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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Wanderschuhen alles andere als neu für sie.
    »Ich habe die Feldflasche mit dem Rest Limonade gefüllt«, sagte er. »Falls du was anderes willst, ich habe noch eine Feldflasche draußen in meinem Truck.«
    »Nein, Limo ist in Ordnung. Nachts ist es kühl. Wir werden nicht lange genug fort sein, um zusätzlich Wasser zu brauchen.«
    »Das dachte ich auch. Du hast eine Taschenlampe?«
    Sie zögerte. Irgendwie klang seine Frage mehr wie eine Feststellung.
    »Hab immer eine im Rucksack«, sagte sie.
    »Taschenmesser? Streichhölzer? Kompass?«
    »Und ein Verbandspäckchen, eine Thermodecke, die Hitze entweder reflektieren oder absorbieren kann«, fügte sie trocken hinzu. »Hab ich irgendwas vergessen, o erfahrener Wandersmann?«
    »Njet.«
    Er warf ihr einen amüsierten Seitenblick zu und konzentrierte sich dann wieder auf die Sandwiches. Gerade stapelte er Schinkenscheiben auf die offenen Brote.
    »Jetzt spuck’s schon aus«, forderte Shelley.
    Er schmunzelte. »Bist ein kluges Köpfchen, was?«
    »Das haben Kätzchen so an sich. Also was steckt dir da im Hals?«
    »Für ein Hauspflänzchen weißt du eine Menge über’s Überleben in der Wildnis.«
    »Hab’s auf die harte Tour gelernt. Das«, fügte sie deutlich hinzu, »war, bevor ich ein Zuhause hatte.«
    Alles, was er dazu sagte, war: »Hast du was zum Einwickeln der Brote?« »Dritte Schublade rechts.«
    Während er in besagter Schublade herumkramte, ging sie zum Kühlschrank.
    »Es ist noch etwas kaltes Backhuhn von gestern Abend da«, sagte sie.
    »Billys Appetit hat wohl nachgelassen.«
    »Keineswegs. Ich hab dazugelernt. Hab genug für fünf Mäuler gemacht. Auf diese Weise war noch so viel übrig, dass er sich ein paar Hühnerteile als Pausenbrot mitnehmen konnte.«
    Cain gluckste.
    »Ja, lach ruhig«, meinte sie. »Aber ich hab die Bezeichnung >leerer Magern erst richtig begriffen, seit ich Billy essen gesehen habe. In der Zeit, in der er hier war, hab ich eine vierfache Menge Chocolate Chip Cookies gebacken, zwei Mal.«
    Als sie vom Packen des Rucksacks aufblickte, sah sie, dass Cain sie mit einem so zärtlichen Lächeln beobachtete, dass ihr das Herz überlaufen wollte.
    »Ein liebevolles Kätzchen«, sagte er leise.
    »Das haben Hauspflanzen nun mal so an sich.«
    Aber ihre Stimme klang weit weniger herausfordernd als ihre Worte. Es war unmöglich, sich mit Cain zu streiten, wenn er sie so anlächelte.
    »Nächstes Mal komme ich zurück, bevor mein Neffe das letzte Cookie vertilgt hat.«
    Shelleys Augenlider zuckten, als sie hörte, mit welcher Ruhe er die Tatsache akzeptierte, dass er wieder fortgehen würde.
    Und zurückkommen.
    »Ich habe ein paar Cookies in der roten Kaffeedose auf dem obersten Fach im Schränkchen über dem Kühlschrank versteckt«, sagte sie und langte gleichzeitig nach einem Küchenschemel. »Dachte mir schon, dass du noch nicht zu alt dafür bist.«
    »Heißt das, du schon?«
    »Machst du Witze? In diesen Cookies stecken die drei wichtigsten Grundnahrungsmittel - Zucker, Fett und Schokolade.«
    Er nahm ihr grinsend den Küchenschemel weg und stellte ihn wieder unter den Tisch.
    »Wie oft soll ich’s dir noch sagen?«, brummte er. »Du hast jetzt einen Mann im Haus.«
    Er streckte den Arm aus und öffnete das Schränkchen über dem Kühlschrank. Leicht angesäuert bemerkte sie, dass er sich dabei nicht einmal auf die Zehenspitzen stellen musste.
    »Die da?«, erkundigte er sich.
    Noch bevor er ausgesprochen hatte, machte er sich auch schon am Deckel zu schaffen, und unversehens erfüllte Schokoladenduft die Küche.
    »O ja, das sind sie«, freute er sich, heftig schnuppernd. »Verdammt, das erinnert mich sofort an zu Hause.«
    »Hoffentlich gute Erinnerungen?«
    »Die besten. Seth liebt Chocolate Chip Cookies. Als Mum ihn geheiratet hat, war die Keksdose immer voll. Liebe, Lachen und der Duft von Schokolade.«
    Das sanfte, fast wehmütige Lächeln auf Cains Gesicht durchbrach sämtliche Verteidigungswälle, die Shelley um sich herum zu errichten versucht hatte. Sie hatte das unwiderstehliche Bedürfnis, ihn in die Arme zu nehmen und ihn zu halten, ihm stumm zu sagen, dass sie froh war, seine Erinnerungen, sein Lächeln mit ihm zu teilen, einfach mit ihm zusammen zu sein.
    Sie merkte erst, dass sie ihrem Impuls gefolgt war, als sie seine muskulöse Brust unter ihrer Wange fühlte. Auch seine Arme schlangen sich um sie, hielten sie fest.
    »Ich bin froh, dass du auch gute Erinnerungen an die Kindheit hast, nicht nur schlimme«,

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