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Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Aber er bemerkte es nicht, denn er überlegte gerade, daß er seinen Pflug holen wollte, sobald die Hartes fort waren.
    Courtney war seit einer halben Stunde wach und wartete darauf, daß Sarah mit ihrer Morgentoilette fertig wurde. Sarah war hübsch und brauchte jeden Morgen sehr lange dazu, um ihre Schönheit zur Geltung zu bringen. Sie hatte sogar eine Lotion mitgenommen, die Sonnenbrand verhindern sollte. Sarahs Eitelkeit war schuld daran, daß sie die Reise so spät angetreten hatten und froh sein mußten, wenn sie Waco noch vor Einbruch des Winters erreichten. Sarah hatte Edward den Besuch bei ihren Verwandten abgebettelt, denn sie wollte mit ihrem Mann, einem bedeutenden Arzt, angeben und allen Leuten in Kansas City zeigen, wie weit sie es gebracht hatte.
    Der Farmer machte vor der Tür genügend unnötigen Lärm, bevor er den Kopf hineinsteckte. »Der Speck ist gebraten, meine Damen, und die Eier müssen nur noch in die Pfanne geschlagen werden, wenn Sie zum Frühstück ins Haus kommen möchten?«
    »Wie reizend von Ihnen, Mr. Brower«, lächelte Sarah. »Ist mein Mann schon zurückgekommen?«
    »Nein, Madam, aber er muß jeden Augenblick da sein. Um diese Jahreszeit gibt es hier sehr viel Wild.«
    Elroy schloß die Tür wieder, um ins Haus zurückzukehren. Als er neuerlich klopfte, schüttelte Courtney erstaunt den Kopf. Was wollte er jetzt? Dann wurde die Tür aufgerissen, und Elroy, der seinen Schenkel umklammerte, fiel herein. Ein langer, dünner Stab steckte in seinem Bein.
    »Mein Gott, es waren mehrere«, stöhnte er, während er aufstand und dabei den Pfeilschaft abbrach.
    »Was ist denn geschehen, Mr. Brower?« fragte Sarah.
    Elroy stöhnte wieder. »Indianer. Sie greifen uns an.« Sarah und Courtney starrten ihn mit offenem Mund an, und Elroy befahl heiser: »Dorthin!« Er zeigte auf einen Gegenstand, der wie eine große Futterkiste mit einem Deckel aussah, und erklärte immer aufgeregter: »Ich habe genau aus diesem Grund ein Loch für meine Frau gegraben. Sie war eine große Frau, also sollte es für Sie beide reichen. Kriechen Sie hinein und kommen Sie nicht heraus, auch wenn es draußen still wird. Ich muß ins Haus zurück, um mein Gewehr zu holen.«
    Dann war er fort. Weder Sarah noch Courtney waren bereit, ihm zu glauben. Es war doch nicht möglich, daß so etwas geschah.
    Als ein Schuß fiel, dem sofort ein zweiter folgte, wurde Sarah übel. »Kriech in die Kiste, Courtney«, rief sie, während sie schon vorauslief. »O mein Gott, das kann doch nicht wahr sein, nachdem alles so glatt gegangen ist.«
    Courtney gehorchte automatisch und kroch hinter Sarah in die Kiste, die keinen Boden hatte. Das Loch war nicht ganz einen Meter tief, so daß beide darin kauern konnten, ohne daß ihre Köpfe den Rand der Kiste erreichten.
    »Mach den Deckel zu!« fuhr Sarah Courtney an. »Wir haben nichts zu befürchten. Sie werden uns nicht finden. Sie werden nicht einmal hier hereinschauen. Sie –«
    Sarah verstummte, als hinter der Scheune ein Schrei ertönte, ein entsetzlicher, qualvoller Schrei. Was darauf folgte, war noch schlimmer: Viele Geräusche, tierische Geräusche, die immer lauter wurden. Dann heulte jemand vor der Scheunentür schrill auf. Courtney erwachte aus ihrer Erstarrung, zog den Deckel zu und tauchte sie beide damit in eine Dunkelheit, die an sich schon schrecklich war.
    »Sarah! Sarah!«
    Courtney begann zu weinen, als sie begriff, daß Sarah in Ohnmacht gefallen war. Obwohl der warme Körper der Frau neben ihr lag, fühlte sie sich einsam. Sie würde sterben, und sie wollte nicht sterben. Sie wußte, daß sie schändlich sterben würde, daß sie schreien und bitten und dann trotzdem sterben würde.
    O Gott, wenn ich sterben muß, dann laß mich nicht betteln. Gib mir den Mut, nicht zu betteln.
    Edward Harte hatte den ersten Schuß gehört und galoppierte zur Farm zurück. Dallas folgte dicht hinter ihm. Doch als sie näherkamen und sahen, was vor sich ging, machte der Cowboy kehrt und ritt davon. Dallas war kein Held.
    Edward wußte nicht, daß er auf dem letzten Stück des Weges allein war, denn er dachte nur daran, daß er seine Tochter retten mußte. Er näherte sich der Farm von der Seite her und erblickte vier Indianer, die um die Leichen von Peter, dem jungen Landarbeiter, und Hayden Sorrel herumstanden. Edwards erster Schuß traf, aber im nächsten Augenblick bohrte sich ihm ein Pfeil in die Schulter. Er war von der Vorderseite der Scheune aus abgeschossen worden, und Edward

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