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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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lange, schmale Nase und einen Ausdruck der Verachtung auf dem Gesicht. Sarah missfiel er auf den ersten Blick, und seine einleitenden Worte trugen nicht dazu bei, ihn ihr sympathischer zu machen.
    »Countess.« Seine Verbeugung war übertrieben korrekt. »Ich bin gekommen, um Ihnen ein Angebot für ein Objekt zu übermitteln, das sich, wenn ich richtig unterrichtet bin, noch in Ihrem Besitz befindet.« Seine Brauen trafen sich über seiner Nase. »Höchst ungewöhnlich angesichts Ihrer kürzlichen Verehelichung. Ich hätte es vorgezogen, die Angelegenheit mit Ihrem Gatten zu besprechen, wurde jedoch angewiesen, das Angebot Ihnen vorzutragen.«
    Sarah forderte ihn nicht auf, Platz zu nehmen. Sie wartete schweigend und abweisend, während er umständlich ein schmales Bündel Papiere aus seiner ledernen Aktentasche zog.
    Er blätterte es kurz durch. »Ja - das ist alles in Ordnung.« Er reichte ihr die Unterlagen, und sie nahm sie entgegen.
    »Wie Sie hier sehen«, er deutete von oben auf die erste Seite, »bezieht das Angebot sich auf die Quilley Farm, Haus und Grund, und die Summe steht hier.« Er deutete weiter nach unten.
    Sarah sah sich die Summe an, die erheblich höher lag als die von Haynes gebotene, überflog die Seite, blätterte zur nächsten weiter und zur nächsten, ohne auf Swithertons überraschtes Stirnrunzeln zu reagieren. Am Ende der letzten Seite angelangt, hob sie den Blick und fragte: »Wer ist Ihr Mandant?«
    »Äh ... das, meine liebe Countess, brauchen Sie nicht zu wissen.«
    »Da kann ich Ihnen nicht zustimmen.« Ihr eisiger, hochmütiger Ton und die Wut dahinter machten Switherton blinzeln. »Und ich bin nicht Ihre >liebe Countess<.«
    Er schluckte und neigte entschuldigend den Kopf, fasste sich jedoch sofort wieder und straffte seine Schultern. »Mein Mandant besteht auf Anonymität. Ich verstehe natürlich, dass Sie keine Erfahrung auf diesem Gebiet haben, aber diese Haltung ist durchaus nicht ungewöhnlich bei Grundstückskäufen.«
    »Wie auch immer.« Sarah hatte genug von Mr Switherton. »Ich bin nicht daran interessiert, die Quilley Farm zu verkaufen. Richten Sie das Ihrem anonymen Mandanten aus.« Sie streckte dem Anwalt die Papiere hin.
    Er trat einen Schritt zurück, weigerte sich, sie zu nehmen. »Dieses Angebot ist äußerst großzügig, Lady Meredith. Ich empfehle Ihnen dringend, den Rat Ihres Gemahls einzuholen, um Sie vor einer vorschnellen Ablehnung zu bewahren, die Sie später bedauern würden. Ich bin überzeugt, dass der Earl Ihnen raten wird, diese für ein solches Objekt offenkundig überhöhte Kaufsumme zu akzeptieren. Man kann nicht erwarten, dass eine Lady sich in derlei Angelegenheiten auskennt. Also besprechen Sie sich mit Seiner Lordschaft. Er wird Ihnen sagen, was das Beste ist.«
    Sarah ließ einen Moment in tiefem Schweigen verstreichen und erwiderte dann ruhig: »Die Quilley Farm ist nicht von ungefähr in meinem Besitz geblieben. Einer der Gründe ist, dass ich ein Angebot wie dieses«, sie schleuderte Switherton die Papiere entgegen, er fing sie, nach Luft schnappend, auf und presste sie an seine Brust, »ablehnen und damit Seiner Lordschaft ersparen kann, sich mit aufdringlichen Anwälten wie Ihnen abgeben zu müssen. Meine Ablehnung ist nicht vorschnell - sie ist wohlüberlegt. Die Quilley Farm wird in meinem Besitz bleiben - aus Gründen, die Sie nicht zu wissen brauchen, und an denen sich nichts ändern wird. Ich versichere Ihnen, das Einzige, was ich bedaure, ist die Tatsache, dass der Earl nicht hier ist, um Ihnen zu geben, was Sie in meinen Augen verdienen - leider gibt es Momente, in denen, eine Dame zu sein, ein unerwünschtes Maß an Zurückhaltung verlangt.«
    Sie hielt Swithertons Blick ein paar bedeutungsschwangere Sekunden lang stand und setzte dann gelassen hinzu: »Crisp - begleiten Sie Mr Switherton hinaus.«
    »Sehr wohl, Ma’am. Hier entlang, Sir.«
    Sarah hatte Mühe, ein Lächeln zu unterdrücken, denn der Ton des Butlers machte deutlich, dass er, sollte Switherton ihm auch nur den geringsten Anlass bieten, dem Anwalt mit Freuden demonstrieren würde, was sie und ihr Personal als angemessene Behandlung für ihn betrachteten.

Der erheiternde Gedanke ließ Sarahs Empörung erlöschen. Nach einem Blick auf ihren Sekretär stand sie auf - sie hatte dort nichts mehr zu tun - und kehrte zu der Chaiselongue zurück. Wie immer wartete Flickarbeit auf sie, aber sie erwog gerade einen Spaziergang im Garten, als Crisp zurückkam, um zu melden, dass

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