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Stummer Zorn

Stummer Zorn

Titel: Stummer Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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mixen."
    „Freut mich zu hören", sagte ich ehrlich. Mimi hatte in ihrem ganzen Leben noch keinen anständigen Drink gemixt. Dann begannen meine Gedanken zu rasen. Freitag war in zwei Tagen. Einige unserer Umzugskartons waren noch im Haus verstreut. Es juckte mir in den Fingern, eine To-Do-Liste zu schreiben. Ich begann, in meiner Tasche nach Stift und Notizblock zu ktamen.
    „Hör zu, solange wir allein sind...", begann Cully und hatte sofort meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
    „Ja?" Ich fixierte ihn. Das schüchterte Männet normalerweise entweder ein oder machte sie an. Einer meiner Fotografen, ein Romantiker, hatte gesagt, meine Augen seien wie Opale — ein Kompliment, das mir natürlich ohne Ende gefallen hatte.
    Gerade als eine kleine Stimme in mir einwandte, ich hätte versprochen, mein Gesicht nicht mehr als Köder zu benutzen — und ich der Stimme gesagt hatte, sie solle die Klappe halten —, fuhr Cully fort: „Ich möchte, daß du auf Mimi aufpaßt."
    Ich war jäh zurück in der realen Welt.
    „Ich erzähle dir was im Vertrauen ..." Er brach ab, als Alicia Merrit und Mimi ins Wohnzimmer schneiten.
    Ich mußte in der erwarteten Weise aufspringen, kreischen und Alicia umarmen. Hätte ich weniger getan, hätte sie angenommen, ich sei nicht froh darüber, sie zu sehen. Alicia war erfrischend sie selbst geblieben, mit einem der stärksten Akzente, die ich je gehört hatte. Aus ihrer Stimme troffen Magnolien und Melasse. Ich hielt mir unsere alte Schulfreundin vom Leib, um keiner Befragung unterzogen zu werden,  „Du siehst toll aus, Alicia", sagte ich und meinte es so.
    Ihr kurzes Haar war goldener und lockiger, als Gott es gemacht hatte, aber ihre Figur war definitiv ihre eigene und nach wie vor verlockend wie ein reifer Pfirsich. Alicia hatte das fröhliche Gesicht und die sichere Art einer Frau, die selten im Leben einem Impuls nicht gefolgt war — in diesem Fall einer Frau, die sehr nette Impulse hatte.
    „Wie geht es Ray?" fragte ich, als ich fand, wir hätten genug gesprudelt. Mimi strahlte im Hintergrund.
    „Oh, es geht ihm sehr gut, Nickie. Er hat aber immer noch den gleichen Job und ist die ganze Woche unterwegs. Wenigstens kommt er an den Wochenenden nach Hause. Ich bin froh, daß ich nicht eifersüchtig bin!"
    „Du mußt dir um nichts Sorgen machen", versicherte ich.
    „Oh, ich bin voll der Fettsack", protestierte Alicia zu Unrecht. „Du hingegen bist immer noch groß, dünn und wunderschön. Das muß davon kommen, daß du Single geblieben bist."
    Ich hatte Alicias kleine Spitzen vergessen, so wie man kleine Fehler in ansonsten netten Menschen eben manchmal vergißt. Einen Moment machte mich diese Bemerkung fast schwach. Ich war unvorbereitet zurück in der Umgebung meinet Kindheit, ich merkte, wie ich defensiv die Anträge, die ich bekommen hatte, zusammenrechnete. Schande! Wenn ich allein gewesen wäre, hätte ich mir für diesen Rückfall selbst eine Ohrfeige gegeben. Unter den gegebenen Umständen mußte ich ganz fest den Mund halten. Ich war kurz davor gewesen zu erwidern: „Oh, Alicia, ich bin einfach so wählerisch!"
    „Wo wohnt ihr denn jetzt?" fragte ich statt dessen und versprach mir eine nette Belohnung für meine Zurückhaltung. Ohrringe?
    „Hat Mimi dir das nicht erzählt?" Alicia warf Mimi einen gespielt vorwurfsvollen Blick zu. „Wir haben zwei Häuser weiter ein Haus gekauft, neben Mrs. Harbison, ich glaube ungefähr vor einem Jahr.
    Also werde ich oft Gelegenheit haben, dich zu sehen! Zumindest, wenn ich mal Zeit habe", fügte sie zu meiner Erleichterung hinzu.
    „Gehörst du immer noch jedem Club der Stadt an?"
    „Klar, und dazu noch ein paar Ausschüssen des Colleges. Man muß die alte Alma mater ja unterstützen, und so habe ich etwas zu tun, während Ray weg ist!"
    Alicias Energie war legendär. Unter all dem Getue, das sie anscheinend für nötig hielt, war Alicia eine sehr tüchtige Frau. Mimi hatte mir erzählt, Alicia habe im College ohne Ausnahme immer zu den Besten gehört. Aber jedes Mal, wenn Rays Freunde aus der Bruderschaft das ihr gegenüber erwähnten, zwinkerte und kicherte sie nur und erklärte es müsse sich um einen glücklichen Zufall handeln.
    „Weißt du", sagte unsere alte Freundin jetzt spitzbübisch, „Mimi war in jedem Ausschuß in Houghton, und irgendwann gaben sie auf und fingen an, sie dafür zu bezahlen. Ich hoffe nur, dass mir diese Stadt irgendwann mal ein Gehalt dafür zahlt, daß ich sie am Laufen halte!"
    „Das hast du sicher

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