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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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schlecht.«
    »Iss.«
    »Willst du mir damit sagen, dass ich meine Kräfte noch brauche?«
    »Ja!«
    Hand samt Sandwich verschwanden. Leise Kaugeräusche drangen zu ihr herunter. Sie legte die Stirn auf die angezogenen Knie und versuchte an alles zu denken, bloß nicht an seinen herrlichen Männerkörper, der dort oben nackt auf dem zerwühlten Bett lag.
    Sie spürte eine Bewegung und blickte gerade rechtzeitig auf, um zu sehen, wie ein weiteres Sandwich vom Tablett verschwand. Ihr Magen knurrte protestierend.
    Wieder tauchte eine große Pranke auf und wedelte mit einem Sandwich. Es war bereits halb aufgegessen.
    »Mylady haben gerufen?«, meinte er.
    Sie packte seine Hand und biss herzhaft in das Sandwich, wobei sie seine Finger nur um Millimeter verfehlte.
    »Komm hoch, und iss mit, Kätzchen.«
    »Kann ich dir trauen?«
    »Das bezweifle ich. Willst du’s rausfinden?«
    Shelley richtete sich auf die Knie auf und spähte über den Bettrand.
    Der ganze, gut einen Meter neunzig lange Prachtkörper lag entspannt auf dem zitronengelben Laken. Cain hatte sich auf den Ellbogen gestützt und schob gerade den Rest des zweiten Sandwiches zwischen die kräftigen Kiefer. Seine Körperbehaarung variierte zwischen goldbraun, dort wo die Sonne ihn berührt hatte, und ziemlich dunkel, wo nicht.
    Doch was sie so an ihm anzog, war mehr als bloße Symmetrie von Fleisch und Knochen. Ihre Zuneigung zu ihm wuchs mit jedem gemeinsamen Lachen, mit seiner allumfassenden Sinnlichkeit, mit seiner Liebe zu Billy, ja selbst seiner eisigen Ablehnung JoLynn und ihrer rücksichtslosen Oberflächlichkeit gegenüber. Cain besaß einfach einen guten Kern, eine in-nere Stärke, die sie mehr faszinierte und anzog, als es jede äußere Schönheit hätte tun können.
    Sie betrachtete ihn, und Gefühle wallten in ihr auf und füllten all die leeren Orte, von denen sie bis jetzt noch gar nichts gewusst hatte, füllten sie, bis sie glaubte, zerspringen zu müssen vor Glück.
    »Das ist nicht fair«, sagte sie erstickt.
    »Ich hab dir das Sandwich doch angeboten.«
    »Nicht das.«
    »Was dann?«
    »Du. Ein Mann sollte nicht so schön sein.«
    Er legte das angebissene Sandwich aufs Tablett zurück und musterte sie. Seine Augen, zuerst blaugrau, wurden nun silbern, da er erkannte, dass sie genau das sagte, was sie empfand.
    In Shelleys Augen war er schön.
    Als sie das schiefe Lächeln sah, das er ihr schenkte, wusste sie nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.
    Wie konnte ich ihm nur so schnell so viel von mir geben ?
    Es gab nur eine Antwort: Sie hatte Cain mehr gegeben als nur ihren Körper. Viel, viel mehr. Und das freiwillig.
    Sie küsste die schwielige Fingerspitze, die sie berührte, als wäre sie ein wahr gewordener Traum.
    »Ich bin nicht schön, Kätzchen. Teufel noch mal, du hast beim ersten Mal selbst gesagt, ich wäre nicht mal attraktiv.«
    »Ich hab mich geirrt.«
    Lächelnd, kopfschüttelnd, streichelte er ihre Wange.
    Um sich abzuhalten, die Arme nach ihm auszustrecken, verschränkte sie sie auf der Matratze und stützte ihr Kinn darauf. Sie musterte ihn mit derselben Aufmerksamkeit, die sie ihren Kunstwerken widmete.
    »Menschen wie Brian und JoLynn mögen äußerlich schöner sein«, erklärte sie. »Aber man kann nicht in sie hineinblicken. Sie sind ... irgendwie trübe.« »Wie dein Ex?«
    »Und deine. Aber du bist nicht trübe. Du bist klar und stark bis in die Seele. Und das ist wahre Schönheit. Der Rest ist bloß Ablenkung.«
    »Dann bist du die schönste Frau, die je geboren wurde.«
    Er zog sie aufs Bett und nahm sie fest in die Arme. Seine Umarmung war weder fordernd noch hungrig. Er hielt sie ganz einfach, wollte ihre Wärme spüren, ihren Atem an seinem Hals, die feminine Stärke ihrer Arme, mit denen sie ihn festhielt.
    Seine Hände glitten zärtlich über ihren Körper. Sie zu spüren gab ihm die Sicherheit, dass sie real war und nicht ein Gespinst seiner tiefen Einsamkeit, einer Einsamkeit, die ihn schon so lange begleitete, dass er sie erst jetzt richtig spürte, nun, da sie fort war.
    Er war nicht länger einsam.
    Diese Erkenntnis durchzuckte ihn wie eine Schockwelle, die schlagartig alles veränderte.
    Shelley stieß einen erschrockenen Laut aus und stemmte sich ein wenig hoch.
    »Ist schon gut«, sagte er. »Ich habe nicht die Absicht, gleich wieder über dich herzufallen.«
    »Och, wie schade.«
    Seine Brust bebte in lautlosem Lachen.
    »Was ich dir nicht vorwerfen kann«, fügte sie hinzu. »Schau nur, was ich gemacht

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