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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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sehen.«
    Er seufzte und fuhr sich erneut durch die Haare.
    »Im Vergleich zu Lulu kam mir JoLynn fast harmlos vor«, gestand er. »Außerdem brauchte Billy jemanden, der auf ihn aufpasste. Früher hat Dave immer das Schlimmste von JoLynn abgefangen und Billy beschützen können. Aber im Moment ist er in Frankreich, also bin ich zurückgekommen. Ich bleibe hier, solange ich kann.«
    »Und dann?«, fragte sie und schritt dabei zu der nach Westen weisenden Fensterfront.
    »Dann komme ich sobald wieder zurück, wie ich kann.«
    Sie blickte aus dem Fenster, ohne die herrliche Aussicht zu genießen.
    »Genug gesehen?«, fragte er wenig später.
    »Ja.«
    Er hatte das deutliche Gefühl, dass sie damit nicht die Aussicht meinte, sondern seinen Lebensstil.
    »Shelley -«
    »Ruf mich an, bevor du fliegst«, schnitt sie ihm kühl das Wort ab. »Falls es dir recht ist, kannst du mir einen Schlüssel geben, dann überwache ich während deiner Abwesenheit die Arbeiten.«
    »Und wenn ich nicht gehe? Darf ich dich dann auch anrufen?«, erkundigte er sich mit schneidender Höflichkeit.
    »Aber sicher.«
    »Zu gütig.«
    »Güte hat damit nichts zu tun.«
    Sie nahm ihr Notizbuch heraus und begann etwas hineinzukritzeln.
    »Du wirst dir die Farb- und die Teppichproben ansehen müssen, die ich für dich raussuche«, erklärte sie, während sie sich Notizen machte. »Und dann wäre da noch die Frage der Möbel.«
    Er machte eine aufgebrachte Armbewegung. »Was immer auch passt, ist in Ordnung. Nur groß genug soll’s sein, damit ich mich wohl fühle, wenn ich hier bin.«
    Sie blickte von ihrem Notizbuch auf. Ihre Miene war die einer aufmerksamen Geschäftsfrau, die die Wünsche ihres Kunden aufnimmt. Ihre Augen unter den dichten Wimpern wirkten sehr dunkel.
    »Was immer auch passt?«, wiederholte sie. Dann zuckte sie anmutig die Schultern. »Wie du willst. Es ist schließlich dein Zuhause.«
    »Es ist meine Wohnung. Ein Zuhause entsteht durch Liebe, nicht durch Farb- und Teppichmuster.«
    Der schlanke goldene Kuli blitzte, als sie mit einer ausholenden Bewegung auf das gesamte Penthouse wies.
    »In einer Wohnung wohnt man«, sagte sie. »Hier wohnt keiner.«
    In der nun folgenden Stille klang das Klicken von Shelleys Kuli überlaut. Sie steckte Stift und Notizbuch wieder in ihre Handtasche und ging zur Tür.
    »Ich rufe dich an, wenn ich ein paar Muster ausgesucht habe, die ich dir zeigen möchte.«
    »Nicht so schnell, Miss Wilde.«
    Sie blieb zögernd stehen. Dann drehte sie sich um. Eine braune Augenbraue zog sich fragend in die Höhe.
    »Ja, Mr. Remington?«
    »Ich will dabei sein, und zwar überall. Farbmuster, Teppichmuster, Tapetenmuster, Fliesen, die ganze Chose.«
    »Ich dachte, du vertraust mir.«
    »Oh, das tue ich«, entgegnete er und ging dabei mit seinem lautlosen, geschmeidigen Gang auf sie zu. »Ich vertraue darauf, dass du mir all die Dinge zeigst, die meiner Wohnung bisher abgegangen sind. Und zwar ab sofort.«
    Einen Moment lang war sie sicher, dass Cain sie in die Arme nehmen und ihr erneut zeigen würde, wie verwirrend der Kuss eines Mannes sein konnte. Aber das tat er nicht. Stattdessen hielt er ihr schlicht lächelnd den Arm hin.
    Die Tiefe ihrer Enttäuschung munterte sie auch nicht gerade auf.
    »Sollen wir?«, murmelte er.
    Sie dachte an die endlosen Kataloge voller Farbmuster, Stoffund Teppichproben. Mit einem feinen, gehässigen Lächeln hakte sie sich bei ihm unter.
    »Das«, sagte sie laut und deutlich, »wird dich zu Tode langweilen.«
    »Kann mir nicht vorstellen, dass mich irgendwas, das ich mit dir zusammen mache, je langweilt.«
    Eine leichte Röte stieg in ihre Wangen. Sie wusste, dass sie etwas tun musste, um seine sinnliche Flitze ein wenig abzukühlen - und ihre eigene hilflose Reaktion darauf.
    »Vertrau mir«, sagte sie kühl. »Es würde dich langweilen. Frag nur meinen Ex-Mann.«
    Cains Arm spannte sich unter ihrer Hand an, so dass er sich anfühlte, als wäre er aus Holz gehauen.
    »Versuchst du mir damit was zu sagen?«, fragte er.
    »Nimm’s als freundliche Warnung. Ich vergolde deine Wohnung, aber falls du ein Feuerwerk im Bett erwartest, dann bist du an die falsche Frau geraten. Ist das jetzt klar, oder soll ich’s dir schriftlich in die Eingangsfliesen mauern lassen?«
    »Hat dein Ex dich im Bett gelangweilt?«
    Shelley zuckte mit den Schultern und schwieg.
    »Kannst du dich nicht erinnern?«
    Auf einmal erinnerte sie sich sogar sehr gut, sehr lebhaft, doch ihr Panzer schien brüchig

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