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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sehen wollen, gilt angesichts der Tatsache, dass so viele andere Peers, Parlamentarier, vermögende Männer und andere Gentlemen von Einfluss an den verschiedenen Eisenbahngesellschaften beteiligt und damit möglicherweise involviert sind, bei den Ermittlungen strengste Diskretion.« Barnaby war am Ende seiner Ausführungen angelangt.
    Jetzt kam Leben in die anderen. Sie regten sich, wechselten Blicke. Als Gruppe waren sie - wohlhabend, einflussreich, titelführend und in die Nobility hineingeboren - in vielerlei Hinsicht mächtig.
    »Sicher ist jeder von uns hier irgendwie finanziell mit den Gesellschaften verbunden, die dieser, nennen wir ihn Wucherer, aufs Korn genommen hat. Also sind wir alle potenzielle Opfer, wenn auch nicht in einer Weise, die uns persönlich wehtun wird. Aber diese Art von Vorgehen kann zum Bankrott einiger jener Gesellschaften führen und in der Folge davon zum Verlust des Vertrauens in den ganzen Unternehmensbereich, was sich binnen Kurzem auf unsere Investitionen auswirken wird.«
    Devil tauschte einen Blick mit Chillingworth und sagte dann: »Es geht hier um mehr als die Investitionen eines Einzelnen.« Er schaute von einem zum anderen. »Wir alle hier wissen, dass die Zukunft unseres Landes maßgeblich vom Ausbau des Schienennetzes abhängt. Im letzten Jahrhundert brachte der Bau der Kanäle einen Wirtschaftsaufschwung, aber um das nächste Stadium zu erreichen, ist die Eisenbahn unabdingbar. Wenn bekannt wird, dass die Investition in eine Eisenbahngesellschaft das Risiko birgt, wegen der Zahlung von Wucherpreisen für bestimmte Streckenabschnitte bankrott zu gehen, werden die Kleinanleger, die für die Finanzierung jedes Projekts unverzichtbar sind, die Flucht ergreifen. Diese Leute scheuen die Gefahr.«
    »Sie können sie auch nicht verkraften«, warf Lucifer ein.
    Devil nickte. »In der Tat. Und wenn bekannt wird, dass der Besitz von Land entlang einer geplanten Eisenbahnstrecke die Gefahr birgt, Ziel der Taktiken zu werden, wie unser Wucherer sie bereits bei Bauern und anderen angewendet hat, müssen wir damit rechnen, dass ganze Gegenden sich erheben und die Verlegung von Schienen durch ihre Countys mit Waffengewalt verhindern.«
    »Dass nur vereinzelte Grundstücke betroffen sind, wird dabei keine Rolle spielen«, sagte Chillingworth. »Panik lässt jede Logik vergessen.«
    Barnaby war blass geworden. Den Blick in die Ferne gerichtet, sah er das Szenario vor sich, das seine Freunde da entwarfen. »Gütiger Himmel«, sagte er mit schwacher Stimme. »Ich glaube nicht, dass mein Herr Vater und die anderen daran gedacht haben.«
    »Das haben sie bestimmt«, widersprach Devil. »Sie sahen nur keinen Anlass, dich eigens darauf hinzuweisen. Sie wissen, dass du ohnehin Diskretion walten lassen wirst.«
    Barnaby nickte. »Wahrscheinlich hast du recht. Aber dieser Gesichtspunkt macht die Ergreifung des Wucherers noch dringender.«
    »Bist du sicher, dass es sich nur um einen Mann oder eine Gruppe handelt?«, fragte Martin ihn.
    »Ja. Zu diesem Schluss kam ich nach dem Versuch, den Profit einiger Landverkäufe aufzuspüren, indem ich davon ausging, dass er irgendwann in die Hand des Schurken gelangen muss. Dabei fand ich heraus, dass jedes Grundstück von einer einzigen Gesellschaft gekauft und von dieser auch verkauft wurde. Aber nach dem Verkauf wird diese Gesellschaft aufgelöst und der Profit, das Geld aus dem Verkauf, auf zwei andere Gesellschaften verteilt. Diese beiden Tochtergesellschaften verteilen den Profit auf zwei oder mehr weitere Gesellschaften, und je weiter ich vorzudringen versuchte, umso weiter verzweigte sich das Netz von Gesellschaften.
    Und das war die Situation in jedem Fall, in dem ich das Geld aufzuspüren versuchte. Eine Gesellschaft führt zu einem Netz anderer Gesellschaften, und wenn es auch immer verschiedene Gesellschaften sind, so ist doch die Strategie immer dieselbe. Sie ist so kompliziert, dass ich nicht glaube, dass zwei Köpfe sie unabhängig voneinander ersonnen haben.«
    Vane sah Gabriel an. »Gibt es eine Möglichkeit für uns, einen Weg durch dieses Labyrinth zu finden?«
    »Die müsste es geben«, antwortete Gabriel, »aber nachdem der Wucherer dieses Netz so gerissen gesponnen hat, kann es gut sein, dass wir irgendwann feststellen, im Kreis zu laufen. Bis die Regierung die Registrierung von Gesellschaften und ihren Eigentümern gesetzlich vorschreibt, ist das Aufspüren der Rechtsinhaber und, noch wichtiger, der wirtschaftlichen Eigentümer eines

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