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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ihn ein Schuldbewusstsein, als stünde Concepcion dort neben ihm, die Arme vor der Brust verschränkt und mit einem Fuß ein bisschen ungeduldig auf den Boden klopfend. Er war noch jung gewesen, als seine Mutter starb, und Concepcion hatte deren Rolle seitdem ganz bewundernswert besetzt. Sie hatte für sie gekocht, sie überredet, ermutigt und gescholten und sie alle auf Trab gehalten, auch wenn es oft erheblich einfacher gewesen wäre, aufzugeben. Mit einem resignierten kleinen Seufzer streifte er zuerst den einen, dann den anderen Stiefel ab und ließ sie polternd auf den Boden fallen. Das Beste wäre, dachte er, sein Pferd zu satteln und wegzureiten. Und nie \Nieder zurückzublicken.
    Irgendwo einen neuen Anfang zu wagen. Etwas aus sich selbst zu machen.
    Doch er wusste schon, noch während er es dachte, dass das alles pure Hirngespinste waren. Denn so hoffnungslos die Dinge auch angesichts der Tatsache erschienen, dass Rafe oder Kade mit ziemlicher Sicherheit den Löwenanteil erben würden, liebte er die Triple M doch mindestens genauso sehr wie sein Vater oder seine Brüder. Oh, er hatte schon ein paar Mal versucht, sich von der Ranch zu lösen, war zu anderen Orten, ja, sogar bis nach Colorado und Montana geritten, aber er hätte genauso gut mitten auf der Ranch an einen Baum gefesselt gewesen sein können, denn sie zog ihn immer wieder heim, rief ihn in seinem Schlaf und stürmte durch seine Seele wie ein starker Wind.
    Seine Gedanken wandten sich nun wieder Chloe zu. Er fragte sich, ob sie die Haustür verriegelt hatte, ob sie beunruhigt war und nicht schlafen konnte, so wie er.
    Ein humorloses Lachen entrang sich ihm. Das Wahrscheinlichste war, dass sie friedlich schlief und träumte.
    Er drehte sich auf die Seite, kehrte dem großen, weiß schimmernden Mond vor seinem Fenster den Rücken zu und schloss die Augen. Sein Körper sehnte sich nach Schlaf, aber seine Gedanken rasten wie ein wilder Hengst auf einer ausweglosen Flucht.
    Schließlich gab er es fluchend auf stand auf, öffnete seine Tür und ging die Treppe hinunter in die Küche. Dort zündete er eine Lampe an, schenkte sich etwas lauwarmen Kaffee aus der großen Kanne auf dem Herd ein und setzte sich an den Tisch, um über die vielfältigen Übel der Schöpfung nachzudenken.
    Er saß seit etwa fünf Minuten da, als Kade hereinkam, ohne Hemd und barfuß, mit falsch zugeknöpfter Hose und einem Ausdruck geradezu lächerlicher Zufriedenheit auf seinem Gesicht.
    Jeb legte zur Begrüßung nur seine Stirn in Falten.
    »Na, wie geht's dir, kleiner Bruder?«, fragte Kade ganz unbekümmert, während er zur Speisekammer ging. Er kam mit einem halben Kirschkuchen zurück, der sich noch in der Backform befand, und kramte in der Besteckschublade nach einer Gabel.
    »Liebe macht einen Mann wohl hungrig, was?«, bemerkte Jeb etwas gereizt.
    Kade lachte und setzte sich auf die Bank auf der anderen Seite des Tischs, um den Rest des Kuchens zu verputzen. »Daran erinnerst du dich zumindest noch, nicht wahr?«, stichelte er.
    Jeb trank einen Schluck Kaffee und stellte den Becher krachend auf den Tisch. »Sehr witzig«, sagte er.
    Kade lachte mit vollem Mund und gestikulierte mit der Gabel. »Weißt du«, sagte er, als er geschluckt hatte, »ich hätte dir sagen können, dass das passieren würde.«
    Richtig, dachte Jeb. Vor gar nicht allzu langer Zeit war Kade noch so durcheinander wegen Mandy gewesen, dass er seinen Hintern nicht von einem Rattenloch hatte unterscheiden können. Und nun war er plötzlich der kluge Ratgeber auf dem Gebiet
    der Liebe. »Erspar es mir«, sagte Jeb und verdrehte seine Augen.
    Beschwingt wie ein Ordensbruder in Robin Hoods Lager, stach Kade seine Gabel wieder in den Kuchen, hielt dann aber wieder einen Moment inne, als er die volle Gabel hob. »Du hast früher offenbar nicht zugehört, wenn Ma uns sonntags aus der Bibel vorlas. >Wie du säst, so wirst du ernten.<«
    »Jetzt spielst du auch noch den Prediger«, brummte Jeb. Wenn er woanders hätte hingehen können, wäre er auf der Stelle aufgesprungen.
    »All diese Frauen, mit denen du herumgeschäkert hast«, bemerkte Kade, und seine Augen funkelten vergnügt. »Der alte >Lieb sie und verlass sie wieder<-Jeb. Aber in Miss Chloe Wakefield hast du jemand Ebenbürtigen gefunden, was?«
    »Willst du auf irgendetwas hinaus«, fragte Jeb mit zusammengebissenen Zähnen, »oder amüsierst du dich nur auf meine Kosten?«
    »Genau das ist der Punkt«, sagte Kade. »Ich finde, dass das Ganze

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