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Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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nicht empfehlen. Ich werde noch lange Zeit deswegen Alpträume haben. Und wir werden bestimmt irgendwo in der Gegend Elroy finden, den sie sicherlich genauso zugerichtet haben. Man muß nicht besonders klug sein, um herauszubekommen, warum sie nur hinter den beiden her waren. Wenn sie es auf Frauen abgesehen hätten, wären Sie beide ebenfalls vergewaltigt worden. Nein, es war nur Rache, nichts anderes. Und die Indianer werden erst Ruhe geben, wenn sie alle Männer umgebracht haben, an denen sie sich rächen wollen. Sie werden sehen, auch John Handley wird schleunigst aus diesem Gebiet verschwinden.« Nach diesem Vortrag forderte Berny die Frauen mürrisch auf, ihre Habseligkeiten zusammenzusuchen, weil er nicht den ganzen Tag Zeit hatte, und verließ die Scheune. Er konnte es nicht erwarten, sie nach Rockley zu bringen und loszuwerden.
    Elroy Bowers Leiche wurde eine Woche später von Soldaten gefunden, die Jagd auf die Indianer machten. John Handley verließ Rockley mit unbekanntem Ziel, und sein Vater hörte nie wieder von ihm. Der Besitzer eines Anwesens in der Nähe von Wichita wurde ebenfalls von Indianern getötet, aber das war der letzte indianische Überfall in diesem Gebiet. Die Ermordung eines Ranchers namens Bill Chapman weiter im Norden hatte vermutlich nichts mit diesen Indianern zu tun, denn er wurde im Schlaf erschlagen, und der Mörder konnte ebensogut einer seiner Cowboys gewesen sein. Sofort nach dem Mord war nämlich ein großer Teil seiner Landarbeiter verschwunden.
    Man fand keine Spur von Edward Harte oder Dallas. Sarah Whitcomb Harte betrachtete sich als Witwe. Es war unvorstellbar, daß ein Verwundeter, der von flüchtenden Indianern mitgenommen wurde, lange am Leben blieb.
    Courtney war zu betäubt, um sich viele Gedanken zu machen, klammerte sich aber an die Möglichkeit, daß ihr Vater doch noch am Leben war.
    Sarah und Courtney waren jetzt aufeinander angewiesen, was beiden das Leben beträchtlich erschwerte.

6. KAPITEL

    »Da ist noch einer, Charley. Glaubst du, daß es wieder zu einer Schießerei kommt?«
    Charley beförderte seinen Kautabak zielsicher in den Spucknapf beim Verandageländer, bevor er den Fremden musterte, der die Straße heraufritt. »Schon möglich. In der Stadt befinden sich noch ein paar Typen wie er.«
    Die beiden Oldtimer saßen auf der Veranda vor Lars Handleys Laden und unterhielten sich über alles, was vorüberkam. Von ihrem Platz aus überblickten sie die einzige Straße der Stadt von einem Ende bis zum anderen.
    »Glaubst du, daß er zu einem der Viehtriebe gehört hat?« fragte Snub.
    »Der Mann sieht eher aus wie ein Revolvermann«, widersprach Charley.
    »Es gibt genügend Revolvermänner, die jetzt als Cowboys arbeiten und umgekehrt.«
    »Das stimmt.«
    Charleys Gesichtsausdruck verriet deutlich, daß er seine Ansicht nicht geändert hatte und nur um des lieben Friedens willen nachgab. »Wie viele er wohl umgelegt hat?« fuhr Snub fort.
    »Danach will ich ihn lieber nicht fragen«, brummte Charley. Dann kniff er die Augen zusammen. »Der Kerl kommt mir bekannt vor. Ist er nicht schon einmal hier aufgekreuzt?«
    »Du hast recht, Charley. Ungefähr vor zwei Jahren.«
    »Eher vor drei oder vier.«
    »Richtig, jetzt erinnere ich mich. Er ist spät abends hereingeritten und hat im Hotel übernachtet, ist aber nicht länger geblieben.«
    Charley nickte. »Ich kann mich nicht mehr an seinen Namen erinnern. Du vielleicht?«
    »Er klang irgendwie ausländisch.«
    »Ja, aber mehr fällt mir auch nicht ein. Jetzt werde ich den ganzen Tag darüber nachdenken müssen.«
    »Es sieht so aus, als würde er wieder im Hotel absteigen«, bemerkte Snub, als der Fremde vor dem Gebäude vom Pferd glitt. »Wir könnten ja einen Blick ins Gästebuch werfen.«
    »Doch nicht jetzt, Snub. Ackermans Frau würde uns sofort an die Luft setzen.«
    »Mach dir doch nicht gleich vor Angst in die Hose, Charley. Die alte Hexe liegt vermutlich noch im Bett. Und Miß Courtney wird nichts dagegen haben, wenn wir eine Weile in der Hotelhalle sitzen oder rasch im Buch blättern.«
    »Von wegen in die Hose machen«, maulte Charley. »Er hat wahrscheinlich inzwischen seinen Namen geändert,
    wie sie es alle tun. Aber wenn du dich unbedingt von der Xanthippe, die Harry geheiratet hat, anschreien lassen willst, dann hieve deinen Hintern hoch, und wir machen uns auf den Weg.«
    Courtney schloß lächelnd die Tür des Hotelzimmers hinter sich, in dem sie gerade saubergemacht hatte. Sie hatte wieder

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