Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
habe?«
    »In Billys Zimmer?«
    »Na ja, in Wirklichkeit hat mich Lupe reingelassen. Danach war’s bloß eine Zeitfrage. Sein Zimmer ist so wie er. Vital und offen.«
    Der Junge stieß erneut ein Juchzen aus und wedelte ihnen mit einem Kunstband zu.
    »Schau, Onkel Cain! Jetzt kann ich dir zeigen, wie Gorpians aussehen und Tannax Four Weirdmaster und ...«Er überflog rasch den Index. »Cherfs! Da stehen sogar die Cherfs drin!«
    Shelley spürte Cains lautloses Lachen, weil er sie noch fester an sich zog.
    »Kann’s kaum erwarten«, sagte er zu seinem Neffen. Dann, leise zu Shelley: »Was zum Teufel sind Cherfs?«
    »Frag bloß nicht. Scheußliche Kreaturen.«
    Wieder verlor sich Billy in einem der herrlichen Kunstbücher, diesmal mit liebevoll gemalten, fremdartigen Landschaften, doch schließlich war das größte Päckchen einfach doch zu verlockend. Er hob es hoch, schüttelte es behutsam und begann es dann vorsichtig auszuwickeln. Obwohl er neugierig war und gerne wissen wollte, was drin war, scheute er gleichzeitig davor zurück, sein allerletztes Geschenk zu öffnen.
    Allmählich tauchte der funkelnde Silberdrache aus den Schichten des Geschenkpapiers auf. Mit ehrfürchtigem, ungläubigem Staunen hob er die Skulptur hoch und begaffte sie von allen Seiten.
    »Mannomann ... Mannomann ... echt cool«, stammelte er. »Schaut euch bloß mal diesen Schuppenpanzer an und die Zähne - und diese Krallen!«
    »Vorsicht«, sagte Shelley. »Ist alles ganz schön spitz.«
    Er strich über die schrecklichen Fangzähne und die Klauen des Untiers.
    »Wow - und scharf auch noch«, begeisterte er sich. »Dieser Drache ist kein Softie. Ich wette, er frisst Ritter zum Frühstück, ganze Armeen zum Mittagessen und ’nen fetten König zum Abendessen.«
    Squeeze, der noch immer um Billys Hals hing, regte sich langsam. Die Körperwärme des Jungen belebte die Schlange. Eine dunkle, gespaltene Zunge schoss hervor und züngelte blitzschnell über den Drachen. Dann legte das Reptil den Kopf auf das Haupt des Silberdrachens und glotzte Shelley ohne zu blinzeln an.
    »Glaubst du, Squeeze ist einverstanden mit den Geschenken?«, fragte Cain.
    »Ich glaube, dass er schleunigst wieder in sein Terrarium gehört. Schau.«
    Jetzt entdeckte Cain auch Stups, die sich jagdlüstern heranpirschte. Mit zwei raschen Schritten war er am Bett, hob die Schlange von Billys Schultern und stopfte sie geschickt in ihren Glaskäfig zurück.
    Stups beobachtete das Ganze zwar neugierig, was für eine Katze schließlich normal war, doch ohne erkennbare Fresslust.
    Cain legte den schweren Deckel wieder auf Squeezes Wohnung.
    Squeeze züngelte an der Glaswand und beobachtete die riesige Katze.
    »Glauben Sie, dass sie je Freunde werden?«, fragte Billy.
    »Na ja, solange ein Schiedsrichter da ist, um das Schlimmste zu verhüten«, entgegnete Shelley trocken, »dann werden sie’s sicher überleben. Vielleicht gefällt’s ihnen sogar.«
    »Aber heute Abend würde ich das lieber nicht ausprobieren wollen«, sagte Cain. »Ich bin zu müde, um den Schiri für eine Riesenkatze und eine Boa Constrictor zu spielen. Komm, schnapp dir deine Beute, und lass uns nach oben gehen.«
    Sobald er und Billy mit den Armen voller Geschenke durch die Tür verschwunden waren, zog Shelley sie zu und rannte an ihnen vorbei die Treppe hinauf, wobei sie im Vorbeiflitzen die Lichter im Gang ausknipste.
    »Was soll das werden? Willst du unsere Nachtsichtfähigkeit testen?«, fragte Cain verblüfft.
    Shelley stellte sich taub.
    »Autsch«, sagte Billy, der mit seinem Onkel zusammengestoßen war. »Deine Boots sind aber hammerhart.«
    »Man kann sich ja den Hals brechen in dieser Dunkelheit«, rief Cain empört.
    »Dann macht eben langsamer«, rief Shelley aus der Küche zu ihnen hinunter.
    Sie holte rasch Billys Geburtstagskuchen aus seinem Versteck im Küchenschrank. Die Stimmen der beiden kamen näher.
    »Langsamer!«, befahl sie.
    Hastig und tänzelnd vor Ungeduld, zündete sie eine Kerze nach der anderen an. Manche der schlaffen Dochte wollten und wollten nicht anbrennen.
    Billy und Cain schlossen auf die harte Tour Bekanntschaft mit dem Esszimmertisch. Dumpfe Stöße und ein schmerzhafter Fluch drangen zu Shelley in die Küche.
    »Augen zu!«, rief sie.
    »Was macht das für ’nen Unterschied? Es ist auch so stockfinster!«, kommentierte Cain.
    »Kann ich mich erst hinhocken?«, fragte Billy.
    »Ich weiß nicht. Kannst du?«
    Danach folgte ein amüsantes Verbalscharmützel, wie es

Weitere Kostenlose Bücher