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Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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präsentabel aussiehst oder schlafe ein bißchen. Du kannst den Schlaf bestimmt brauchen. Ich bleibe nicht lange fort.«
    Seine Stimme beruhigte sie, und sie wußte, daß sie keinen Grund mehr hatte, sich Sorgen zu machen. Also ließ sie ihn mit Calida in der Küche allein und kehrte in ihr Zimmer zurück.

36. KAPITEL

    In dem Augenblick, in dem Courtney ihr Zimmer betrat, meldeten sich sehr schmerzhaft die Verletzungen und blauen Flecken, die sie beim Kampf mit Calida davongetragen hatte. Auch ihr Knöchel schmerzte ärger denn je. Sie humpelte zu dem kleinen Spiegel und stöhnte, als sie sich betrachtete. Du meine Güte! Chandos hatte sie in diesem Zustand gesehen!
    Ihr Haar war verfilzt. Dunkle Kaffeeflecken bedeckten ihren Rock. Ihr Kleid war an mehreren Stellen zerrissen. An der Schulter entdeckte sie Bißspuren, die von getrocknetem Blut umgeben waren. Auch auf ihrem Hals klebte getrocknetes Blut, und am Augenwinkel sowie hinter dem Ohr hatte sie Kratzspuren, genau wie auf ihren Handrücken.
    Sie wußte, daß die Blutergüsse erst später zum Vorschein kommen würden. Diese verdammte Calida. Aber Chandos hatte ihr geglaubt und erkannt, wie Calida in Wirklichkeit war. Courtney bezweifelte, daß er mit diesem Luder jemals wieder ins Bett gehen würde, und konnte einen Anflug von Schadenfreude nicht unterdrücken.
    Sie hatte das Bedürfnis nach einem Bad und ging deshalb wieder hinunter. Chandos und Calida waren fort. Während das Badewasser warm wurde, wischte sie den verschütteten Kaffee auf. Mama kam gerade rechtzeitig aus der Kirche nach Hause, um ihr beim Hinauftragen des Wassers zu helfen. Courtney erzählte nicht, was sich hier abgespielt hatte, sondern erwähnte nur, daß Chandos wieder da war.
    Als sie fertig war und gerade das Badewasser wieder hinuntertragen wollte, kam Chandos herein. Er dachte nicht daran, vorher anzuklopfen. Es störte sie auch nicht, denn sie hatte sich daran gewöhnt, daß er sich über solche Kleinigkeiten hinwegsetzte.
    Sein Zustand erschreckte sie. Er sah beinahe genauso mitgenommen aus wie sie und drückte sich die Hand auf den Brustkorb.
    »Genau das brauche ich«, erklärte er, als er das Badewasser bemerkte.
    »Bilde dir nicht ein, daß du es mir verschweigen kannst«, stellte sie entschieden fest.
    »Es gibt nichts zu erzählen.« Er seufzte. »Ich habe ihn nicht getötet. Aber ich konnte es nicht einfach dabei bewenden lassen. Calida hat in dem Augenblick die Flucht ergriffen, in dem du die Küche verlassen hast, sonst hätte ich sie erwürgt.«
    »Mario hat sich doch überhaupt nichts zuschulden kommen lassen, Chandos.«
    »Er hat dich berührt.«
    Sie war überrascht, weil die Antwort äußerst besitzergreifend klang, hütete sich aber, es auszusprechen.
    »Wer hat gewonnen?«
    »Man könnte es als unentschieden bezeichnen.« Er setzte sich stöhnend auf das Bett. »Aber ich glaube, daß mir der verdammte Kerl eine Rippe gebrochen hat.«
    Sie lief zu ihm hin und griff nach seinen Hemdknöpfen. »Laß mich nachsehen.«
    Er faßte ihre Hände, bevor sie ihn berühren konnte, und sie blickte ihn fragend an. Seine leuchtend blauen Augen wollten ihr offenbar etwas erklären, aber sie verstand es nicht. Sie ahnte ja nicht, wie sein Körper reagierte, wenn sie ihn berührte.
    Sie verzichtete also darauf, ihm zu helfen, und meinte: »Du wolltest baden. Ich gehe solange aus dem Zimmer.«
    »Du kannst bleiben. Ich bin davon überzeugt, daß du mir den Rücken zukehren wirst.«
    »Aber es gehört sich nicht –«
    »Du bleibst, verdammt nochmal!«
    »Von mir aus.«
    Courtney marschierte zum Fenster, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich steif aufgerichtet hin.
    »Wie geht es deinem Knöchel?« erkundigte er sich.
    »Besser.«
    Er runzelte die Stirn. »Schmolle nicht, Kätzchen. Ich möchte nur vermeiden, daß du Calida über den Weg läufst, wenn ich nicht dabei bin!«
    Sie hörte, wie seine Kleidungsstücke nacheinander auf den Fußboden fielen, und bemühte sich verzweifelt, sich auf die Vorgänge auf der Straße zu konzentrieren. Die Kirchgänger standen in Gruppen beisammen, und zwei kleine Jungen spielten Ball. Ein kleines Mädchen lief hinter einem Hund her, der mit ihrem Häubchen davonrannte. Courtney sah dies alles und sah es doch nicht. Chandos' Stiefel polterten auf den Boden, und sie zuckte zusammen.
    Es war ja schön und gut, daß er sie in Sichtweite behalten wollte, um sie zu beschützen, aber in diesem Augenblick schätzte Courtney seine Einstellung gar

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