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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Verfolgt weiter Euer Ziel, Ballister, doch seid vorsichtig.«
    »Ich bin nicht sicher, ob sie mich noch mal empfängt, wenn ich bei ihr vorspreche.« Er grinste schief. »Ich könnte sie entführen, wie es meine Vorfahren in den Highlands getan hätten, aber ich bezweifle, dass ich damit mein Ziel erreichen würde.«
    Lady Bethany lachte. »Ihr lernt bereits etwas über Gwyneth, wie ich sehe. Sie ist stärker, als sie selbst denkt, und mindestens so stur wie Ihr. Aber sie hat ein großzügiges und liebendes Herz, und sie wird eine unvergleichliche Ehefrau sein.«
    Etwas am Tonfall der älteren Frau ließ ihn aufhorchen.
    »Seht Ihr etwa, dass wir heiraten werden, Lady Bethany? Ich habe das Gefühl, Gwynne und ich sind füreinander bestimmt, aber vielleicht vernebelt meine Verliebtheit mir auch den Verstand.«
    »Gwynne steht bereits seit Jahren im Einfluss ihres Schicksals, doch ich kann ihr Schicksal nicht greifen. Alles, was ich weiß, ist, dass Ihr um sie werben müsst. Und werbt gut um sie.« Sie erhob sich. »Morgen Nacht wird Gwynne mit ihren Freunden an einer Maskerade in New Spring Gardens teilnehmen.«
    Er stand ebenfalls auf. »Danke! Ich werde dort sein. Welches Kostüm wird sie tragen?«
    Lady Bethany lächelte verschmitzt. »Wenn Ihr sie nicht entdecken könnt, seid ihr sowohl als Liebhaber als auch als Wächter ein Versager. Guten Tag, Baluster.«
    Er verneigte sich, als die ältere Frau ging. Es fiel ihm schwer, seine Aufregung zu verbergen. Wenn er in eine Herzensangelegenheit verstrickt wurde, konnte er keine Bessere an seiner Seite haben als Lady Bethany. Eine Maskerade wäre eine gute Gelegenheit, sich Gwynne zu nähern, ohne dass sie sogleich die Flucht ergriff. Die freizügige Atmosphäre könnte sicher … Möglichkeiten eröffnen.
    Er machte sich keine Sorgen darum, ob er sie fand. Selbst wenn er kein Wächter wäre, könnte er Gwynne unter tausend maskierten Frauen erkennen.
    Gwynne ließ ihre Hand über die Bordwand des Bootes ihrer Freunde hängen. Sanft umspielte das kühle Flusswasser ihre Finger. Sie hatte gezögert, ehe sie die Einladung zur Maskerade angenommen hatte. Doch die Angehörigen der Tuckwell-Familie waren außerhalb der Wächterkreise ihre engsten Freunde. Das Ehepaar war älter als sie, und ihre Kinder waren beinahe in ihrem Alter, aber sie waren nach Gwynnes Eheschließung gute Freunde geworden. Besonders nach Emerys Tod waren sie sehr freundlich gewesen und hatten Gwynne unterstützt. Alle zwei Wochen lud Anne Tuckwell Gwynne zum Dinner oder einer anderen Zerstreuung ein.
    Obwohl ihr erster Impuls gewesen war, daheim bei ihren Büchern und Lady Bethany zu bleiben, hatte sie die Einladung angenommen. Sie wusste, wie leicht es passierte, dass man sich völlig vom gesellschaftlichen Leben zurückzog. Zudem verbrachte sie stets eine schöne Zeit mit den Tuckwells.
    Der von Fackeln beleuchtete Steg und die Stufen, die zum Ziel ihrer Fahrt führten, tauchten am südlichen Flussufer auf. Auch wenn sie bereits an Konzerten und anderen Vergnügungen in Ranelagh, einem neuen, adelig geprägten Lustgarten, teilgenommen hatte, würde dies ihr erster Besuch in den sich vor ihnen ausbreitenden New Spring Gardens sein.
    Ihre anfänglichen Zweifel angesichts der Maskerade wurden nun von Vorfreude und Aufregung ersetzt. Sie hoffte, das Unbekannte würde sie von ihren Gedanken über Lord Baluster erlösen. Ihr Verstand wusste, dass es richtig war, ihn fortzuschicken. Aber ein Teil von ihr war sich da nicht so sicher.
    Ihr Boot stieß an eines der anderen Boote, die daraufwarteten, am Landungssteg einen Platz zugewiesen zu bekommen. Als ihr Dollbord an das angrenzende Boot stieß, grinste einer der Insassen, ein Gentleman in einer römischen Toga, Gwynne an. Sie fühlte sich unwohl, weil er ihr so nahe kam, und sie drehte sich weg und konzentrierte sich darauf, ihre Handschuhe anzuziehen. Gwynne war froh, sich unter ihrer Maske verstecken zu können. Sie war noch nicht bereit für halbnackte Römer.
    Unbekümmerte, kostümierte Menschen strömten von den Booten und stiegen die hell erleuchteten Stufen hinauf, während die Orchestermusik vom Hain in der Mitte der Gärten herüberwehte. Es war eine warme Nacht, fast ein bisschen schwül. Das perfekte Wetter für eine Maskerade unter freiem Himmel, wenn es nicht zu regnen begann. Sie weigerte sich darüber nachzudenken, wie praktisch es wäre, wenn der Lord des Sturms bei ihr wäre.
    »Ich habe mich schon so sehr auf diesen Abend gefreut«,

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