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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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stattdessen seine Aufmerksamkeit dem Schulgebäude zu und lächelte im Stillen. Zumindest wusste er, wo er Chloe finden würde, falls er beschloss, ihr einen Besuch abzustatten. Bis dahin würde er sich so unauffällig wie nur möglich geben. Sie war nicht die Einzige, die heute einen Job gefunden hatte; er hatte gerade den Vorarbeiter der Circle C, einen gewissen Henry Farness, kennen gelernt und sich als Zaunflicker und Cowboy anheuern lassen.
    Es würde etwas ganz anderes sein, als sich als Kopfgeldjäger und mit Kartenspielen seinen Lebensunterhalt zu verdienen, aber er war ein guter Reiter und exzellenter Schütze und wusste den rechten Augenblick abzuwarten. Und er wusste auch, dass die Ranch Holt Cavanagh gehörte, an dessen Namen er sich von seiner Unterhaltung mit dem kleinen Mädchen neben der Postkutsche am Abend zuvor erinnerte. Falls Cavanagh ihr Vater war, wie sie behauptet hatte, und sie bei ihm dort auf der Ranch lebte, war es möglich, dass er ihr dort begegnen würde. Seiner Meinung nach verlieh dieses Risiko dem Ganzen jedoch höchstens noch ein wenig zusätzliche Würze. Außerdem würde sie ihn wahrscheinlich sowieso nicht wiedererkennen, selbst wenn sie einander direkt gegenüberstanden.
    Er beobachtete, wie McKettrick draußen vor dem Arizona Hotel mit einem alten Mann und einer sichtlich schwangeren Mexikanerin sprach, und fragte sich, wie viele andere Leute er noch würde umbringen müssen, bevor die Sache endgültig vorüber war.
    Vielleicht wäre es das Beste, jetzt gleich zur Schule hinüberzugehen und Chloe gegenüberzutreten. Ihr sagen, dass das Spiel zu Ende war, und sie mitnehmen. Dank seiner nächtlichen Unternehmung gestern hatte er genügend Geld, und sie könnten irgendwo ganz neu anfangen und es sich so richtig gut gehen lassen. Sie war es nicht anders gewöhnt, nachdem sie in dieser herrschaftlichen Villa in Sacramento aufgewachsen war, und er würde ihr mit Freuden hübsche Geschenke kaufen. Er würde ihr zeigen, dass sie mit ihrer Entscheidung, ihn zu heiraten, ganz richtig gelegen hatte.
    Aber dann spürte er, wie sich sein Gesicht verhärtete. Chloe war eine Wildkatze, und sie würde sicher ein Riesentheater machen, oder zumindest anfangs, wenn sie herausfand, dass er ihr nach Indian Rock gefolgt war. Vielleicht würde sie sogar jemandem erzählen, dass er ein Revolverheld war, und das wäre gar nicht gut. In Kleinstädten neigten die Leute dazu, Fremden zu misstrauen. Er wollte nicht, dass sich irgendjemand fragte, ob nicht vielleicht er derjenige war, der diese Postkutsche überfallen und die Frau und den Fahrer erschossen hatte.
    Nein, er musste sich von Jeb McKettrick fernhalten, zumindest für den Augenblick. Nach ihrer Begegnung in Tombstone würde McKettrick ihn erkennen, und er würde zweifellos sehr wütend werden. Das könnte Ereignisse vorwegnehmen, mit denen Jack sich noch nicht auseinandersetzen wollte, so gern er die Angelegenheit auch am liebsten auf der Stelle erledigt hätte.
    Oh nein, der Bräutigam würde Jack Barrett nicht eher zu Gesicht bekommen, bis die Umstände genau die richtigen waren und er in den Lauf von Barretts Waffe blickte. Und dann würde es zu spät sein.
    Chloe würde eine Zeit lang trauern, wenn McKettrick tot war. Das allerdings sollte nicht weiter tragisch sein, denn Jack gedachte sie zu trösten, wie nur ein liebe nder Ehemann es konnte.
    Ein Stoß in die Rippen veranlasste ihn, automatisch nach seiner Waffe zu greifen, aber dann merkte er zum Glück gerade noch rechtzeitig, dass es nur Farness, der Vorarbeiter der Circle C, war, und hielt in der Bewegung inne. Er zwang sich sogar, ein Lächeln aufzusetzen.
    »Sind Sie bereit? Können wir losreiten?«, wollte Farness wissen. Ein etwas konsternierter Ausdruck stand in seinen Augen, als versuchte er, sich an irgendetwas zu erinnern.
    Der wird es mir nicht leicht machen, dachte Jack, aber er nickte und behielt sein aufgesetztes Lächeln bei. »Reiten Sie voraus, ich folge Ihnen«, sagte er.

Kapitel 16
     
    Lizzie stand am Fuß der Treppe, mit zurückgelegtem Kopf, um Holt mit diesem für sie typischen altklugen Blick ansehen zu können. Sie trug ein Kleid aus dem Gemischtwarenladen, das Emmeline ihr schnell gekauft hatte, da ihre gesamte Habe in der Postkutsche zurückgelassen worden war. Ihr dunkles Haar, das sie von ihrer Mutter hatte, umrahmte schimmernd ihr Gesicht. Ansonsten war sie eine Art weiblicher Version von ihm selbst; dieses sture Kinn und diese gerade Nase hätte er

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