Sturm auf mein Herz
schmeckte ihn erneut mit der Zunge.
»Jetzt, wo ich weiß, wie gut es ist, möchte ich mich gleich wieder in dir vergraben und dann wieder und wieder.«
»Ja.« Sie streichelte ihn mit ihrem Haar, schmeckte ihn, liebte ihn. »Wieder und wieder. Ich will...«
Sie erstarrte angesichts ihrer Gedanken. Ich will Cain besitzen , will ihn für immer in meinem Körper festhalten, damit ihn mir keine andere Frau mehr wegnehmen kann.
Er sah, wie sich ihre großen braunen Augen verdunkelten, und fragte sich, was ihr fehlte.
»Kätzchen?«
Sie blickte ihn seltsam an, als hätte sie plötzlich Angst vor ihm.
»Was ist? Hab ich dir doch wehgetan? Wir müssen uns nicht gleich wieder lieben, falls du dir deswegen Sorgen machst. Bloß so mit dir zusammen zu sein macht mir mehr Freude, als ich je mit einer Frau zu haben erwartet hätte.«
Sie schüttelte langsam den Kopf.
»Deine Haare«, stöhnte er und musste sich kurz unterbrechen. »Mach das noch mal. Sie sind wie ein kühles Feuer, das mich umhüllt.«
Wieder wurde Shelley von einer Welle der Besitzgier überrollt. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass er von Bett zu Bett hüpfte, wie ihr Ex-Mann, dass er mit anderen Frauen das machte, was er mit ihr gemacht hatte. Dass er sich von ihnen befriedigen ließ, wie vorhin von ihr.«
»Shelley?«
Cains Stimme war ebenso sanft wie die Fingerspitzen, die ihre Wange liebkosten. Sie holte tief und zittrig Luft und zwang sich ein wenig zur Ruhe.
»Du hast mir nicht wehgetan.«
»Bist du sicher? Als du merktest, dass ich wieder hart wurde, hast du ganz ängstlich dreingeschaut.«
»Das war es nicht. Mir ist nur klar geworden ...« Ihre Stimme brach.
Ihre Gefühle waren so neu für sie, so überwältigend, dass sie nicht klar denken konnte. Es fiel ihr gar nicht ein, seiner Frage auszuweichen oder gar diplomatisch zu reagieren. Sie konnte nur an eins denken: an die Wahrheit, die sie soeben entdeckt hatte.
»Ich will nicht, dass du mit anderen Frauen zusammen bist«, sagte sie heftig. »Es war schlimm genug mit meinem Mann. Mit dir wäre es ...«
Sie schwieg und schloss die Augen, versuchte, sich wieder in die Hand zu bekommen.
»Shelley.«
Sie zögerte, dann blickte sie ihn an. Seine Augen brannten vor Erregung.
»Du hast mir vorhin anscheinend nicht zugehört«, sagte er leise. »Was ich mit dir erlebt habe, habe ich noch nie mit einer
Frau erlebt und werde es auch nie. Du bist es, Kätzchen, nicht ich.«
»Aber bei anderen Männern bin ich auch nicht so.«
»Dann sind wir wohl aufeinander angewiesen, schätze ich.«
Er lächelte leicht schmerzlich, denn die Gefühle drohten ihn zu überwältigen. Zärtlich streichelte er ihren Nacken. Er zog sie zu sich hoch und küsste sie, bis sie ihre Angst, ihn zu verlieren, vollkommen vergaß. Sie schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn ebenso hungrig wie er sie.
Schließlich ließen sie einander behutsam wieder los, seltsam getröstet in dem Bewusstsein, dass einer den anderen so leicht erregen konnte. Sie vergrub das Gesicht an seinem Hals und sog seinen warmen, männlichen Duft gierig in sich ein. Einen Moment später begann sie leise zu lachen.
»Dein Magen knurrt schon wieder.«
»Zwei Bedürfnisse kann ein Mann nicht sehr gut kontrollieren. Hunger ist eins davon.«
»Ich glaube, ich habe genau das Richtige für dich.«
»Das hast du, Kätzchen, ja wahrhaftig.«
Er strich mit der Hand an ihrem Körper entlang und zwischen ihre Beine, bis sie überrascht nach Luft schnappte. Sie hatte nicht geahnt, dass sie dort noch immer so empfindsam war.
»Willst du’s nicht mit mir teilen?«, flüsterte er.
Lachend biss sie ihn in die Schulter und schwang sich aus dem Bett. Die Sandwiches standen noch dort, wo sie sie hingestellt hatte, auf der Kommode. Sie nahm das Tablett und drehte sich damit zu ihm herum. Als sie ihn ansah, stockten ihre Schritte.
Cain blickte sie an, als hätte er noch nie eine Frau gesehen. Seine Augen wanderten über ihre zerwühlten Haare bis zu ihrem Zehennägeln und wieder zurück zu all den verführerischen Kurven.
Eine prickelnde Hitze wallte in ihr auf. Auf einmal war sie sich ihrer Blöße überdeutlich bewusst.
Ihr Mund war plötzlich ganz trocken. Es kam ihr vor, als würde sie ihren Körper mit seinen Augen sehen, würde zum ersten Mal sehen, wie verlockend ihre steifen Brustwarzen waren, ihre sanft geschwungenen Hüften und das Dreieck dunkler Haare darunter, in dem sich jenes heiße, feuchte Zentrum verbarg, das das
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