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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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einem Besuch bei ihr und ihrer Familie verbinden.«
    Eliza meldete sich ebenfalls zu Wort: »Ich habe Lord Somerton erklärt, dass wir seine Karte nicht erhalten haben, sonst wärt ihr wahrscheinlich hiergeblieben, um ihn zu empfangen.« Sie konnte spüren, wie Grace sie musterte, und sah, wie ihre Schwester verstohlen ihr Kleid nach den Knitterspuren einer Tändelei mit Magnus absuchte.
    »Es tut mir leid, dass wir nicht daheim waren, um Sie zu empfangen, Mylord«, erklärte Tante Letitia etwas verunsichert. »Es war allem Anschein nach nur ein glücklicher Zufall, dass unsere Eliza hier war.«
    »Wollen Sie nicht Platz nehmen, Lord Somerton?« Tante Viola deutete auf den Sessel neben dem Kamin.
    Eliza sah, wie Magnus unauffällig auf den stramm gespannten Hosenstoff unter dem Gemälde schaute.
    »Ähm … nein danke. Ich wollte sowieso gerade gehen«, erklärte er sehr überzeugend.
    Tante Letitia warf einen ärgerlichen Blick auf die große Leinwand in Magnus’ Händen und schüttelte den Kopf. »Lord Somerton, Sie müssen das Bild doch nicht durch die
regnerischen Straßen tragen. Ich werde es gleich morgen früh von unserem Diener zu Ihnen bringen lassen. Lassen Sie es mich Ihnen abnehmen.« Sie streckte die Hand aus und ergriff eine Ecke des Rahmens.
    Magnus hielt das Bild mit eiserner Hand fest - es war sein Schutzschild vor unausweichlicher Blamage, auch wenn Tante Letitia tapfer versuchte, es ihm zu entreißen.
    »Meine Güte, was für eine enorme … Kraft Sie haben, Mylord«, scherzte Tante Letitia und warf ihrer Schwester Viola einen sarkastischen Blick zu. »Hilf mir doch bitte mit dem Bild, Schwester.«
    Als Tante Viola sich begeistert an dem Tauziehen beteiligte, wandte Magnus sich stumm an Eliza und flehte sie mit seinem Blick um Hilfe an.
    »Tantchen, bitte «, bettelte Eliza, während sie sanft die Hände ihrer Tanten von dem vergoldeten Rahmen löste. »Lord Somerton ist einzig zu dem Zweck gekommen, dieses Bild mit sich zu nehmen.«
    Die Finger der Tanten hatten sich noch nicht ganz von dem Bild getrennt, als Magnus sich eilig mit einem Schritt nach hinten vor den beiden entschlossenen alten Damen in Sicherheit brachte. »Ich fürchte, ich bin bereits viel zu lange geblieben. Ich verabschiede mich.«
    Er drehte sich zu Eliza um und setzte ein sehr vornehmes Lächeln auf. »Ich muss mich nochmals bei Ihnen bedanken, dass Sie mir ein solch außergewöhnliches Geschenk gemacht haben, Miss Merriweather. Wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich es jetzt gleich mitnehmen.«
    »Aber natürlich, Lord Somerton. Vielen Dank für Ihren Besuch.«
    Magnus drückte die Leinwand fest gegen seine Hüften, während er sich von den Damen verabschiedete, rückwärts zur Tür ging und eilig verschwand.

    »Du meine Güte, er hatte es aber mächtig eilig, findet ihr nicht?«, bemerkte Grace.
    Eliza schaute sie finster an. »Er ist nur wegen des Bildes gekommen, aber dann hat er meine Erschöpfung bemerkt und sich sogleich verabschiedet, damit ich mich zur Ruhe begeben kann.« Sie drehte sich um und trat an den erkalteten Kamin.
    »Natürlich, Liebes. Ich bin sicher, dass du recht hast«, erwiderte Tante Viola und hielt sich ihre behandschuhte Hand vor den Mund, um ein allzu offensichtliches Grinsen zu verbergen, während sie Letitia zum Sofa folgte.
    Grace stellte sich neben Eliza. »Dank des Regens und unserer verfrühten Rückkehr bist du abermals vor dem Makel der Unschicklichkeit bewahrt worden.«
    Sie beugte sich vor, fasste Eliza bei den Schultern und drehte sie zu sich um. »Was muss denn noch geschehen, bis du endlich begreifst, wie sehr dein Benehmen unsere Familie blamiert?«
    »Ich entschuldige mich.« Eliza nahm Graces Hände von ihren Schultern und wich von ihr zurück. »Aber ich habe Lord Somerton nicht eingeladen. Er ist aus eigenem Antrieb hergekommen.«
    Tante Letitia atmete hörbar aus. »Na, siehst du, Grace? Es war nicht irgendein finsteres Ränkespiel, das seine Lordschaft und Eliza ersonnen hatten. Sie wusste nichts von seiner Absicht, zu Besuch zu kommen.«
    Grace musterte sie zweifelnd, und Eliza betete im Stillen, dass sie ihren Tanten nichts von ihrem »Arrangement« verraten würde.
    »Nichtsdestotrotz solltest du wissen, dass du keinen Junggesellen ins Haus lassen kannst, wenn du allein daheim bist.« Leuchtende rote Flecken traten auf Graces Wangen.
    »Beruhige dich, Grace. Jetzt hast du wieder diesen Ausschlag bekommen«, kicherte Tante Viola.

    »Was?« Grace starrte in den Spiegel

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