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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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die wesentlichen Dinge.
    Seit drei Tagen nagte Unsicherheit an ihr. Hatte sie die richtige Entscheidung getroffen? Als sie mit Charlie zusammen gewesen war, hatten sie keinerlei Zweifel daran gequält, dass, seine Frau zu werden, der richtige Schritt war, dass ihre Verbindung von Liebe getragen werden würde.
    Liebe war ihre Bedingung gewesen, und er hatte sie überzeugt, sie ihr zu schenken ... Genauer gesagt, hatte sie es sich eingeredet, und das war der Grund für ihre Beunruhigung.
    Was, wenn sie es sich nur eingebildet hatte? Wenn sie nur gesehen hatte, was sie sehen wollte - Hinweise auf seine Liebe in seinen Berührungen, in seiner Rücksichtnahme. Konnte es sein, dass sie einer Sinnestäuschung erlegen war?
    Er hatte die drei Worte nicht ausgesprochen - aber das hatte sie auch nicht erwartet. Er war kein Mann blumiger Phrasen, hatte keinen Hang zu Poesie oder Ähnlichem. Leidenschaftlich zu erklären: »Ich liebe dich«, passte nicht zu ihm.
    Da sie das wusste und akzeptierte, hatte sie in seinem Verhalten und seinen Reaktionen nach Beweisen dafür gesucht - und sie gefunden. Zumindest hatte sie das geglaubt.
    In den letzten Tagen ohne ihn hatte sie in ihrer Unsicherheit all ihre gemeinsamen Momente im Pavillon und anderswo durchlebt, sich alles ins Gedächtnis gerufen, was sie von ihm kennengelernt hatte, doch am Ende war sie nicht nur noch immer unsicher gewesen, sondern von Kopf- und Magenschmerzen geplagt.
    Aber sie konnte keinen Rückzieher mehr machen. Sie hatte seinen Antrag angenommen, zugestimmt, seine Frau zu werden, und die ganze Welt wusste es.
    Und vielleicht war es wirklich das Richtige, ihn zu heiraten. Vielleicht war ihre Überprüfung ihrer Entscheidung ja das, was Madame Garnaut, die Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt, mit »kompliziert« gemeint hatte.
    Conningham Manor kam in Sicht. Sarah seufzte. Von morgen an wäre es nicht länger ihr Heim.
    Waren vielleicht alle Bräute so unsicher?

10
    Es überraschte Sarah nicht, dass sie keinen Schlaf fand. Nachdem sie sich damit abgefunden hatte, zog sie ihr altes Kleid an und verließ das Haus. Diesmal wäre es keine Ausrede, wenn sie erklärte, dass Schlaflosigkeit sie zu einem nächtlichen Spaziergang veranlasst hatte, dachte sie in sich hineinlächelnd. Sie und Charlie hatten sich für heute nicht im Pavillon verabredet - die Tradition wollte es, dass sie sich erst vor dem Altar wiedersähen.
    Morgen Mittag würde sie seine Frau werden. Wieder wurde sie von Unsicherheit erfasst und setzte, ohne die märchenhafte Atmosphäre des Parks im Mondlicht wahrzunehmen, tief in Gedanken einen Fuß vor den anderen - bis ihr plötzlich bewusst wurde, dass ihre Schritte sie auf den Pfad zum Pavillon geführt hatten.
    Leuchtend weiß zeichnete er sich gegen die dunklen Bäume dahinter ab. Vielleicht fände sie dort Ruhe, in der Erinnerung an das, was sie mit Charlie erlebt hatte, die Bestätigung, dass ihr Empfinden sie nicht narrte.
    Sie stieg die Stufen hinauf - und sah ihn. Die Unterarme auf die Schenkel gestützt, die locker gefalteten Hände zwischen den Knien, saß er vorgebeugt auf dem Sofa und schaute ihr entgegen. Sein Blick brannte wie Feuer.
    Sarah verharrte einen Moment regungslos, dann ging sie zu ihm.
    Charlie richtete sich auf. Er war nicht auf sie gefasst gewesen. Einen Augenblick lang hatte er sich, als sie auf der Schwelle stand, gefragt, ob seine Sinne ihm einen Streich spielten, ob sie ein Wunschbild war.
    Doch es war keine Ausgeburt seiner Phantasie, was da vor ihm stehen blieb. Als er ihre Hand nahm, spürte er ihre zartgliedrigen Finger in den seinen.
    Er machte Anstalten aufzustehen, aber sie legte ihre freie Hand auf seine Schulter und hielt ihn zurück, beugte sich herunter und küsste ihn.
    Er erwiderte den Kuss, nicht so gierig, wie er es gern getan hätte, sondern so, wie er spürte, dass sie es wollte. Leidenschaftlich, aber langsam, sodass Zeit blieb, einander erneut zu erforschen, zu kosten und zu genießen. Und so kommunizierten sie mit Lippen und Zungen, voller Verlangen, das sie zwar nicht verbargen, aber für den Moment im Zaum hielten.
    Es war vertraut und doch anders. Das Begehren, der Hunger waren vorhanden, bereit, jederzeit aufzulodern, aber das war nicht alles, was sie verband.
    Sarah drückte ihn mit der Hand nach hinten, und er gab dem Druck nach, bis er die Lehne im Rücken spürte. Ohne den Kuss zu unterbrechen, raffte sie ihre Röcke, kniete sich über ihn, schob seine Schenkel näher zusammen und setzte sich

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