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Stummer Zorn

Stummer Zorn

Titel: Stummer Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Entscheidung, aber erleichtert, sie hinter mir zu haben.
    „Was, wenn wirklich alle vier übrigen 0 positiv haben? Heute morgen habe ich nur gescherzt, aber es könnte ja immerhin sein. Was dann?"
    „Teufel auch, ich weiß es nicht. Wir stellen sie in eine Reihe und bitten sie, die Hosen runterzulassen."
    Widersinniger weise begannen wir beide zu kichern.
    „Das war ziemlich krank", sagte Barbara, als sie sich wieder beruhigt hatte. „Aber wir hätten eine Chance, den Betreffenden zu erkennen."
    „Wie du heute schon sagtest, ich hole mir meine Lacher heutzutage, wo ich sie finden kann." Ich hörte Mimi oben an der Treppe. „Also hast du noch einen vor dir und ich zwei. Ans Werk", sagte ich hastig. „Wir sehen uns." Ich legte auf.
    „Nick, ich gehe mal ein Weilchen raus", verkündete Mimi. Plötzlich schien sie sich an etwas zu erinnern und wirkte besorgt. „Wann kommt Cully heim?"
    Ich sah auf die Uhr. „Er müßte jeden Augenblick hier sein. Er sagte, gegen einundzwanzig Uhr, und so spät ist es jetzt fast." Mir wurde klar, was ihr Sorgen machte. „He, ich kann allein sein, ohne zu zerschellen", sagte ich sanft zu ihr.
    „Oh. Du hast es durchschaut." Sie grinste. „Wir dachten, wir stellen es so geschickt an."
    „Ich habe eine Weile gebraucht", versicherte ich ihr und erwiderte das Grinsen.
    „Nick, du weißt, wie - na ja, ich bin irgendwie stolz."
    „Ja, Fräulein Mimi Houghton." Ich lächelte noch immer, aber ich spürte, wie das Lächeln etlosch. Ihr Gesicht wirkte völlig ernüchtert.
    „Du weißt, daß ich gesagt habe, Charles habe mit all dem nichts zu tun." Sie gestikulierte in meine Richtung und dann hinüber, wo Alicias Haus stand.
    Ich nickte und versuchte, mein Gesicht ausdruckslos zu halten.
    „Ich habe in der Hinsicht alles falsch gemacht, aber was ich sagte stimmt. Ich erzähle dir alles, wenn ich die Kraft dazu finde."
    „Gut, Mimi." Was hätte ich auch sonst sagen sollen?
    Dann ging sie durch die Hintertür zu ihrem Auto. Kopfschüttelnd schloß ich hinter ihr ab.
    Das Eßzimmer der Houghtons hatte sich seit der Nacht über vierzehn Jahre zuvor, in der ich Cully kennengelernt hatte, kaum verändert. Elaine kaufte das Beste und paßte gut darauf auf. Genau wie sie sich den besten Mann ausgesucht und hervorragend auf ihn aufgepaßt hatte, erkannte ich während des köstlichen Abendessens. Ich hätte die Idee immer weiter ausspinnen und die Familie so immer besser verstehen können, aber ich rief mich zur Ordnung und erinnerte mich meiner Mission.
    Es war nicht leicht, einen Anknüpfungspunkt für das seltsame Thema Blutgruppen zu finden. Das schimmernde Holz des Tisches, das gravitätische Blitzen des Silbers, die Blumen in det Kristallvase, all das tadelte mich für mein geschmackloses Problem. Es schien kaum möglich, daß das elegante, gestreifte Polster von Elaines Stühlen einverstanden war, dem Hintern einer Vergewaltigten zur Verfügung zu stehen. Aber es war genauso real wie der Tisch oder das Silber, sagte ich mir streng. Ich riß mich zusammen und wartete auf eine passende Gesprächssituation. Don selbst sorgte schließlich dafür.
    „Süße, hast du etwas von Orrin Sherwood gehört?" fragte er Elaine.
    „Es geht ihm nicht besonders", antwortete sie mit diesem bedrohlichen leichten Kopfschütteln, das bedeutete, daß er in Lebensgefahr schwebte. „Dieser Unfall war einfach eine Katastrophe. Seine Frau verläßt das Krankenhaus nicht mal, um sich daheim ein paar Stunden hinzulegen. Sie sagt, Orrin müsse ihr Gesicht sehen, wenn er die Augen aufmacht, hat mir Miss Pearlie erzählt."
    „Davon weiß ich ja gar nichts! Was ist passiert?" fragte Cully. „Orrin hat, hm, zwanzig Jahre lang für Vater gearbeitet", sagte er zu mir. Elaine runzelte leicht die Stirn.
    Don beschrieb die Umstände des Verkehrsunfalls, doch ich hörte kaum zu, so sehr war ich mental auf dem Sprung.
    „... und er hatte viel Blut verloren, viel zuviel."
    Danke, Don. Auf die Plätze, fertig, los. „Ich schätze, darum ging es neulich bei der Blutspendeaktion", warf ich ein. „Ein Junge aus einem meiner Kurse sagte, man habe ihn angerufen. Das Krankenhaus hatte nicht genug Blut der entsprechenden Blutgruppe. Er ging hin und spendete."
    „Mensch, wenn ich das gewußt hätte, hätte ich auch gespendet", sagte Don kummervoll. „Ich wünschte, sie hätten etwas gesagt, als ich noch im Krankenhaus war! Orrin und ich haben zusammen gedient, und ich glaube, damals fanden wir heraus, daß wir dieselbe

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