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Sturm der Barbaren

Titel: Sturm der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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spricht er: »Habt Ihr Eure Untersuchungen bezüglich des Mordes an dem ausländischen Händler im letzten Herbst abgeschlossen?« Der Blick des Kaisers fällt auf Chyenfel.
    »Eine Untersuchung ohne Ergebnis kann man kaum als abgeschlossen bezeichnen«, beginnt der Hochlektor. »Die Waffe und der Täter konnten nicht dingfest gemacht werden. Die Verluste des Schatzmeisters belaufen sich auf mehr als tausend Goldstücke in weniger als einer Jahreszeit, denn wir sind gezwungen, von den Austriern zu kaufen.«
    »Das liefe in der Tat auf eine beträchtliche Summe hinaus, würde es so weitergehen«, überlegt der Kaiser und streicht nachdenklich mit den Fingern übers Kinn.
    »Eine wirklich beträchtliche Summe«, stimmt Chyenfel zu.
    »Was habt Ihr dem hinzuzufügen, Major-Kommandant?« Toziel neigt den Kopf in die Richtung des Spiegellanzenkämpfers.
    »Über jede Chaos-Waffe in der Waffenkammer wurde Rechenschaft abgelegt – was übrigens auch alle Lanzenkämpfer getan haben, die in Cyad jemals eine solche getragen haben, Eure Majestät.« Rynst lächelt. »Im Gegensatz zu den Magiern.«
    Der Kaiser des Lichts übergeht die Betonung des Wortes ›Lanzenkämpfer‹ und richtet sich in seinem silbernen Malachitstuhl auf.
    »Äh …« Bluoyal räuspert sich zurückhaltend.
    »Ja, Handelsberater Bluoyal?« Die Baritonstimme des Kaisers ist klar und ein leicht fragender Ton schwingt darin mit.
    »Äh, ja …« Bluoyal streckt dem Kaiser eine Schriftrolle entgegen. »Ich habe mir erlaubt, meine eigenen Untersuchungen anzustellen, Eure Majestät, und ich hoffe, dass sie Euch dienlich sein werden im Hinblick auf den weisen Rat des Ersten Magiers und des Major-Kommandanten der Spiegellanzenkämpfer.«
    Weder Rynst noch Chyenfel sehen den alten Händler an.
    Toziel winkt den Wächter zu seiner Linken heran, damit er ihm die Schriftrolle übergebe. Lautlos wandert sie zum Kaiser. Dann mustert er jeden Einzelnen seiner höchsten Berater, bevor er spricht. »Es scheint, dass weitere Untersuchungen kaum zu einem endgültigen Ergebnis führen werden.« Toziel lacht. »Solltet Ihr zu irgendwelchen neuen Erkenntnissen gelangen, möchte ich gern davon unterrichtet werden. Aber nach all den Jahreszeiten scheint es, dass der Mord an dem ausländischen Kaufmann einem unbekannten Attentäter angelastet werden muss, vielleicht waren es Schmuggler oder fremde Händler, die Aljak seinen Erfolg in Cyad neideten.«
    »Hoheit … das wird die Händler und Hafenwächter in Verruf bringen«, entrüstet sich Bluoyal.
    »Dann soll niemand darüber sprechen, und falls doch irgendetwas passiert, werden wir wissen, wer seine Klinge schärft.« Toziel hebt theatralisch die Hände. »Genug jetzt davon.« Er blickt den Ersten Magier an. »Hochlektor Chyenfel … wie steht es um den Verwunschenen Wald?«
    »Wie Euch bereits mitgeteilt, haben wir eine Nachbildung der Schlafsperre errichtet; in einem kleinen Wald weit im Norden haben wir diese Methode mit großem Erfolg erprobt.«
    »Aber Ihr könnt nicht sagen, wie lange diese Sperren halten werden.« Toziel runzelt die Stirn, dann wird sein Gesicht wieder glatt wie vorher.
    »Das stimmt. Aber wir haben die Sperren über einen Zeitraum von zehn Jahren beobachtet und sie halten noch immer. Wir dürfen nicht warten, bis die anderen Chaos-Türme versagen, nicht wenn so viel auf dem Spiel steht, Eure Majestät.«
    »Möglicherweise.« Toziel nickt, aber der Tonfall lässt nicht auf Zustimmung schließen.
    Chyenfel erwidert nichts darauf, er neigt nur den Kopf als Antwort.
    »Was gibt es von der Schiffswerft zu berichten, Rynst?« Toziel wendet sich dem spindeldürren Major-Kommandanten zu.
    »Die Feuerschiffe können durch nichts ersetzt werden, Eure Majestät, aber wir sind dabei, ein Segelschiff nach den Plänen aus dem Archiv zu bauen, das schneller sein wird als alle anderen auf dem Westmeer. Und wir glauben, dass wir weitere ähnliche Schiffe bauen können, wenn Ihr es für notwendig erachtet, Hoheit. Der Einsatz von Cammaborke als Treibsatz für die Kanonen scheint viel versprechend …«
    »Das weiß ich alles. Gibt es denn nichts Neues? Oder irgendwelche unvorhergesehenen Probleme?«
    »Nun ja … diese Schiffe sind nicht ganz billig …«
    »Sie werden mehr kosten, als Ihr mir bisher angekündigt habt, und die herkömmlich bewaffneten Schiffe werden unsere Handelsschiffe nicht so gut schützen können wie die Feuerschiffe. Daher werden wir mehr Schiffe brauchen und die Zölle für die Händler werden

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