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Stupid Crazy Love Story

Stupid Crazy Love Story

Titel: Stupid Crazy Love Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacy Kramer , Valerie Thomas
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wäre, erst unter seinem Arm hindurchzufassen, um meine Hand dann langsam an seinem Arm hinabgleiten zu lassen, bis meine Finger bei seinen ankommen? Doch während ich noch über die beste Strategie nachdenke, legt mir Max ganz nebenbei die Hand auf die Schulter und schon sind wir wieder miteinander verbunden. Und ich muss mir nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen. Max hat wahrscheinlich nicht eine Sekunde darüber nachgedacht.
    Wir biegen in eine schmale Gasse ein, die von kleinen Straßenständen gesäumt ist. Überall stehen knutschende Pärchen in den Ecken, Jugendliche lungern auf Treppenstufen herum und teilen sich Zigaretten. Der Trubel von der Hauptstraße lässt nach, es wird ruhiger. In einem kleinen Schaufenster fällt mir ein Kleid ins Auge. Ich bleibe stehen und betrachte es. Es ist dunkelrosa und besteht aus mehreren Lagen Spitze, hat kleine Kappenärmel und ist mit gelben Blüten bestickt. Es reicht beinah bis zum Boden und sieht aus, als wäre es aus Papier gefertigt, wie ein kunstvolles, selbst gemachtes Valentinsgeschenk.
    Â»Gefällt es dir?«, fragt Max.
    Â»Ja, irgendwie finde ich es faszinierend. Es ist gleichzeitig altmodisch und elegant.«
    Â»Komm, lass uns reingehen. Probier es an«, schlägt er vor.
    Â»Also erstens trage ich überhaupt keine Kleider, vor allem nicht so eins. Zweitens habe ich so gut wie kein Geld und drittens … «
    Â»Komm wieder runter, Flores. Weißt du, was, dein Drittens ist mir total egal. Und dein Erstens und Zweitens genauso. Es gefällt dir. Probier es an.«
    Max öffnet die Tür und schiebt mich in den Laden. Auf den Kleiderständern hängen unzählige leuchtende, gerüschte Kleider. Der ganze Laden ist voll damit. Bis in die letzte Ecke. Es ist kaum Platz, sich zwischen den vielen Kleidern zu bewegen. Von der niedrigen Decke und an den Wänden hängen Handtaschen und Hüte.
    Â»Hola«, begrüßt uns eine rundliche alte Frau. Sie ist so klein, dass sie mir gerade eben bis zur Schulter reicht. »Lassen Sie mich Ihnen helfen, senorita.«
    Ehe ich etwas sagen kann, führt sie mich zu einem der Kleiderständer, zieht ein limettengrünes Macramékleid hervor und hält es vor mich hin. Es ist übersät mit rosafarbenen Pompons. Hässlich ist gar kein Ausdruck.
    Â»Gefällt?« Die Frau sieht mich hoffnungsvoll an.
    Ich sehe zu Max, der nur mühsam ein Lachen unterdrücken kann. Ich versuche, mir etwas Diplomatisches einfallen zu lassen, aber was ich letztendlich hervorbringe, ist: Ȁhm, nein. Ganz und gar nicht.«
    Als Max meine unverblümte Antwort hört, lacht er los.
    Ich wechsle zu Spanisch, damit er nicht mitbekommt, was ich sage, und versuche, der Frau zu erklären, dass ich eigentlich keine blumigen Kleider trage. Trotzdem freut sie sich dermaßen, dass sie mit mir Spanisch sprechen kann, dass sie mir gar nicht richtig zuhört. Sie hat eine Mission und sie wird sich nicht davon abbringen lassen. Wie ein tanzender Derwisch hüpft der kleine runde Ball auf der Suche nach dem perfekten Kleid für mich zwischen den Kleiderständern umher.
    Â»Na los«, flüstert Max mir zu. »Probier was an. Das ist doch lustig.«
    Â»Ich trage aber keine Kleider«, erwidere ich.
    Â»Dann mach halt eine Ausnahme.«
    Â»Nur wenn du auch eine machst.«
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Wenn du eins anziehst, ziehe ich auch eins an«, antworte ich.
    Max guckt mich ungläubig an. Doch ich meine es absolut ernst. Dann sehe ich das Lächeln in seinen Augenwinkeln. Er nimmt die Herausforderung an. Ich hätte mir denken können, dass er einer von diesen Typen ist, die zu allem bereit sind.
    Â»Okay«, sagt er. »Ich suche eins für dich aus und du eins für mich.«
    Die alte Frau zieht Kleider aus allen Ecken hervor, eins scheußlicher als das andere. Ich schüttle immer nur den Kopf und sage: »Lo siento.« Sie ist trotzdem erstaunlich vergnügt und lässt sich überhaupt nicht davon beeindrucken, dass ich ihr keinerlei positive Rückmeldung gebe.
    Unterdessen schreitet Max die Kleiderständer ab und guckt sich die Kleider an.
    Dann verschwindet die Frau kurz hinten im Laden und kommt mit einem schlichten weißen Baumwollkleid wieder. Es ist wunderschön in seiner Einfachheit. Und wie für Max gemacht. »Si«, sage ich. Sie lächelt und ist offenbar sehr mit sich selbst

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