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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Leitung des Haushalts mit Freuden in jüngere Hände übergebe. Wir werden noch so lange bleiben, dass ich dir alles erklären kann, was du wissen musst; dann fahren wir mit Mary und Alec nach Lincoln, und von dort aus wollen Augusta und ich verschiedene Familienmitglieder besuchen, die zu besuchen wir jahrelang nicht die Zeit fanden. Und zu Beginn der Saison in London gesellen wir uns zu Charlie und dir.«
    Serena musterte sie, streckte die Hand aus, klemmte eine vorwitzige Haarsträhne hinter Sarahs Ohr und lächelte ermutigend. »Glaube mir, meine Liebe, alles wird wunderbar werden.«
    Sarah wusste nicht genau, was dieses »alles« umfasste, aber bevor sie fragen konnte, stürzte Serena sich ihrer Ankündigung gemäß in die Erläuterung verschiedener Punkte der Haushaltsführung.
    Vom anderen Ende der Tafel aus beobachtete Charlie, während er mit Alec und George ein Gespräch über Getreidepreise führte, wie Sarah mühelos in die Rolle seiner Countess schlüpfte. Und es lag nicht daran, dass sie alle kannte.
    Nein - sie war, wie er es vorausgesehen hatte, einfach ideal für diese Position.
    Dass er das so richtig erkannt hatte, steigerte seine Beunruhigung über das, was er in seiner Arroganz nicht erkannt hatte, und dieses Mal vermochte das von ihm gewöhnlich als behaglich empfundene Stimmengewirr am Frühstückstisch nicht, ihn zu besänftigen.
    Ganz im Gegenteil.
    Als Alec dann auch noch die Reitkünste seines und Marys Sohnes zu schildern begann, der gerade mal alt genug war, um auf seinem ersten Pony zu sitzen, war es mit Charlies Geduld vorbei.
    Mit undurchdringlicher Miene schob er seinen Stuhl zurück. »Wenn ihr mich entschuldigen wollt - ich muss mich um eine geschäftliche Angelegenheit kümmern.«
    Alec und George lächelten ihn flüchtig an und plauderten weiter. Als er den Tisch verließ, warf Jeremy ihm nur einen kurzen Blick zu und fuhr fort, Alice zu necken.
    Als Charlie zum Ende der Tafel kam, unterbrachen die Damen ihre Unterhaltung und schauten ihn erwartungsvoll an.
    Er nickte erst seiner Mutter zu und dann Sarah. »Wir sehen uns später.«
    Sarah lächelte und suchte seinen Blick, doch da ging er bereits weiter Richtung Tür.
    Er war sicher, dass sie nichts in seinen Augen hatte lesen können, so scharf die ihren auch sein mochten. Wieder einmal erwies sich sein in vielen geschäftlichen Verhandlungen geübtes nichtssagendes Mienenspiel als nützlich. Allerdings hatte er nie damit gerechnet, diesen Schild einmal bei seiner Ehefrau verwenden zu müssen.
    Es war Nacht geworden. In ein seidenes Négligé gehüllt, ein weiteres Stück ihrer Aussteuer, ging Sarah im herrschaftlichen Schlafzimmer vor dem Kamin auf und ab und fragte sich, wo ihr Graf steckte.
    Die Samtvorhänge waren zugezogen, sperrten den Regen aus, der vom Himmel strömte, und den Wind, der die kahlen Äste der Bäume schüttelte. Auf der Kamineinfassung und den beiden Tischchen neben dem Bett brannten Kerzen, und ihr Schein trug das Seine zu der behaglichen Wärme im Raum bei.
    Sarah hatte einen anstrengenden, informationsreichen Tag hinter sich. Vom Frühstück an hatte sie ungezählte Erläuterungen zur Leitung von Morwellan Park und zu den zahlreichen übrigen Aufgaben erhalten, die ihr jetzt als Gräfin obliegen würden.
    Nichts davon war unerwartet für sie gewesen, aber trotzdem hatte sie aufmerksam zugehört. Da Serena und Augusta in Kürze abreisen würden und sie die beiden dann einige Wochen nicht um Rat bitten könnte, war es angezeigt, alle relevanten Fragen jetzt zu klären, um nicht irgendwann hilflos dazustehen.
    Ihre Konzentration hatte sie von Charlie abgelenkt - und von seiner ... Distanziertheit. Er schien diese Zurückhaltung beibehalten zu wollen, denn beim Mittagessen war er ihr in der gleichen Weise begegnet, und beim Abendessen und in der kurzen Zeit danach, die er im Salon verbracht hatte, bevor er sich mit Alec, George und Jeremy ins Billardzimmer zurückgezogen hatte, war es noch schlimmer gewesen.
    Sie hatte sich zwar so gut wie die ganze Zeit mit seiner Mutter und seinen Schwestern unterhalten, die sie mit Tatsachen vertraut machten und mit Ratschlägen versorgten, aber dennoch ...
    Vielleicht war seine Förmlichkeit eine Reaktion auf die Anwesenheit seiner Familie, die ihn und sie mit Argusaugen beobachtete.
    Vielleicht wollte er einfach nicht öffentlich machen, welch innige Verbindung sich zwischen ihnen entwickelte, und hatte beschlossen, sicherheitshalber keinerlei Gefühl zu zeigen.
    Sie

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