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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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lange Nase dreht und mit den Franzosen Handel treibt, denke ich doch, dass er auf seine eigene Art und Weise ein loyaler Engländer ist.« Er fixierte Garrett und fragte: »Wie gut kennen Sie Collard?«
    Garrett lächelte reuig. »Vermutlich besser als Sie. In meiner … äh, wilden Jugend habe ich mit Gestalten Umgang gepflegt, wenn man so will, die nie im Empfangssalon selbst des niedrigsten Mitglieds der guten Gesellschaft anzutreffen wären. Ich kenne ihn und seinen Ruf, und ich bin mir bewusst, dass von Zeit zu Zeit das eine oder andere Fass wirklich außergewöhnlich guten französischen Brandys seinen Weg in meine Keller auf Holcombe gefunden hat. Zwar habe ich mit ihm und Keating mehr als ein Ale getrunken, aber wir sind keine Busenfreunde.«
    »Busenfreund hin oder her«, entgegnete Marcus, »ich glaube, er würde Ihnen vielleicht vertrauen, oder wenigstens nicht zu sehr miss trauen. Sie könnten mit ihm bei Keating einen auf die alten Zeiten trinken und das Gespräch dann unauffällig auf seine jüngsten Aktivitäten lenken, ohne dass es Verdacht erregt.« Als Garrett nickte, fuhr Marcus fort: »Was wir wirklich wissen müssen, ist, ob er kürzlich eine Überfahrt zu den Kanalinseln oder gar nach Frankreich unternommen hat. Es ist nichts, was er jedem erzählen würde, aber er könnte vielleicht eine Andeutung machen - besonders wenn Sie ihn mit genug Alkohol versorgen. Und wenn er einen oder zwei Namen fallen lässt, dann umso besser.«
    »Ich könnte versuchen, die eine oder andere Information von Keating zu bekommen«, erklärte Garrett mit einem Grinsen. »In der Gegend hier geschieht nichts, was der Wirt vom Stag Horn nicht weiß. Und wenn er wirklich einmal etwas nicht weiß, dann wird es höchstwahrscheinlich seine Frau wissen.« Nachdenklich fügte er hinzu: »Keating könnte auch eine gute Informationsquelle sein, um herauszufinden, wie Whitley seine Tage verbringt.« In bedauerndem Ton fuhr er fort: »Die verschiedenen Durchsuchungen seines Zimmers sind Whitley nicht verborgen geblieben. Er hat sich bei Keating beschwert, dass die Diener im Gasthof seine Sachen durchwühlt haben; da aber die meisten Angestellten dort mit Keating verwandt sind, ist diese Klage beim Wirt nicht auf Gehör gestoßen. Ich denke, Keating würde mir nur zu gerne alles erzählen, was der Major sich hat zu Schulden kommen lassen.«
    »Nun gut«, sagte Marcus und stand auf. »Sie finden so viel wie nur möglich von Keating und Collard heraus, und du, Jack, wirst nach London gehen.«
    »Und was ist mit dir?«, fragte Jack. »Jetzt sag nicht, dass du dich in Zukunft heraushalten willst.«
    Marcus schüttelte den Kopf. »Nein. Aber es scheint nicht viel zu geben, was ich im Moment tun kann, das ihr beide nicht viel besser erledigen könntet.« Er lächelte. »Außerdem bin ich ein frisch verheirateter Mann; und für die nächsten paar Tage wenigstens wäre es mir sehr lieb, wenn ich meine Zeit ganz meiner jungen Frau widmen könnte.«

    Als Marcus später am selben Tag mit Isabel an seiner Seite zurückkehrte, grübelte er über den nächsten Schritt seiner Werbung um seine widerspenstige Braut. Isabel erwies sich auch weiterhin als äußerst schwer zu fassen, und es hatte seit ihrer überstürzten Hochzeit kaum einen Augenblick Zeit für ein ungestörtes Gespräch gegeben - geschweige denn etwas anderes. Es war ihm sehr wohl bewusst, dass sie trotz der Beanspruchung durch Lord Mannings Krankheit mehr gemeinsame Zeit mit ihm hätte verbringen können, wenn sie das gewollt hätte, und dass sie die angegriffene Gesundheit des Barons als Vorwand genutzt hatte, um ihn auf Abstand zu halten. Marcus gönnte ihr die Zeit, die sie mit ihrem Schwiegervater verbrachte; er hatte auch viele Stunden bei ihm gesessen, aber das war nun zu Ende. Es würde, dachte er voller Vorfreude, als die Kutsche auf die breite geschwungene Auffahrt von Sherbrook Hall einbog, keinen Grund mehr geben, weshalb seine Braut nicht ab heute in seinem Bett schlafen sollte.
    Er zügelte die Pferde behutsam, sodass die Kutsche langsam zum Stehen kam, und lächelte Isabel an, die neben ihm saß. »Dein neues Zuhause erwartet dich, Madam.«
    Sie erwiderte das Lächeln schüchtern. »Es ist nicht wirklich neu, weißt du. Hast du schon vergessen, dass ich praktisch hier aufgewachsen bin?«
    Bei dem eindringlichen Ausdruck, der in seine Augen trat, stockte ihr der Atem. »Ich habe nichts vergessen«, erwiderte er mit belegter Stimme. Dann grinste er und fuhr fort:

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