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Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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nach Wichita übersiedelte. Sie glaubte zwar nicht, daß er versuchen würde, sie am Weggehen zu hindern, aber bei Reed konnte man nie wissen.
    Sie war so sehr in ihre Gedanken vertieft, daß sie beinahe in den Revolvermann hineinrannte, der in der Eingangstür des Hotels stand. Er mußte den Arm ausstrecken, um sie daran zu hindern. Wieso hatte sie ihn nicht bemerkt? Hatte er womöglich den Kuß gesehen? Wie immer war sein Gesicht undurchdringlich.
    Sie spürte, wie sie errötete, und wurde noch verlegener. Sie warf einen Blick zurück, aber Reed war bereits in seinem Saloon verschwunden.
    »Ich habe geglaubt, daß ich Sie nie wieder –« begann sie, unterbrach sich aber, als er ihr ein Stück Papier in die Hand drückte.
    »Können Sie das innerhalb einer Stunde beisammen haben?«
    Sie faltete das zerknüllte Blatt auseinander und überflog den Inhalt. Ihr Herz setzte kurz aus. Es war eine Packliste.
    Sie blickte zu ihm auf. »Soll das heißen, daß Sie es sich überlegt haben?«
    Er erwiderte ihren Blick, wie es schien, eine Ewigkeit lang. Sie war so leicht zu durchschauen: ihre Katzenaugen leuchteten vor Hoffnung und Aufregung.
    »Eine Stunde, Lady, oder ich reite allein.«

12. KAPITEL

    Mattie klopfte nur kurz und öffnete dann sofort die Tür. »Er ist also wiedergekommen?«
    Courtney sah sich um. »Was? Ach, Mattie, ich habe vergessen, daß du und Pearce warten. Entschuldige bitte. Aber steh nicht herum, sondern komm herein und hilf mir.«
    »Wobei soll ich dir helfen?«
    »Was glaubst du wohl?«
    Die Augen der Jüngeren weiteten sich, als sie das Durcheinander im Raum betrachtete. Überall lagen Sachen herum, Kleider und Unterröcke waren auf dem Stuhl, dem Bett, dem Tisch verstreut.
    »Du meinst, ich soll dir helfen, in deinem Zimmer Ordnung zu machen?«
    »Dummchen, ich kann meine Kiste nicht mitnehmen, weil er auf der Liste keinen Wagen, sondern nur ein Pferd mit komplettem Geschirr erwähnt hat. Sieh selbst.« Courtney reichte Mattie die Liste.
    Diese starrte sie ungläubig an. »Er will dich also doch nach Texas bringen? Du hast doch gesagt –«
    »Er hat es sich überlegt. Er macht nicht viele Worte, Mattie. Er hat mir die Liste gegeben und mich gefragt, ob ich die Sachen innerhalb einer Stunde beisammen haben kann. Und jetzt mach schon, ich habe nicht viel Zeit. Ich muß bei Handley noch Satteltaschen und Vorräte besorgen, ein Pferd kaufen, und –«
    »Du kannst doch die Strecke nach Texas nicht ohne Wagen zurücklegen, Courtney. Du wirst auf der Erde schlafen müssen.«
    »Ich nehme eine Bettrolle mit«, erklärte Courtney fröhlich. »Du siehst ja, daß auf der Liste eine steht.«
    »Courtney!«
    »Mir bleibt keine andere Wahl, nicht wahr? Und ohne Wagen kommen wir viel schneller voran. Ich werde viel früher in Waco sein, als ich angenommen habe.«
    »Du bist noch nie einen ganzen Tag lang geritten, geschweige denn Wochen. Du wirst dich bestimmt so wundreiten –«
    »Ich werde es schaffen, Mattie. Ich habe keine Zeit, mit dir zu streiten. Wenn ich nicht fertig werde, reitet er ohne mich.«
    »Laß ihn doch. Der Mann hat es viel zu eilig. Er wird dich über die Prärie jagen. Deine Blasen werden Blasen ziehen. Nach zwei Tagen wirst du dir wünschen, tot zu sein, und ihn anflehen, er möge dich zurückbringen. Du wirst bestimmt jemand anderen finden, der dich begleitet.«
    »Nein. Kann ich denn den Männern trauen, die durch Rockley durchkommen? Chandos vertraue ich. Du hast selbst gemeint, daß er der Richtige wäre. Außerdem kommt noch etwas dazu. Ich habe das Gefühl, daß Reed versuchen wird, mich zurückzuhalten.«
    »Das würde er nie wagen.«
    »O doch. Und es gibt nicht viele Männer, die sich Reed widersetzen würden.«
    »Und du glaubst, daß Chandos es tun würde? Damit könntest du allerdings recht haben, aber –«
    »Ich muß nach Waco, Mattie. Und Chandos ist der beste Begleiter, den ich finden kann. So einfach ist das. Hilfst du mir jetzt? Die Zeit wird knapp.«
    »Also schön«, seufzte Mattie. »Was steht noch auf der Liste? Wirst du eine Hose und Hemden kaufen? Er hat sie angeführt.«
    Courtney schüttelte den Kopf. »Er hat sie bestimmt nur auf die Liste genommen, weil ich nicht in einem Kleid reiten kann. Aber ich habe aus meinem Mohairrock einen Reitrock geschneidert, und damit ist alles in Ordnung.«
    »Glaubst du wirklich, daß das der einzige Grund ist? Vielleicht will er, daß du wie ein Mann aussiehst. Du vergißt, durch was für Gebiete ihr reitet.«
    »Fang nicht

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