Stürmisches Feuer der Liebe
leider augenblicklich Jeb s begegnete.
Ihr Gesicht brannte, als sich ihre Blicke trafen, und sie richtete ihre Augen schnell auf den Boden.
Kade hatte inzwischen seine Aufmerksamkeit seinem Bruder zugewandt. »Na«, sagte er. »Da ist mein kleiner Bruder also wieder auf den Beinen.«
Obwohl sie sich bemühte, nicht in seine Richtung zu schauen, bemerkte Chloe Jeb s recht ungehaltene Reaktion auf die freundliche Frotzelei seines Bruders. Wahrscheinlich hatte ihn das >kleiner Bruder< verärgert, auch wenn es wirklich nicht böse gemeint gewesen war.
Jeb beobachtete Kade nur, ohne etwas zu sagen, aber seine Gedanken standen ihm nur allzu deutlich auf die Stirn geschrieben, und sie waren nicht gerade freundlich.
Kade lächelte und klopfte seinem verstimmten Bruder auf die linke Schulter. Es lag eine Art schroffer Zärtlichkeit in dieser Geste, da er die unverletzte Schulter seines
Bruders wählte, obwohl Jeb die Unterscheidung wahrscheinlich nicht einmal zu schätzen wusste. »Du fehlst uns auf der Triple M«, sagte Kade. »Wir haben niemanden, mit dem wir uns anlegen können.«
Und da grinste Jeb nun doch, wenn auch etwas widerwillig. »Ihr werdet es schon hinbekommen«, antwortete er.
Mandy begann das Abendessens aufzutragen, und Chloe stand auf, um ihr zu helfen. Es war ein sehr herzhaftes Essen, Rehbraten mit Kartoffeln und drei Sorten Gemüse, dazu gab es noch weiche Brötchen und eine Sauce. Als Chloe ihre Gabel zum Mund führte, konnte sie nicht umhin, an die Jessup-Kinder zu denken, die ganz allein in ihrem Wagen hinter der Kirche saßen, und an die kleine Jennie, die ihr Essen wahrscheinlich aus dem Saloon stibitzte.
»Es gibt einen Mann namens Jessup, der auf eurer Ranch arbeitet«, sagte sie zu Kade, als sie den richtigen Augenblick für gekommen hielt. »Wenn du ihn kennst, würde ich dich bitten, ihm etwas von mir auszurichten.«
»Ich kenne ihn«, sagte Kade gutmütig. »Was soll ich ihm sagen?«
»Sag Mr. Jessup bitte, dass ich mit ihm über seine Kinder sprechen möchte«, antwortete Chloe. »Sobald es geht.«
Kade nickte. »Kein Problem.«
Sie wollte sich ein Brötchen nehmen, und ihre Hand stieß gegen Jeb s, der ebenfalls gerade in den Korb gegriffen hatte. Beide zogen schnell ihre Hände zurück, als ob sie sich verbrannt hätten, und Chloe hatte den Eindruck, dass alle am Tisch es gesehen hatten, obwohl niemand etwas dazu sagte. Sie hatten so eine Angewohnheit, die McKettricks, mit ihren Augen zu lächeln, ohne auch nur im Geringsten ihre Lippen zu bewegen.
Danach warf sie hin und wieder einen verstohlenen Blick auf Jeb , und bei jedem kam er ihr noch blasser vor. Es waren erst ein paar Tage vergangen, seit er angeschossen worden war, von der Operation erst ganz zu schweigen. Er hätte im Hotel sein sollen und nicht hier draußen auf der Circle C, wo ihm die Nachwirkungen einer langen, unbequemen Fahrt mit einem Pferdewagen nur allzu deutlich anzusehen waren. Sie wünschte, er würde sich entschuldigen - er hatte sein Essen ohnehin kaum angerührt -, und sich mit seiner schlechten Laune in sein Bett verziehen. Aber sie wusste, dass er sich nicht eher zurückziehen würde als alle anderen, damit ihm nichts entging. Wie beispielsweise eine Chance, sie zu ärgern.
»Morgen, Onkel Jeb «, sagte Lizzie, die vor Freude über seine Anwesenheit kaum noch an sich halten konnte, »zeige ich dir, wo ich mein Pony halten werde, sobald ich eins bekomme.«
»Morgen«, berichtigte Holt seine Tochter mit ruhiger Entschiedenheit und einem bösen Blick in Jeb s Richtung, »wirst du damit beschäftigt sein, mit Miss Wakefield zu lernen.«
Jeb schien irgendetwas an ihrem Namen komisch zu finden, denn er stieß ein verächtliches kleines Schnauben aus und wiederholte in gedämpftem Ton: »Miss Wakefield«, aber immer noch laut genug, dass alle anderen es hören konnten.
Lizzie runzelte missbilligend die Stirn. »Gut erzogene Leute«, rügte sie ihren Onkel, »schnauben nicht.«
Kade, der gerade einen Schluck Kaffee getrunken hatte, hatte Mühe, ihn zu schlucken, bevor er losprustete. Seine Augen funkelten. »Du sorgst dafür, dass dein Onkel Jeb auf dem rechten Weg bleibt, nicht, Lizzie?«, sagte er, als er die Krise überstanden hatte. »Es wird sicherlich nicht leicht sein, aber ich nehme an, du schaffst das schon.«
Jeb sah betreten und zugleich verärgert aus. »Tut mir leid«, sagte er und achtete darauf, dass auch jeder merkte, dass er die Entschuldigung ausschließlich an Lizzie
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