich.
    Graces Zorn ließ sich nicht mehr bändigen. »Wie können Sie das sagen?«, wütete sie. Dann fasste sie sich mit Mühe wieder und senkte ihre Stimme. »Sie haben bereits meine
Schwester kompromittiert, Sir. Wenn irgendjemand von diesem Arrangement erführe, wäre Eliza - nein, wären wir alle ruiniert!«
    »Ich schwöre Ihnen, wenn meine Verbindung mit Ihrer Schwester ihr

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