Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
Arm, weil sie wusste, dass er eine Szene machen würde, wenn sie es nicht tat. Sie traute sich allerdings nicht zu, etwas zu sagen.
    Becky, die noch immer am Tisch saß, begrüßte sie mit einem prüfenden Blick und einem Lächeln. Sam stand auf und nickte ihr höflich zu.
    »Ich sollte jetzt besser zum Gefängnis zurückgehen«, sagte der Marshall. »Freut mich, Sie gesehen zu haben, Miss Chloe. Jeb.«
    Chloe und Jeb erwiderten Sams Gruß, und er verließ den Tisch.
    Als Chloe Platz genommen und sich absichtlich neben Becky und damit Jeb gegenüber gesetzt hatte, stand auch Becky auf. Chloe konnte sich gerade noch beherrschen, um nicht nach ihrem Rock zu greifen. Sie war unruhig und wollte auf keinen Fall mit Jeb allein sein.
    Er dagegen saß mit einem geradezu unerträglich selbstgefälligen Grinsen in seinem Gesicht da und beobachtete jede ihrer Regungen.
    »Ich habe Hunger«, sagte Chloe, die etwas konsterniert über seine gute Laune war. Denn womöglich führte er etwas im Schilde, oder vielleicht versuchte er ja auch nur, sie zu verwirren.
    »Gut«, sagte er. »Ich denke, mir ist heute Abend nach Hackbraten zumute. Und was möchtest du, Frau Lehrerin?«
    Chloe nahm ihm die Speisekarte aus der Hand und verbarg ihr Gesicht dahinter. Ihr Magen, der schon geknurrt hatte, bevor sie den Speisesaal betreten hatte, machte sich jetzt immer heftiger bemerkbar. Während sie noch versuchte, sich eine möglichst bissige Antwort auszudenken, blieb ein Mann, der einen Anzug und einen schmalen schwarzen Schlips trug, neben ihrem Tisch stehen.
    »Ich war entsetzt, als ich von diesen Morden draußen in den Bergen erfahren habe«, sagte der Mann zu Jeb. »Zuerst diese arme Frau und der Postkutschenfahrer, und nun auch noch Farness und dieser junge Cowboy. Einfach schrecklich.«
    Jebs Grinsen verblasste und wich einem grimmigen Gesichtsausdruck. Er warf einen argwöhnischen Blick auf Chloe, die hinter ihrer Speisekarte hervorschaute, um ihn völlig erschreckt anzusehen, bevor er sich dann wieder seinem Freund zuwandte. »Wer immer diese Verbrechen begangen hat«, sagte er ruhig, »wir finden sie und werden sie dafür aufhängen.«
    »Aufhängen ist noch viel zu gut für sie«, erwiderte der Mann und ging, nachdem er Chloe zugenickt und ein kurzes Abschiedswort mit Jeb gewechselt hatte, auf die Hotelhalle und die Eingangstüren zu.
    Chloe erinnerte sich nun wieder an die roten Flecken, die sie auf Holts Kleidern gesehen hatte, als er am Morgen zu ihrem Häuschen hinter der Schule gekommen war. Diese Flecken hatten sie ziemlich beunruhigt, aber dann hatte sie sich gedacht, dass er vielleicht eine blutige Arbeit auf der Ranch verrichtet hatte. »Es hat noch zwei Morde gegeben?«
    Jeb nickte. »Ich wollte eigentlich nichts davon erwähnen, um dir nicht das Abendessen zu verderben«, sagte er mit einem Anflug von Sarkasmus. »Jemand hat zwei Männer auf der Circle C erschossen. Absolut kaltblütig, wie es scheint.«
    Die Härchen an Chloes Nacken richteten sich auf, und sie erschauderte ganz unwillkürlich. »Oh Gott«, sagte sie. Obwohl es in den abgelegeneren Teilen des Westens leider gar nichts so Ungewöhnliches war, dass Menschen ermordet wurden, war sie noch immer ganz erschüttert über das, was die arme Lizzie durchgemacht haben musste, als sie ihre Tante und den unschuldigen Postkutschenfahrer sterben sah. Die Nachricht von diesem zweiten Vorfall traf sie deshalb wie ein Fausthieb in den Magen.
    »Wir finden sie«, sagte Jeb, und seine Augen schienen ganz verschleiert, obwohl er Chloe direkt ansah. »Sam wird ein Truppe fähiger Männer zusammentrommeln, und mir werden sie sogar in der Hölle aufstöbern, falls das nötig ist.«
    Chloe fand Jebs Gesichtsausdruck noch viel beängstigender als irgendwelche Mörder. Sie sah ein Bild von ihm vor ihrem inneren Auge, wie er tot und blutüberströmt am Boden lag, und ihr wurde richtig übel. »Das könnte aber sehr gefährlich sein«, gab sie behutsam zu bedenken.
    »Wenn hier in dieser Gegend ein tollwütiger Hund herumläuft«, sagte er, »erlösen wir ihn von seinen Qualen.«
    Chloe drehte sich der Magen um. »Aber du könntest dabei getötet werden!«
    Jebs Lächeln war wieder da, aber es war so kalt, dass Chloe das anmaßende Grinsen vorgezogen hätte, das er vor wenigen Minuten noch zur Schau gestellt hatte. »Ich nicht«, sagte er. »Aber er vielleicht.«
    Chloe uniklammerte den Rand des Tischs und sah sich vor ihrem inneren Auge nicht nur ein Grab auf dem Friedhof besuchen,

Weitere Kostenlose Bücher