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Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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nicht. Begriff er denn nicht, daß sie im Geist jede seiner Bewegungen vor sich sah? Wie oft hatte er mit nacktem Oberkörper vor ihr gestanden. Sie wußte, wie sein Körper aussah, und gerade jetzt stellte sie sich vor, wie er nackt in die Wanne stieg. Ihr Herz schlug schneller.
    Das Wasser spritzte, und er schnappte nach Luft, denn es mußte inzwischen kalt geworden sein. Sie sah im Geist, wie er eine Gänsehaut bekam. Dann stellte sie sich vor, daß sie ihn trockenrieb.
    Courtney sprang auf. Wie konnte er es wagen, sie diesen Vorstellungen auszusetzen? Sie hatte das Gefühl, daß sie dahinschmolz, und er badete fröhlich, ohne einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden, wie ihr zumute war. Dieses gefühllose Biest.
    »Setz dich, Kätzchen. Oder noch besser, leg dich hin und ruh dich aus.«
    Seine Stimme klang heiser, und sie empfand sie wie eine Liebkosung. Sie setzte sich.
    Denk an etwas anderes, Courtney, ganz gleich, woran.
    »Hast du in Paris alles erledigen können?«
    »Ich muß nach San Antonio.«
    »Bevor oder nachdem du mich nach Waco bringst?«
    »Nachher. Und ich muß mich beeilen, deshalb werden wir scharf reiten. Glaubst du, daß du es schaffen wirst?«
    »Mir bleibt ja keine andere Wahl.«
    Sie war darüber entsetzt, wie vorwurfsvoll ihre Stimme klang. Aber sie konnte nicht anders. Sie war davon überzeugt, daß die Angelegenheit, die er in San Antonio erledigen mußte, nur ein Vorwand war, um sie so rasch wie möglich loszuwerden.
    »Stimmt etwas nicht, Kätzchen?«
    »Nein, nein. Reiten wir noch heute?«
    »Nein, ich brauche etwas Ruhe. Und du hast vergangene Nacht bestimmt auch nicht viel geschlafen.«
    »Das ist richtig.«
    Eine Weile herrschte Stille, dann fragte er: »Kannst du vielleicht etwas auftreiben, womit ich meine Rippe bandagieren kann?«
    »Was zum Beispiel?«
    »Vielleicht einen Unterrock.«
    »Von mir kannst du keinen bekommen, weil ich nur zwei besitze. Aber ich werde nachsehen –«
    »Vergiß es«, unterbrach er sie. »Sie ist wahrscheinlich ohnehin nicht gebrochen, sondern nur geprellt.«
    Durfte sie das Zimmer nicht einmal für einen Augenblick verlassen? »Bedroht mich jemand, Chandos? Gibt es einen bestimmten Grund, warum ich hier bleiben soll?«
    »Eigentlich solltest du daran gewöhnt sein, mit mir allein zu sein, Kätzchen. Warum bist du plötzlich so ängstlich?«
    »Weil es sich nicht gehört, daß ich im Zimmer bin, während du badest.«
    »Wenn dich sonst nichts stört – ich bin fertig.«
    Courtney sah sich um. Chandos saß auf dem Bettrand; bis auf das Handtuch, das er sich um die Hüften geschlungen hatte, war er nackt. Sie wandte sich wieder ab.
    »Könntest du vielleicht etwas anziehen?«
    »Ich habe meine Sachen dummerweise unten in der Küche gelassen.«
    »Ich habe deine Satteltaschen heraufgebracht. Sie liegen neben dem Tisch.«
    »Dann hab ein Herz für mich und bring sie mir, bitte. Ich kann mich nicht mehr rühren.«
    Sie hatte plötzlich das Gefühl, daß er mit ihr spielte, verdrängte aber den Gedanken. Ohne ihn anzusehen, holte sie die Satteltaschen und legte sie auf das Bett.
    »Wenn du so müde bist, kannst du mein Bett haben. Ich kann heute nacht bestimmt in einem anderen Zimmer schlafen.«
    »Das Bett ist groß genug für zwei.« Sein Ton duldete keinen Widerspruch.
    »Ich finde das gar nicht komisch.«
    »Das weiß ich.«
    Jetzt sah sie ihn an. »Warum tust du das? Wenn du glaubst, daß ich schlafen kann, wenn du neben mir liegst, dann irrst du dich.«
    »Du bist noch nie in einem Bett geliebt worden, Kätzchen.« Er lächelte sie träge an, und ihr stockte der Atem. Ihre Knie gaben nach, und sie griff nach einem Halt.
    Er stand auf. Sein Handtuch fiel zu Boden, und sie konnte nicht mehr daran zweifeln, daß er es ernst meinte. Sein Körper war schlank, glatt und feucht, und sie sehnte sich danach, ihm in die Arme zu sinken.
    Aber sie tat es nicht. Auch wenn sie danach fieberte, ihn zu lieben, hätte sie seine Gleichgültigkeit nachher nicht noch einmal ertragen.
    »Komm her, Kätzchen.« Er faßte Courtney unter's Kinn und zog ihr Gesicht zu sich heran. »Du hast den ganzen Vormittag gefaucht. Jetzt sollst du wieder schnurren.«
    »Nicht«, flüsterte sie, doch dann berührten seine Lippen die ihren.
    Er lehnte sich zurück, ohne sie loszulassen. Seine Daumen strichen über ihre Lippen, und ihr Körper neigte sich ihm zu.
    »Entschuldige, Kätzchen. Ich wollte nicht, daß es soweit kommt. Das weißt du.«
    »Warum tust du es dann?«
    »Ich

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