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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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nickte. Ihr Blick war ins Leere gerichtet, auf die Vergangenheit. Sie konnte die unglaubliche Fläche des Gebiets, das unter dem Namen Sandmeer bekannt ist, vor sich sehen, als wäre es gestern gewesen. Ein Land, in dem nur die Härtesten und Vorsichtigsten überlebten. Die wilde, zutiefst beeindruckende Landschaft ließ sie einfach nicht los.
    Das Sandmeer ; das sich in goldenen Wellen bis zum Horizont erstreckt, windige Sanddünen, tigergestreift, mit samtigen Schatten. Eine Stille, so groß wie die Wüste selbst, vollkommene Reglosigkeit, nur der Wind, der den Sand leise wispernd die hohen Sanddünen herunterrieseln lässt...
    In der langen Stille studierte er sie, sah die Erinnerungen wie flüchtige Wolkenformationen über ihr ausdrucksvolles Gesicht huschen. Er spürte eine tiefe Sehnsucht in ihr, eine Sehnsucht nach den unberührten, wilden Orten dieser Welt. Er war wohl vertraut mit dieser Sehnsucht. Sie hatte ihn schon an die entferntesten, gefährlichsten und zugleich schönsten Orte dieser Erde geführt.
    Shelley blinzelte und richtete den Blick wieder auf ihren Teller.
    »Hat dir die Sahara gefallen?«, erkundigte er sich ruhig.
    »Ja. Sie besitzt eine Schönheit, die ...«
    Ihre Stimme erstarb. Sie hob hilflos die Hand. Ihr fehlten die Worte, um ihre Empfindungen zu beschreiben.
    »Ja«, sagte er leise, »Seelenlandschaften.«
    Betroffen von Cains unheimlichem Einfühlungsvermögen, konnte sie ihn nur anstarren. Dann merkte sie, dass ihre Fingerspitzen auf seiner Handfläche ruhten. Erinnerungsverloren hatte sie die Hand nach ihm ausgestreckt, als hätte sie ein Recht, seine Wärme, sein Leben zu teilen.
    Seelenlandschaften.
    Hastig zog sie ihre Hand zurück. Nein, sie wollte keine so tiefe Übereinstimmung, das ängstigte sie.
    Er ist ein Wanderer. Er wird sich nehmen, was ich zu geben habe. Und dann wird er gehen.
    Er wird mir nicht wehtun wollen, aber am Ende doch all das zerstören, woran ich so hart gearbeitet habe. Wanderer und ein festes Zuhause passen einfach nicht zusammen.
    Und ein Zuhause war alles, was Shelley hatte.
    Sie riss sich zusammen, nahm ihre Gabel wieder zur Hand und wechselte das Thema.
    »Wie alt warst du, als du anfingst, allein herumzureisen?«, fragte sie in neutralem Tonfall.
    Er blickte die Hand an, die sie berührt hatte. Langsam rollten sich seine Finger über seiner Handfläche zusammen, als wolle er die Wärme ihrer Berührung festhalten. Aber als er sprach, war seine Stimme so neutral und emotionslos wie ihre, trotz des überwältigenden Hungers, der mit Krallen in seinem Inneren wütete.
    »Hab mich gleich nach dem College in Bewegung gesetzt«, sagte er. »Hab bis zu meiner Heirat für eine Firma gearbeitet, die Bodenschätze erkundet. Sie wollte nicht reisen, also bin ich danach zu Hause geblieben.« »Und es hat dir nicht gefallen.«
    »War eine ganz schön lehrreiche Erfahrung für mich.«
    »Wirklich?«
    »Jep. Hab gelernt, dass es keinen Unterschied macht, ob man nun zu Hause lebt oder nicht, wenn die Frau einem untreu sein will.«
    Shelley wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.
    »Aber die Zeit war kein Totalverlust«, sagte er. »Ich habe meine eigene Firma aufgebaut.«
    Sie wollte ihn nach dieser Firma fragen, doch was herauskam, war etwas ganz anderes.
    »Hast du sie geliebt?«
    »Ich war zu jung, um den Unterschied zwischen Lust und Liebe zu kennen. Hast du ihn geliebt?«
    »Wen?«
    »Den, der dich gelehrt hat, reisende Männer zu hassen.«
    Vorsichtig nahm sie einen Bissen Lachs und kaute sorgfältig. Sie wünschte, sie hätte das Thema Liebe, Heirat und reisende Männer nie zur Sprache gebracht. Aber sie konnte sich jetzt nicht drücken.
    Er hatte ihre Frage auch beantwortet.
    »Ich dachte, ich würde ihn lieben«, sagte sie zögernd.
    »Und jetzt?«
    »Jetzt weiß ich, dass es zwei Menschen braucht, um ein Zuhause zu gestalten. Er dachte, ich wäre glücklich, wenn ich Hausfrau spielen, Mahlzeiten kochen und Babys wickeln könnte.«
    »Ihr habt Kinder?«
    »Nein. Damals dachte ich, ich wollte zuerst das College zu Ende bringen.«
    »Du hast ihm nicht vertraut«, erklärte Cain ohne Umschweife.
    »Du bist wirklich clever. Ja, das stimmt.« »Dann hast du ihn auch nicht geliebt. Liebe ohne Vertrauen ist nicht möglich. Wie alt warst du?«
    »Zwanzig.«
    »Und er?«
    »Neunundzwanzig. Er war Vertreter einer großen Firma.«
    Was sie nicht sagte, was sie nicht zu sagen brauchte, war, dass ihr Ex fast dauernd auf Reisen gewesen war.
    Cain nahm einen Schluck

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