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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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zugedeckten Topf in der Hand haltend. »Ich hoffe, ich störe nicht«, sagte sie lächelnd.
    Chloe merkte plötzlich, dass sie ausgesprochen froh über Gesellschaft war, und trat zurück. »Ganz und gar nicht«, sagte sie, obwohl sie wusste, dass sie eigentlich ihre Bücher einräumen und ihre Kleider aufhängen müsste. Es gab keinen Schrank in dem kleinen Haus, aber die Kleiderhaken an der Wand genügten ihr. Verglichen mit ihrer Unterkunft in Tombstone, war das kleine Häuschen ein Palast.
    Emmeline trat ein und wirkte etwas erschöpft. »Wir hatten gerade ein ziemliches Drama drüben im Hotel«, erzählte sie, während sie den Topf auf den Tisch stellte und ihren Blick kurz durch das kleine Häuschen schweifen ließ. Chloe wäre jede Wette eingegangen, dass ihr keine noch so kleine Einzelheit entging, obwohl sie sich wirklich nur auf diesen einen Blick beschränkte.
    Chloe lächelte. Emmeline war ihr auf den ersten Blick sympathisch gewesen, so wie sie auch Mandy gleich gemocht hatte. Beide waren attraktive, intelligente junge Frauen, und dennoch waren sie auf einen McKettrick hereingefallen. Das beruhigte Chloe ein bisschen, ihr eigenes Urteilsvermögen konnte also so falsch nicht sein. »Ich wünschte, ich könnte Ihnen eine Tasse Tee anbieten, aber ich bin noch nicht zum Einkaufen gekommen ... «
    »Wenn ich noch eine einzige Tasse Tee trinke«, sagte Emmeline, »fange ich an zu lecken.«
    Chloe lachte. »Nehmen Sie doch bitte Platz«, sagte sie, obwohl Emmeline ihr schon vorauseilte, sich einen Stuhl heranzog und genau das tat.
    Emmeline strahlte. »Wir haben also endlich eine Lehrerin gefunden«, sagte sie. »Das ist eine große Erleichterung. Ich dachte schon, wir würden nie jemanden finden.«
    Chloe, der durchaus bewusst war, dass Emmeline ebenso sehr aus Neugierde wie auch Nachbarschaftlichkeit gekommen war, achtete sehr auf ihren Gesichtsausdruck und ihr Benehmen, als sie auf dem anderen Stuhl Platz nahm. Höchstwahrscheinlich hatte ihre Einstellung sich bereits herumgesprochen, und jeder in Indian Rock würde so viel wie möglich über die neue Lehrerin erfahren wollen. Vermutlich war Emmeline vorausgeschickt worden, um sich umzusehen und den anderen zu berichten.
    Deshalb gab Chloe keinen Kommentar zu Emmelines Bemerkung ab. »Hat Mr. Cavanagh eigentlich schon seine Tochter kennen gelernt?«, fragte sie stattdessen, denn trotz ihrer eigenen Sorgen hatte sie den ganzen Tag an das kleine Mädchen denken müssen.
    Emmeline sah erfreut, aber auch ein bisschen traurig aus. »Er hat sie anerkannt, und morgen werden sie in aller Frühe zur Circle C aufbrechen. Das arme kleine Ding - sie war sehr tapfer, aber sie hat nun mal gesehen, wie zwei Menschen vor ihren Augen ermordet wurden. Ich hoffe nur, dass Holt geduldig mit ihr sein wird.«
    Chloe dachte mit Schrecken an die Auswirkungen, die eine solche Erfahrung bei einem kleinen Mädchen hinterlassen konnte. Und dann kam ihr noch ein anderer beunruhigender Gedanke. Sie war noch nie auf der Circle C gewesen, aber sie wusste, dass sie weit außerhalb der Stadt lag, sogar noch weiter als die Triple M. »Wie wird sie hierher zur Schule kommen?«
    Anscheinend hatte Emmeline darüber noch nicht nachgedacht. »Ich weiß es nicht«, gestand sie. »Es ist ein mehr als zweistündiger Ritt bis zu Holts Ranch, und das auf einem schnellen Pferd.« Und dann, genauso schnell wie es verschwunden war, war ihr überschwängliches und überaus beruhigendes Lächeln wieder da. »Aber machen Sie sich keine Sorgen, Chloe. Sie werden viele Schüler haben. Wann planen Sie mit dem Unterricht anzufangen?«
    Es war Donnerstag, und Chloe musste noch Lehrpläne erstellen. »Montagmorgen, denke ich«, sagte sie, erfreut über die Aussicht. »Vielleicht sollte ich lieber irgendwo ein Schild aushängen«, fügte sie dann etwas nachdenklich hinzu.
    »Das ist nicht nötig«, meinte Emmeline. »Es hat sich schon in der ganzen Stadt herumgesprochen, dass der Schulbetrieb bald wieder losgeht. Dafür wird Doc Boylen schon gesorgt haben.«
    Chloe rutschte ein wenig unbehaglich auf ihrem Stuhl herum, weil sie ziemlich sicher wusste, was das nächste Gesprächsthema sein würde: Jeb. »Gut«, sagte sie etwas nervös.
    Emmeline musterte sie ganz unverhohlen und bestätigte dann prompt Chloes Vermutung. »Es ist uns noch nicht gelungen, eine aufrichtige Antwort von Jeb zu bekommen«, sagte sie. »Sind Sie beide nun verheiratet oder nicht?«
    Chloe seufzte. »Ja«, sagte sie. »Aber Jeb will es nicht

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