Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
kann nicht anders. Wenn du deine Gefühle so deutlich zeigst und ich weiß, daß du mich begehrst, verliere ich den Verstand.«
    »Das ist unfair.«
    »Glaubst du, ich mag es, wenn ich die Beherrschung verliere?«
    »Bitte, Chandos –«
    »Ich brauche dich, aber das ist nicht alles.« Er zog sie an sich, und seine Lippen glitten über ihre Wangen. »Er hat dich berührt. Ich muß seine Berührung aus deinem Gedächtnis löschen, ich kann nicht anders.«
    Wie konnte sie ihm da noch widerstehen? Auch wenn er es nie zugeben würde, verrieten ihr diese Worte, wie sehr sie ihm am Herzen lag.

37. KAPITEL

    Der nächtliche Himmel war wie schwarzer Samt, auf dem glitzernde Diamanten verstreut waren. In der Ferne brüllten Rinder, und noch weiter entfernt heulte ein Luchs. Die Nacht war kühl, aber nicht kalt. Eine sanfte Brise bewegte die Blätter eines Baumes auf der Spitze des Hügels. Die Pferde stapften den Hügel hinauf und hielten unter dem Baum. Auf der Ebene unter ihnen flackerten Dutzende von Lichtern.
    »Was für eine Stadt ist das?« fragte Courtney.
    »Das ist keine Stadt, sondern die Bar M-Ranch.«
    »Sie sieht so groß aus.«
    »Das ist sie auch. Was immer Fletcher Straton anfängt, führt er im großen Stil durch.«
    Courtney kannte den Namen. Sie hatte ihn in dem Zeitungsartikel gelesen, zu dem das Bild gehörte, auf dem sie ihren Vater entdeckt hatte. Fletcher Straton war der Rancher, dessen Leute den Viehdieb gefangen hatten.
    »Warum halten wir hier?« fragte Courtney, als sie abstieg und zu ihrem Pferd trat. »Du willst doch nicht hier lagern, wenn Waco nicht mehr weit ist.«
    »Bis zur Stadt sind es noch gut vier Meilen.«
    Seine Hände legten sich um ihre Taille, und er hob sie vom Pferd. Es war das erste Mal seit ihrem Aufbruch von Alameda, daß er es tat. Es war das erste Mal seit Alameda, daß er ihr so nahe kam.
    Sobald ihre Füße den Boden berührten, nahm sie die Hände von seinen Schultern, doch er ließ sie nicht los. »Können wir nicht doch bis Waco reiten?« fragte sie schüchtern.
    »Ich will hier nicht lagern, Kätzchen. Ich sage dir Lebewohl.«
    Courtney erstarrte. »Du reitest nicht mit mir nach Waco?«
    »Ich hatte es nie vor. Es gibt Leute in der Stadt, mit denen ich nicht zusammentreffen will. Und ich hätte dich ohnehin in Waco nie dir selbst überlassen. Ich muß sicher sein, daß du bei jemandem untergebracht ist, dem ich vertrauen kann. Auf der Bar M gibt es eine Dame, mit der ich befreundet bin. Das ist die beste Lösung.«
    »Du läßt mich wieder einmal bei einer deiner Geliebten?« rief sie empört.
    »Verdammt nochmal, Margaret Rowley ist Stratons Haushälterin. Sie ist eine englische Lady und sehr mütterlich.«
    »Vermutlich eine kleine, alte Dame«, höhnte sie.
    Er überhörte ihren Ton. »Du darfst sie auf keinen Fall so nennen. Als ich es einmal getan habe, hat es mir eine Ohrfeige eingetragen.«
    Courtneys Hals war wie zugeschnürt. Er wollte sie tatsächlich verlassen, einfach aus ihrem Leben verschwinden. Sie hatte geglaubt, daß sie ihm mehr bedeutete.
    »Sieh mich nicht so an, Kätzchen.«
    Er wandte sich ab. Sie sah benommen zu, wie er zornig einige Äste zerbrach und ein Feuer entfachte. Als es brannte, drehte er sich wieder zu ihr um.
    »Ich muß San Antonio erreichen bevor es zu spät ist. Ich kann keine Zeit damit verlieren, dich in der Stadt unterzubringen.«
    »Du mußt mich nicht unterbringen. Mein Vater ist Arzt. Wenn er dort lebt, wird es nicht schwierig sein, ihn zu finden.«
    »Wenn er dort lebt.« Funken stoben. »Wenn er nicht dort lebt, hast du wenigstens jemanden, mit dem du besprechen kannst, was du als nächstes unternehmen sollst. Margaret Rowley ist eine gute Frau und kennt in Waco praktisch jeden. Sie wird auch wissen, ob dein Vater da ist, und du erfährst es dadurch noch heute abend.«
    »Ich erfahre es? Du wirst nicht einmal so lange bei mir bleiben, bis ich es weiß?«
    »Nein.«
    Ihr Mißtrauen erwachte. »Du wirst mich also nicht einmal bis auf die Ranch begleiten?«
    »Ich kann es nicht. Es gibt auf der Bar M Leute, mit denen ich nicht zusammentreffen will. Aber ich werde hier warten, bis ich sehe, daß du sicher dort angelangt bist.«
    Jetzt blickte Chandos sie endlich an, und es brach ihm beinahe das Herz. Auf ihrem Gesicht kämpften Kummer, Verständnislosigkeit, Verwirrung. Ihre Augen waren glasig, weil sie verzweifelt versuchte, die Tränen zurückzuhalten.
    »Verdammt nochmal«, explodierte er. »Glaubst du, daß es mir Spaß

Weitere Kostenlose Bücher