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Stumme Zeugen

Titel: Stumme Zeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
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keine anständige Mahlzeit mehr bekommen. In Ihrem Kühlschrank sehe ich nur Milch, Eier und Salat. Haben Sie nichts Anständiges?«
    »Ich glaube, in der Vorratskammer sind ein paar Konserven«, antwortete sie geistesabwesend.
    »Und was ist im Gefrierfach, in der Auflaufform? Kann ich das auftauen?«
    Sie blickte ihm direkt in die Augen. »Lassen Sie die Finger davon. Das ist Lasagne. Ich habe sie gestern gemacht und eingefroren. Lasagne ist Annies Lieblingsgericht, und ich bewahre sie auf, bis meine Kinder zurück sind. Die Lasagne vom Freitag ist verbrannt.«
    Newkirk schnaubte. »Verstehe, Gnädigste.«
    Sein Handy piepte, und er zog es aus der Tasche und
blickte auf das Display. Singer. Er ging in die Küche zurück und schloss die Tür.
    »Wie sieht’s aus?«, fragte Singer.
    Newkirk seufzte. »Alles in Ordnung, aber diese Frau ist verrückt. Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass ihre Kinder zurückkommen werden.«
    »Werden sie nicht«, sagte Singer nach kurzem Zögern.
    Newkirk empfand zugleich ein Gefühl des Entsetzens und der Erleichterung. »Ist irgendwas passiert?«
    »Nein, noch nicht. Aber ich verlasse mich darauf, dass ihr sie findet, du und Gonzo. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr teile ich Monica Taylors Meinung. Diese Kinder verstecken sich irgendwo. Wir müssen sie nur finden.«
    »Für einen Moment habe ich geglaubt …«
    »Nein. Aber wir haben alles im Griff. Gerade hat sich Gonzo gemeldet. Das Paket wurde bei Swann abgeliefert, er kümmert sich um die Entsorgung. In höchstens einer Stunde müsste er zurück sein, um dich abzulösen.«
    Newkirk versuchte nicht daran zu denken, was Swann entsorgte.
    »Ich habe Gonzo gesagt, er soll mit der Suche beginnen, ein Haus nach dem anderen. Er hat anständige Karten aus dem Büro des Sheriffs, auf denen jedes einzelne Gebäude im County verzeichnet ist. Wenn Swann zurück ist, machst du dich auch an die Arbeit. Von Haus zu Haus, wie Gonzo.«
    »Sollen wir gemeinsam oder getrennt vorgehen?«
    »Die Entscheidung überlasse ich Gonzo. Meiner Ansicht nach solltet ihr euch trennen, aber zusehen, dass ihr euch nicht zu weit voneinander entfernt. So schafft ihr die doppelte
Anzahl von Häusern, könnt euch aber notfalls helfen. Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir sie gefunden haben.«
    Newkirk musste nicht eigens fragen, was geschehen würde, wenn es so weit war. Während er Singer zuhörte, öffnete er die Tür einen Spaltbreit, um nach Monica Taylor zu sehen. Sie saß da wie zuvor, mit den Händen im Schoß und einem gelassenen Gesichtsausdruck.
    »Irgendwie kann ich es gar nicht abwarten, hier rauszukommen«, sagte er. »Diese Lady ist mir unheimlich.«
    Singer lachte leise. »Keine Sorge, Swann kommt schon mit ihr klar.«
    »Ich wünschte, es wäre schon alles vorbei.« Sofort bereute Newkirk, seinen Gedanken ausgesprochen zu haben. »Du weißt, was ich meine.«
    Eine lange Pause. »Wir können uns doch auf dich verlassen?«
    »Klar, das ist es nicht.« Doch genau darum ging es.
    »Nicht weich werden, Newkirk. Nur gemeinsam sind wir stark.«
    »Ich weiß.«
    »Die Geschichte ist ausgestanden, wenn wir sie gefunden haben. Also sollten wir uns darauf konzentrieren.«
    »Okay.«
    »Oh, fast hätte ich es vergessen. Ich habe über meine Kontakte etwas über diesen Villatoro erfahren.«
    »Und …«
    »Du hattest recht, er könnte Ärger machen. Er hat bei der Polizei von Arcadia die Ermittlungen im Fall des Raubüberfalls in Santa Anita geleitet. Daher kannte ich seinen Namen
vom Hörensagen. Er hat unseren Jungs Schwierigkeiten gemacht.«
    »Scheiße.«
    »Kein Zweifel, die Indiskretionen unseres ehemaligen Freundes haben ihn hierher geführt. Also hatten wir in dem Punkt recht.«
    Newkirk war es egal, ob sie recht gehabt hatten oder nicht. Was geschehen ist, ist geschehen, dachte er. Doch jetzt hatten sie ein neues, ernsthaftes Problem. Singer hatte schon lange vorhergesehen, dass so etwas passieren könnte, wenn jemand ausscherte und unvorsichtig wurde.
    »Wie werden wir uns in seinem Fall verhalten?«, fragte Newkirk, obwohl er die Antwort schon zu kennen glaubte.
    »Ich bin noch nicht sicher.« Eine solche Unschlüssigkeit war bei Singer ungewöhnlich. »Als Ruheständler ist er nicht in einer offiziellen Funktion hier und kann keine Forderungen stellen. Ich weiß, dass er beim Sheriff nicht weiterkommt. Wenn wir Glück haben, gibt er einfach auf und verschwindet wieder. Aber wir müssen ihn im Auge behalten. Auf eine sehr

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